Made in Ehrenfeld: Gin, Kaffee, Bonbons

Back to the roots, könnte man in Köln-Ehrenfeld sagen. Denn früher waren im Trend-Veedel einige Fabriken: Der große 4711-Schriftzug an der Venloer Straße zeugt genau so von dieser Geschichte wie der Helios-Leuchtturm. Er war seinerzeit von der Helios AG für elektrisches Licht und Telegraphenanlagenbau zu Demonstrationszwecken gebaut worden. Auch heute wird so einiges in Ehrenfeld produziert. In der Regel hat es aber nichts mehr mit Industrie zu tun. Im Gegenteil – häufig geht es um Genuss.

Gin de Cologne ist Made in Ehrenfeld

Der Name ist gelungen: Die Anspielung an das Eau de Cologne sorgt dafür, dass man den Gin aus Ehrenfeld nicht so schnell vergisst. Hinzu kommt das Etikett mit den vielen Köln-Elementen: Der Dom natürlich, der Colonius, das Stadtwappen, die Seilbahn und noch einige mehr. Von Gin de Cologne gibt es seit einigen Monaten eine Rosé-Variante mit Himbeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren. Und genau so schmeckt der Gin Rosé auch. Echt beerig. Man mischt ihn übrigens am besten mit einem Tonic Water der Geschmacksrichtung Mediterranean – beispielsweise von Fever Tree. Abbas Khatami, der Mann hinter Gin de Cologne, habe ich übrigens auf der pro Wein 2018 kennengelernt.

Ehrenfelder Kaffee

Mindestens drei auf Kaffee spezialisierte Läden gibt es in Ehrenfeld. Die Cologne Roastery ist direkt am Bezirksrathaus. Dort kann man auch ganz nett frühstücken. Von dort geht man die Venloer Straße auswärts. An manchen Tagen muss man nur der Nase folgen: Schamong Kaffee, kurz hinter dem Alpener Platz, ist nicht weit. Das Familienunternehmen gibt es dort übrigens schon seit 1949. Schamong hat gleich dreierlei Kaffeeblends mit Köln Bezug: Zum Veedel passt natürlich besonders gut Ehrenfeld Spezial. Es gibt aber auch den Helios Blend und die Kölner Melange.

Mehr Kaffee, bitte!

Mehr Richtung Stadtmitte ist Van Dyck, eine Espressobar, in der Körnerstraße. Hier fing die Unternehmensgeschichte an. Heute steht der Röster allerdings nicht mehr in Ehrenfeld, sondern in Mülheim. Hier gibt es eine Espressomischung mit Veedelsbezug, der Ehrenfelder. Van Dyck sagt darüber „Ein Kraftpaket so lebendig und rau wie das Viertel, aus dem er kommt“. Sowohl bei Schamong als auch bei Van Dyck könnt Ihr jetzt den Kaffee auch in eigene, mitgebrachte Dosen abfüllen lassen. Wichtig: Sie müssen vorher immer gut gesäubert werden. Sonst werden die Reste irgendwann ranzig, und dieser Geschmack überträgt sich dann auch auf den neuen Kaffee.

“Ehrenfeld zu Liebe” ist Politik – und tut Gutes

Die SPD steht hinter dem Slogan Ehrenfeld zu Liebe, der eine Art geflügeltes Wort geworden ist. Silvia Legat von Tee de Cologne und Andreas Pöttgen, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat und Leiter des Büze Ehrenfeld, hatten nach einer handfesten Lösung gesucht, um mehr Kölner Kindern Freizeiten zu ermöglichen. Gemeinsam haben die beiden 2012 verschiedene Tees Probe getrunken, bis sie schließlich auf eine Mischung aus Rooibos mit Drachenfrucht gekommen sind. Diese verkauft Silvia einen Euro teurer, als es notwendig wäre. Natürlich steckt sie sich diesen Euro nicht ein. Er wird an das Bürgerzentrum im Veedel gespendet. Zusätzlich zählt Silvia auf jeden verkauften Tee einen Euro drauf. So kommt es in unregelmäßigen Abständen zu Spendenübergaben. Zuletzt hat Tee de Cologne im August dem Bürgerzentrum einen Scheck über 750 Euro überreicht. In Silvias Teeladen finden übrigens auch regelmäßig Konzerte statt und neuerdings kann man sich dort auch in der Mittagspause massieren lassen. Silvia und ich kennen uns übrigens schon ewig.

Als Journalistin halte ich mich an den Pressekodex des Presserats. Den Tee „Ehrenfeld zu Liebe“ und eine Flasche Gin de Cologne Rosé habe ich umsonst bekommen.

Wer schreibt hier? Bettina Blass

Bettina Blaß ist Bloggerin, Buchautorin und Verbraucherjournalistin. Sie gibt Seminare und Workshops rund das Internet wie beispielsweise "Personal Branding" oder "Online publizieren". 2021 hat sie das Buch "Zu Fuß durch Köln" herausgebracht, 2022 "80 Glücksorte im Teutoburger Wald. Beide Bücher sind im Droste Verlag erschienen.

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