Eine Kölnerin schreibt Tipps für ein Wochenende in Düsseldorf? Ist das überhaupt erlaubt? Ich finde: ja! Denn als Kölner Imi kann ich deutlich sagen: Ich bin eigentlich ganz gerne in der Nachbarstadt. Mit dem IC ist sie ja auch nur knapp 20 Minuten entfernt. Besonders bekannt ist in Düsseldorf natürlich die Kö, so kürzt man gemeinhin die Königsallee ab, eine Straße, an der sich Luxusgeschäft an Luxusgeschäft reiht.
Dorthin gehen Düsseldorfer*innen und Tourist*innen, um zu sehen und gesehen zu werden. Ich könnte mich immer über die Schlangen vor den Designer*innen-Läden amüsieren. Niemals würde ich mich dort anstellen. Wer auf teure Autos steht, kommt auf der Kö auch voll auf seine Kosten. Und ganz ehrlich: mein Ding ist auch das nicht.
Roooooooooarararar Rooooooooaaaar – es ist ein weißer Lamborghini, der die Düsseldorfer Kö hinunter brettert. Kommt er an ihnen vorbei, bleiben Männer stehen um ihm nachzusehen. Das Auto ist viel zu schnell unterwegs, dreht am Ende der bekannten Einkaufsstraße, roooooart auf der anderen Seite des grünen Mittelstreifens zurück, dreht erneut. Das Motorengeräusch kündigt den Sportwagen an, Passanten zücken ihre Handys, um ihn zu fotografieren, wenn er das zweite Mal vorbeikommt.
Der Lamborghini ist nicht der einzige schnittige Wagen, der an diesem schönen Sonntagnachmittag seine Runden dreht. Auch große, dunkle BMW rasen vorbei, Mercedes, ein Jaguar, ein Porsche, ein Ferrari. Unter der Woche kauft man hier bei Aigner, van Laack oder Seidensticker ein, vor einigen Geschäften bilden sich sogar lange Schlangen.
Ich mag an Düsseldorf noch andere Dinge
Ganz anders ist es übrigens in der Altstadt, also dort, wo sich Gasthaus an Kneipe an Bistro reiht. Hier ist zumindest an den Wochenenden die berühmte längste Theke der Welt. In der Düsseldorfer Altstadt treffen sich alle: Junggesell*innenabschiede genau so wie Mädels auf Freundinnenwochenende und natürlich diejenigen, die in den Designer*innenläden einkaufen oder Porsche fahren. Doch Düsseldorf lockt auch mit anderen Aktivitäten.
- Der Medienhafen ist wirklich gut gelungen. Hier kommen Freunde ungewöhnlicher Architektur auf ihre Kosten. Und bei schönem Wetter kann man dort mindestens am Wochenende auch nett Essen gehen oder etwas trinken. Den besten Blick über den Hafen hat man aus der Sky Bar. Schau dir das Video an, wenn du mehr über den Medienhafen und die Bar wissen möchtest.
- In der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen könnt Ihr den Landtag am Rheinufer besichtigen. Der ist nicht nur architektonisch ganz interessant, man lernt bei den kostenlosen Führungen auch einiges über Politik.
- Düsseldorf ist bekannt für seine guten Restaurants. Ich war zum Beispiel bei Dr. Kosch, und ich liebe das japanische Restaurant im Hotel Nikko in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das Hotel hat übrigens auch einen Spa-Bereich mit Blick über Düsseldorf – eine gute Option für ein Wellness-Wochenende.
- Das Maritim am Flughafen hat eine sehr gute Bar. Wer morgens sehr früh von Düsseldorf aus abfliegt, sollte über eine Nacht im Maritim nachdenken. Der Urlaub startet so deutlich stressfreier. Günstiger, aber ohne Bar, und etwa 15 Minuten zu Fuß vom Terminal entfernt ist übrigens ein ziemlich neues Ibis.
- In der Innenstadt gibt es einen Löwensenf-Laden. Und von dort ist es nicht mehr weit bis zum Rhein. Dort kann man ganz wunderbar bis zum Landtag und noch weiter spazieren.
- Ein wirklich ungewöhnliches Museum liegt unter der Erde zwischen Rheinturm und Landtag: Kunst im Tunnel nennt es sich, und dort kann man auch bei einem Kaffee im Sommer schön in der Sonne sitzen – wenn man denn einen Platz bekommt.
- In Düsseldorf ist eine tolle türkische Kochschule, in der man wunderbar einen Abend verbringen kann.
Du möchtest auch in Düsseldorf übernachten? Das ist in der Landeshauptstadt wirklich kein Problem! Es gibt dort viele nette Hotels – ein 25hours, das französisch angehaucht ist, ein Ruby – aber auch viele andere. In einigen Hotels in Düsseldorf habe ich schon gut geschlafen.
Konzerte und Messen in der Landeshauptstadt
Düsseldorf hat auch eine recht große Messe, direkt bei der Arena. Zusätzlich gibt es mehrere kleinere Veranstaltungshallen wie beispielsweise die Mitsubishi Electric Halle. Ich finde sie ehrlich gesagt etwas heruntergekommen, aber die Veranstaltungen dort sind üblicherweise gut. Das wissen auch Baden-Württemberger*innen zu schätzen, die an einem der Pfosten vor der Halle einen der allgegenwärtigen gelben, ovalen Sticker angebracht haben. Damit informieren sie nicht nur ungefragt alle anderen darüber, dass sie bereits hier waren. Sie machen auch darauf aufmerksam, dass es in der Nähe des Aufklebers etwas zu sehen oder erleben gibt. Solche Sticker findet man in vielen Städten. Zum Beispiel auch in Reykjavik, Oslo oder Kopenhagen. Direkt unter dem Baden-Württemberg-Sticker klebt übrigens der eines Trittbrettfahrers. Leider kann ich nicht lesen, wofür er wirbt, aber ich habe schon viele dieser Kopien gesehen.
In direkter Nähe zur Halle gibt es allerdings nicht viel, was Tourist*innen außerdem interessant finden könnten. Praktisch ist jedoch die S-Bahn-Haltestelle Düsseldorf-Oberbilk, in der man auch in Züge zurück nach Köln einsteigen kann.