Werbung * So frei wie ein Vogel in der Adlerwarte Berlebeck

Eule Erna in der Adlerwarte Berlebeck kann ihren Kopf um 360 Grad drehen

Lincoln, Bill und Donald sitzen still auf ihren Steinen in der Adlerwarte Berlebeck und schauen in den grauverhangenen Septembermorgen. Ivanka aber macht ein ordentliches Geschrei: Der Weißkopfseeadler scheint mit irgendetwas unzufrieden zu sein. Falkner Jonas erklärt mir, dass er wohl irgendwo im Hintergrund etwas sieht, was ihn nervös macht. Vielleicht ein Tier, das ihm gefährlich werden könnte? 

In der Adlerwarte Berlebeck kaum möglich. Denn dort leben rund 150 Vögel, um geschützt zu werden. „Bei uns steht der Artenschutz im Fokus“, sagt Jonas. „Wir züchten Greifvögel, und wir wildern auch viele aus“. Und weil das alles viel Geld kostet, gibt es die täglichen Flugshows, die Besucher*innen anziehen. Vor Corona waren es rund 60.000 im Jahr, wie mir Nelson Teles von der Tourist Information Lippe & Detmold sagt. Die Adlerwarte sei damit unter den Top 5 Sehenswürdigkeiten außerhalb der Innenstadt in Detmold.

Den Vögeln ganz nah in der Adlerwarte Berlebeck

Während der Vorführungen fliegen Bussarde, Milane oder Adler durch die Luft, oft eng über die Köpfe der Gäste hinweg, manchmal mitten durch die Menge. Und ab und zu machen es sich die Vögel auch auf dem Kopf von Besucher*innen gemütlich. Im Rahmen der TeutobloggerWG von Teutoburger Wald Tourismus komme ich den Vögeln noch näher: Ich darf einen neun Wochen alten Blaubussard füttern. Hühnchenstücke von Eintagsküken mag er gern. Ich reiche ihm das Fleisch ohne Federn mit einer langen Pinzette. Zu meiner Verwunderung erfahre ich, dass auch die Bussardeltern die Küken für ihren Nachwuchs rupfen würden. Denn in diesem Alter kommen sie mit Federn noch nicht klar. Später spucken sie sie wieder aus, „Gewölle“ nennt man die unverdaubaren Knochen-, Federn- und Krallenreste. 

Blaubussarde sind die größte Bussardart weltweit, in Südamerika heißen sie Aguja. Damit unser Bussard eines Tages zu den ganz Großen gehört, frisst er viermal am Tag eine Schüssel leer. Ist er gerade satt, kann er Speisereste im Kropf ablegen. Von dort kommen sie in den Magen, wenn er das nächste Mal Hunger hat. Und das wird bald sein. Denn der Blaubussard trainiert fleißig seine Brustmuskeln, um in Kürze fliegen zu können. Das ist anstrengend. Aber bitter nötig. Denn bald schon bekommt er seine Nahrung nicht mehr mit der Pinzette angereicht, sondern muss sie sich selbst holen.

Gewusst? Die Vögel in der Adlerwarte Berlebeck leben dort frei. Sie dürfen fliegen, wohin sie wollen, denn üblicherweise kommen sie zurück. Verirrt sich ein Greifvogel einmal, und wird er gefunden, dann holen die Mitarbeiter*innen ihn wieder ab. Denn die Vögel tragen die Kontaktdaten der Adlerwarte bei sich. Bis nach Dänemark mussten die Mitarbeitenden schon einmal fahren.

Greifvögel sind Jagdtiere

Unser kleiner Bussard hat darum auch noch keinen Namen. Den bekommt er erst nach einem Jahr. Traditionell hat der Name mit der Beute seiner ersten Jagd zu tun, in der Adlerwarte Berlebeck ist man jedoch bei der Namensvergabe kreativer. Denn da die Vögel immer satt sind, jagen sie auch nicht. In der freien Natur dagegen jagen Adler beispielsweise Rehe oder Wölfe, Habichte Krähen und auch Kaninchen stehen auf der Speiseliste der Greifvögel. Kein Wunder also, dass die Vögel auch zur Jagd eingesetzt werden können. So setzt man beispielsweise Frettchen in einen Kaninchenbau. Springt das Kaninchen heraus, kommt der Vogel geflogen und packt es. Auch im Duo mit Hunden sind Greifvögel gute Jäger. Besonders der Steinadler oder Weißkopfseeadler wie Invanka können sehr gefährlich werden.

Freie Vögel in der Adlerwarte Berlebeck

Übrigens entsprechen weder der Blaubussard noch der Weißkopfseeadler am Anfang ihren Namen. Der Blaubussard ist zu Beginn braun, ebenso der Kopf des Weißkopfseeadlers. „Die Vögel sind sehr früh ausgewachsen“, erklärt Falkner Jonas. „Nur an der Farbe erkennen die anderen Vögel, dass sie noch Kinder sind. Sie haben in dieser Zeit eine Art Welpenschutz“. Später, wenn sie erwachsen sind, gehen sie nämlich auch durchaus aufeinander los. Und das ist der einzige Grund, warum die Vögel, die auf den großen Steinen sitzen, doch ein Band um ein Bein haben. Ohne dieses würden Bill, Ivanka, Lincoln und Donald nämlich ihre Kräfte untereinander messen.

Gut zu wissen

Wann ist in der Adlerwarte Berlebeck Haupt-, wann Nebensaison?

Zwischen Mitte Dezember und Anfang März ist die Adlerwarte Berlebeck geschlossen. In dieser Zeit kümmern sich die Mitarbeiter*innen um den Grünschnitt, bauen Volieren oder streichen, was notwendig ist. In der Hauptsaison von Mai bis November gibt es täglich drei Flug-Veranstaltungen, in der Nebensaison jeweils zwei. Von März bis Ende April fliegen die Vögel an Wochenenden und Feiertagen dreimal am Tag.

Was kostet der Eintritt?

Regulär kostet der Eintritt in die Adlerwarte Berlebeck sieben Euro pro Person.

Wo du die Adlerwarte findest

Hangsteinstraße (Parkplatz)
Detmold, NRW 32760
Deutschland

Besten Dank an Nina von Familienreisefieber, die die Fotos von mir gemacht hat.

Als Journalistin halte ich mich an den Pressekodex des Presserats. Die Kosten für den Aufenthalt und das Wassertasting im Jahr 2022 wurden vom Veranstalter Teutoburger Wald Tourismus und seinen Kooperationspartnern getragen. Die so genannte Teutoblogger WG wurde im Jahr 2022 im Rahmen des EFRE-Projekts „Zukunftsfit Digitalisierung“ durchgeführt. Das Projekt wird gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und das Land NRW. Weil ich ein Honorar für die Teilnahme an der TeutoBlogger-WG bekommen habe, ist dieser Artikel als „Werbung“ gekennzeichnet.

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