In Reykjavik, wo von der Manaleid-Straße ein Weg zum Ingolfsgadur Leuchtturm führt, entdeckt man eine überraschende Botschaft:“Nett hier, aber waren Sie schon einmal in Baden-Württemberg?“ – verkünden gleich zwei der gelben Aufkleber, die man in vielen Innenstädten sieht. Sie kleben an einer Stelle, die einen tollen Blick auf das Meer, die Berge und die schwarzen Lavasteine bietet, also durchaus an einem Ort, auf den man aufmerksam machen kann. Diesen Blick kann jedoch Baden-Württemberg, selbst mit dem Bodensee, kaum bieten. Mindestens die schwarzen Steine, typisch für Island, fehlen dort.
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Sun Voyager nur weniger Schritte entfernt von der Oper in Reykjavik
Ein paar Schritte weiter stadtauswärts, am Sculpture und Shore Walk steht ein weiteres Highlight: Der Sun Voyager, eine Edelstahl-Skulptur, die an ein Boot erinnert. Geschaffen von Jón Gunnar Árnason, triumphierte sie in einem Wettbewerb und wurde 1986 zum 200. Gründungstag der Stadt aufgestellt.
Sehenswürdigkeit mit Stil: die Oper
Links von den Stickern an Fahnen und Laternenmasten lockt die Oper mit ihrer modernen Architektur. Ein Besuch lohnt sich auch ohne Konzert. Im Erdgeschoss lädt ein Restaurant zum Verweilen ein und im Keller findet man eine öffentliche Toilette, die man mit Kreditkarte bezahlen kann. Bis Ende März beherbergt der Keller zudem die immersive Ausstellung Circuleight, ein Raum voller animierter Bilder. Während der Reykjavik Operntage gibt es in der Harpa, wie das Gebäude genannt wird, sogar kurze kostenlose Konzerte.
Links neben der Oper befindet sich außerdem das Fine Dining Restaurant Tides im Hotel Edition. Wie alles auf Island, ist auch das Menü hier nicht gerade günstig. Aber wer clever ist, kommt mittags. Das Lunchmenü ist deutlich günstiger als das Abendessen – und genauso lecker.
Von hier ist es übrigens nicht mehr weit ins Zentrum der isländischen Hauptstadt.
Was es mit den „Nett hier“-Aufklebern auf sich hat
Die gelben, ovalen Aufkleber mit dem Spruch „Nett hier, aber waren Sie schon einmal in Baden-Württemberg?“ sind vom Referat Landesmarketing und Veranstaltungen des Staatsministeriums in Baden-Württemberg. Wie alle Sticker, die in Innenstädten kleben, verschandeln sie diese zunächst einmal – denn es sind einfach zu viele. Sie sind natürlich auch ein Zeichen dafür, dass bereits Baden-Württemberger hier waren. Zusätzlich machen sie darauf aufmerksam, dass man im Umfeld des Stickers etwas Interessantes sehen kann. In Reykjavik ist es in erster Linie die Oper und die Aussicht aufs Meer.
„Nett hier“-Aufkleber habe ich auch schon in Köln, Kopenhagen und Oslo gesehen. Die neueren Sticker tragen nur noch den Aufdruck „The Länd“ und haben die Form des Bundeslandes Baden-Württemberg.