Kleine Speisen aus verschiedenen Teilen der Welt bringt das Restaurant Ritter Wülfing in Köln-Nippes bereits seit 2020 auf den Tisch. Hier trifft zum Beispiel indisch angehauchtes Dhal auf japanisch gewürztes Rindfleisch oder spanische Patas Bravas auf eine Flammkuchen-Waffel Elsässer Art.
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Zum Anstoßen entscheiden wir uns im Ritter Wülfing aus der Auswahl von zwölf offenen Weinen für zwei. Der erste heißt „Illusion“, ein Spätburgunder-Blanc de Noir vom Weingut Gies-Düppel (6,60 € für 0,15 l). Der zweite ist ein Pinot Noir Rosé vom rheinhessischen Weingut Dackermann (4,50 € für 0,15 l). Die „Illusion“ schmeckt entgegen ihrem Namen sortentypisch fruchtig und ein wenig mineralisch, der rosafarbene, trockene Pinot Noir leicht und weich. Beide erscheinen uns wie Alleskönner, so dass sie uns den ganzen Abend über zu allen Speisen begleiten.
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Ritter Wülfing: eher schlicht gehalten
Bevor wir diese genießen, lassen wir die Atmosphäre im Ritter Wülfing auf uns wirken. Die große Fensterfront bringt wegen der Pappeln, die die Weißenburgstraße säumen, nur wenig Licht in den Gastraum. Dafür sorgt eher der warm-gelbe Schein der Deckenleuchten. Die offene Küche und eine unverputzte Backsteinwand vermitteln einen etwas rustikalen Eindruck in dem sonst eher gediegenen, schlicht gestalteten Raum. Frische Blumensträuße schmücken die Festtafel neben uns, die später durch die verschiedenen Teller noch bunter werden.
Wie schmeckt das Essen?
Zwei bis drei der Kleinigkeiten oder Happen auf der Speisekarte pro Person sollte man schon bestellen, um im Ritter Wülfing satt zu werden. Aber bei über 20 Positionen werde ich schnell fündig. Rund die Hälfte der Gerichte ist vegetarisch oder vegan. Wir lassen uns die Gerichte nacheinander servieren, wer mag, teilt sich alles zur gleichen Zeit. Vorweg gibt es für uns einen herrlich frischen Melonensalat (6,90 €) mit Minze und deutlichem Raucharoma, das vom geräucherten Maldon-Salz stammt.
Dem „Freekeh“ (6 €), einem arabischen Salat aus fermentiertem Getreide, fehlt es trotz der frischen Kräuter leider etwas an Würze. Beide Salate gibt es für 3 Euro mehr auch als große Portion. Um so mehr Geschmack erwartet uns dafür im Hauptgericht: Das zart gegrillte, intensiv aromatische Zitronenhuhn (12 €) mit Olivensalsa und Salzzitronen schmeckt würzig und frisch zugleich und hinterlässt eine kleine Geschmacksexplosion im Mund. Wir hatten außerdem noch das Ritterchen, eine knusprige Brioche mit Käse und geräucherter Paprikacreme (5€), die lecker, aber auch mächtig war. Außerdem gab’s die etwas zu hart geratene Flammkuchen-Waffel „Elsässer Art“ (10 €) mit einigen Lauchstreifen.