Ich gebe es zu: Als mein Mann mir vorschlug, eine Woche Urlaub auf Gran Canaria zu machen, war ich entsetzt. Die größte der Kanareninseln in Spanien ist für mich der Inbegriff von Pauschaltourismus: Übergewichtige Tourist*innen, möglicherweise mit schlecht-erzogenen Kindern, die sich eng an eng am Strand rösten, und abends Schweinshaxe mit Bier im Restaurant bestellen. Etwas interessierter wurde ich, als ich feststellte, dass das Hotel in der Inselhauptstadt Las Palmas lag, wir keine Halbpension hatten, und fern von allem waren, was mit Pauschaltourismus zu tun hat. Tatsächlich war das Hotel ziemlich cool: eine ehemalige Bank, und das war an vielen Stellen im Design noch erkennbar, außerdem mit großer Dachterrasse.
Mit dem Mietwagen unterwegs
Allerdings war auch schnell klar, dass Las Palmas alleine uns keine Woche beschäftigen würde. Nachdem ich den Lonely Planet näher angesehen hatte, dachte ich zunächst, dass wir die Insel mit dem ÖPNV erkunden könnten. Das hat sich aber schnell zerschlagen, nachdem ich versuchte herauszufinden, wie oft die Busse fahren, und wie lange sie unterwegs sind. Also haben wir einen Mietwagen gebucht und uns nach Parkhäusern vorab umgesehen.
Gran Canaria: einmal in alle Richtungen
Dann habe ich mir angesehen, wohin sich Halbtagesausflüge beim Urlaub in Gran Canaria lohnen. Schließlich hatten wir Touren
- in den Osten der Insel: Spektakuläre Landschaft im Barranco de Guayadeque und viel Geschichte in La Fortaleza.
- in den Norden: Besuch des schönen Dorfes Teror und Kauf von Zisterzinserkeksen sowie Besichtigung einer Rum-Destillerie.
- in die Zentralregion: Rund ums Cruz de Tejeda, ins höchstgelegene Dorf der Insel und in eines der schönsten Dörfer von ganz Spanien.
- in den Süden: Barfußwanderung durch die Dünen.
In Las Palmas selbst waren wir auch unterwegs – zu Fuß, mit einem Leihfahrrad und mit einer geführten Bustour, die in unserem Reisepreis enthalten war.
Ist Urlaub auf Gran Canaria für Individualtourist*innen interessant?
Auch wenn ich es nicht gedacht hätte: Man kann als Individualtourist*in ganz gut Urlaub machen auf Gran Canaria. Die eine Woche hat mir allerdings gereicht, ich würde kein zweites Mal auf die Insel fahren. Allerdings hat sie mir Lust darauf gemacht, die anderen kanarischen Inseln näher kennenzulernen.
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Achtung: Zollvorschriften für den Urlaub auf Gran Canaria
Übrigens: Gran Canaria gehört wie die anderen kanarischen Inseln auch natürlich zu Spanien. Trotzdem gelten sie als „Gebiete mit Sonderregelungen“, wenn es um den Zoll und somit um die Einfuhr bestimmter Güter bei der Rückreise nach Deutschland geht. Das bedeutet: Es gelten jeweils die Freimengen von Nicht-EU-Ländern. Und die sind geringer als die innerhalb der EU. Statt 800 Zigaretten sind beispielsweise nur 200 erlaubt, statt zehn Liter Rum ist nur ein Liter frei. Wer zu viel aus dem Urlaub nach Gran Canaria mitbringt, muss eventuell Einfuhrumsatzsteuer und Verbrauchsteuern nachzahlen. Mehr dazu auf der Seite des Zoll.
Wie viel CO2 wird durch einen Flug nach Gran Canaria freigesetzt?
Zwei Personen, die von Köln nach Las Palmas und zurück fliegen, setzen laut Atmosfair 2335 Kilogramm CO2 frei. Pro Person sind das also 1168 Kilogramm. Zum Vergleich: In Indien liegt die Pro-Kopf-Jahresemission bei 1600 Euro. Kompensieren lässt sich diese CO2-Freisetzung durch eine Spende in ein klimafreundliches Projekt in Höhe von 54 Euro.