Spaziergang durch die Höfe der Abtei Brauweiler

Im Marienhof
Vom Kreuzgang zur Maria in der Abtei
Vom Kreuzgang zur Maria in der Abtei Brauweiler

Wer alt ist, der kann Geschichten erzählen. Das würde auch für Gebäude gelten, wenn sie denn reden könnten. Die Abtei Brauweiler bei Köln beispielsweise hat eine so lange Geschichte, dass man vermutlich sehr lange zuhören könnte, bis alles gesagt wäre. Schließlich wurde schon um 1024 mit dem Bau eines Klosters an diesem Ort begonnen. Doch mit der Säkularisierung 1802 wurde das Kloster wie auch beispielsweise das in Dalheim geschlossen und die Benediktiner mussten ausziehen.

Traurige Geschichte

Danach kam eine lange, dunkle Zeit für die Abtei in Brauweiler: Arbeitslager, dann Konzentrationslager, schließlich Gefängnis der Kölner Gestapo im Nationalsozialismus. Danach wurde die Abtei zur Therapieeinrichtung und heute ist sie Archiv für den Landschaftsverband Rheinland – und ein touristischer Anziehungspunkt. Unter der Woche können Besucher*innen durch den Prälaturhof mit seinen niedrigen Büschen schlendern, weiter in den Wirtschaftshof, der am ehesten ein Gefühl dafür gibt, was hier alles einst passiert sein könnte. Durch den Mittelbau kommt man außerdem vom Prälatur- in den Marienhof mit dem Kreuzgang und seinen fotogenen Sichtachsen. Von dort führt eine unscheinbare Holztür in den großen Park, der das gesamte Gebäude umgibt. Links um die Ecke stehen alte Grabsteine, die einen Blick verdient haben. Wer die Höfe und den Park sehen möchte, muss übrigens nichts bezahlen.

Tipp: Wenn Ihr mehr sehen wollt, solltet Ihr Euch für eine der vielen Führungen an einem Wochenende anmelden. Dabei kommt man je nach Thema auch in Räume, die unter der Woche nicht geöffnet sind.

Audio-Führung durch die Abtei Brauweiler mit dem Handy

Audiorundgang in Brauweiler
Audiorundgang

Links neben dem Haupteingang führt übrigens eine schwere Holztür in einen Vorraum, Remise genannt, und von dort weiter zur Abteikirche. Auch deren Besuch lohnt sich für alle, die auf der Suche nach einigen Minuten Ruhe sind.

Tipp: An einigen Stellen im Gebäude gibt es Infotafeln mit einer Telefonnummer. Diese kann man kostenlos vom Handy anrufen. Dort bekommen Besucher*innen nicht nur Informationen zu dem Platz, an dem sie gerade stehen, sondern in Form von Mini-Hörspielen auch erzählt, wie das Leben in der Abtei früher war. An einer Station geht es beispielsweise um die Qualität des überwiegend fleischlosen Essens.

Anreise-Info von Köln mit dem ÖPNV

Ich bin mit der S-Bahn bis Frechen-Königsdorf gefahren. Dort habe ich den Bus Richtung Worringen genommen und bin am Friedhof in Brauweiler ausgestiegen. Von dort sind es etwa zehn Minuten zu Fuß zur Abtei.

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