Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe aber auch Autos stoßen viel CO2 aus. Verreisen wir mit diesen Transportmitteln, ist das also eher schlecht fürs Klima. Auf der anderen Seite halte ich es für einen Fehler, nicht mehr in ferne Länder zu reisen. Denn das führt zu einem Aufbau mentaler Barrieren. Andere Kulturen kann man nur dann richtig verstehen, wenn man vor Ort ist. Also versuche ich
- den CO2-Fuabdruck im Urlaub klein zu halten.
- Kompensiere ich den C02-Ausstoß schon seit sehr vielen Jahren.
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Ich habe für einige Kund*innen schon über dieses Thema geschrieben. Dazu habe ich mich vor einigen Jahren mit Michael Bilharz im Umweltbundesamt unterhalten: „Es geht darum, ein gesundes Maß zu finden“, sagter. „Das kann bedeuten, dass man zu viert möglichst spritsparend mit dem Auto in den Urlaub fährt. Oder man nimmt den Nachtzug, um beispielsweise nach Italien oder Spanien zu fahren“. Da wir nur zu zweit sind, wird also bei uns eine Autoreise immer zweifelhaft sein. Und um mit dem Zug in Urlaub zu fahren, braucht man bei weiten Strecken natürlich viel Zeit, wenn man nicht sowieso Interrail macht.
So kompensierst du CO2
Wer trotzdem fliegt oder eine Kreuzfahrt bucht, kann seinen CO2-Ausstoß im Internet berechnen. Ein Beispiel: Beim Flug von Frankfurt nach New York und zurück werden laut Atmosfair pro Person 3652 Kilogramm CO2 freigesetzt. Das CO2-Jahresbudget eines Menschen, das noch fürs Klima verträglich ist, liegt laut dieser Berechnung bei 1500 Kilogramm. Der Flug macht also schon das Doppelte des Jahresbudget aus.
Dabei ist der eigentliche Alltag des oder der Reisenden noch gar nicht berücksichtigt: Strom, Autofahrten oder Lebensmittel für jeden Tag des Jahres kommen noch obendrauf. Ein Flug ist also im Vergleich zum Jahresbudget eine deutliche Belastung. Bei einer siebentägigen Kreuzfahrt mit einem Seetag vor der arabischen Halbinsel mit einem Kreuzfahrtschiff mit mehr als 3000 Passagieren und einer Standardkabine kommt man pro Person sogar auf 2100 Kilogramm CO2. Bei Atmosfair und anderen Anbieter*innen kann man Flug- beziehungsweise Schiffsreisen darum kompensieren.
CO2-Kompensationsanbieter
Willst du einen Flug kompensieren, spendest du die Summe, die das entsprechende Portal berechnet. Das sind beim Flug nach New York und zurück 84 Euro bei Atmosfair, bei der Kreuzfahrt wären es rund 55 Euro pro Person bei myClimate. Dieses Geld fließt dann an ein Klimaschutzprojekt. Mit den Spenden baut man beispielsweise in Indien Biogasanlagen, in Nicaragua wird der Wald aufgeforstet oder in der Schweiz die Hochmoore renaturiert. Die Spendenquittung kann man in der Steuererklärung geltend machen.
Warum die CO2-Kompensation umstritten ist
Die CO2- Kompensation ist allerdings umstritten. Da sind die einen, die in Frage stellen, ob Fliegen oder Kreuzfahrten tatsächlich einen so negativen Einfluss auf das Klima haben, wie es immer heißt. Und da sind die anderen, die Kompensationsmöglichkeiten als modernen Ablasshandel bezeichnen. Dem widerspricht Michael Bilharz: „Die Kompensation ist eine Spende für eine messbare Dienstleistung für mehr Klimaschutz. Sicherlich beruhigt sie auch das Gewissen. Aber dann müsste das für jede Spende gelten. Wer bei Atmosfair, MyClimate oder anderen spendet, sendet das Signal, bereit zu sein, eine CO2-Steuer für Flüge zu akzeptieren.“ Und noch ein Punkt ist ihm wichtig: „Viele Entwicklungs- und Schwellenländer haben eine dynamische Konsumentwicklung. Das heißt: Die CO2-Emmissionen steigen dort deutlich an. Ohne die Kompensation und die entsprechenden Projekte würden sie noch viel mehr ansteigen.“
Ob Ablasshandel oder nicht: ich kompensiere meine Flüge seit vielen Jahren. Und ich freue mich darüber, dass Kreuzfahrten nachhaltiger werden und an einem Bio-Kerosin geforscht wird.
Wie man klimafreundlicher Urlaub macht
- Ist Camping für dich eine Alternative? Laut CO2online spart man dabei 115 Kilogramm CO2 pro Woche im Vergleich zum Hotelurlaub.
- Kürzere Flüge verbrauchen weniger CO2 als Langstrecken: Warum also nicht einmal nach Griechenland oder Marokko statt nach New York oder Thailand fliegen?
- Wer besonders weit weg fliegt, sollte länger dort bleiben. Denn bei einem langen Urlaub mit einem Hin- und Rückflug wird weniger CO2 ausgestoßen als bei mehreren kurzen Aufenthalten mit langer Anreise.
- Im Urlaub häufiger den ÖPNV statt eines Mietwagens nutzen. In vielen Orten gibt es auch Leihräder oder E-Scooter. Ich habe beispielsweise auf Gran Canaria welche geliehen, aber auch bei einer Kreuzfahrt einen Landausflug mit E-Bikes statt dem Bus gemacht.
- Im Hotel das Zimmer nur jeden zweiten oder dritten Tag reinigen zu lassen, spart ebenfalls Energie. Das beispielsweise mache ich immer, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Zuletzt war das aber sogar auf der Mein Schiff 5 Richtung Kapverden möglich. Genauso sinnvoll ist der Verzicht auf die Klimaanlage. Wobei deren Bedienung manchmal eine Wissenschaft für sich ist.
- Bei der Wahl des Hotels Unterkünfte mit Bio-Zertifikat bevorzugen. Außerdem sollte man sich die Frage stellen, ob ein Hotel in der Wüste zwingend einen Swimming-Pool und Golfplatz braucht.
- Bei immer mehr Anbieter*innenn können Auszeiten gebucht werden, bei denen die Klimakompensation für den gesamten Urlaub bereits im Preis enthalten oder hinzugebucht werden kann. Ich hatte zuletzt bei Flügen mit Germanwings die Möglichkeit, die CO2-Kompensation gleich mitzubuchen.
- Reisen auf Kreuzfahrtschiffen buchen, die umweltfreundlicher als herkömmliche sind. Die AIDA Nova fährt beispielsweise mit umweltfreundlicherem Flüssiggas. Zu nachhaltigeren Kreuzfahrt liest du mehr in einem anderen Artikel.
- Auf der Internetseite gruener-fliegen.de kann man sich Flüge aussuchen, die weniger CO2 verbrauchen als andere.
Kurz und knapp
Es gibt im Internet CO2-Rechner, über die man seinen Ausstoß berechnet. Danach kann man die entsprechende Summe an eine Organisation überweisen, die nachhaltige Projekte umsetzt.
CO2-Kompensation bedeutet, dass man für seinen Ausstoß an CO2 eine bestimmte Summe an ein Projekt überweist, das dadurch CO2 einspart.
Zwei bekannte Plattformen, auf denen man CO2 kompensieren kann, sind beispielsweise Atmosfair und MyClimate.
Es kommt darauf an. Wer beispielsweise eine Flugreise kompensieren will, muss dafür die Länge der Strecke beachten sowie die Art des Fluges. Bei einer Kreuzfahrt spielen auch die Seetage und die Größe des Schiffes eine Rolle. Weil das kompliziert ist, gibt es auf den CO2-Kompensationsseiten Rechner, die automatisch berechnen, wie hoch die Kompensation sein muss.