Kölner Weihnachtscircus – Unglaubliches geschieht vor meinen Augen

Shooting Stars aus der Mongolei

Ich weiß, dass es nicht sein kann. Aber ich erkenne den Trick nicht, obwohl er vor meinen Augen geschieht. Die Kunststoffröhre war leer, als eine der drei Artistinnen vom Team um Vincent Vignaud sie mit einem glänzend-roten Tuch abdeckte. Doch er selbst lag drin, als sie das Tuch wieder wegzog. Genau so rätselhaft ist mir, wie aus Vignaud, der an einen Pfosten gefesselt wird, in wenigen Sekunden unter einem weiteren Tuch eine seiner gefesselten Assistentinnen werden kann. Es ist alles eine Illusion, „ein Hauch von Magie“, wie es Markus Köllner, Moderator beim 8. Kölner Weihnachtscircus, nennt. Und genau das ist der Grund, warum wir in den Zirkus gehen: Den Alltag und die globalpolitische Situation für zwei Stunden in einer magischen Glitzerwelt voll Illusionen mit Staunen zu vergessen.

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Kölner Weihnachtscircus mit Artisten aus der Mongolei und China

Letzteres gelingt mir vor allem in der zweiten Hälfte der diesjährigen Show sehr gut. Denn da geschieht viel vor meinen Augen, was ich nicht glauben kann: Beim Duo Parshin dreht sich Hanna Levchenko in der Luft vielfach um sich selbst – mit Oleksandr Parshyn durch ein Seil verbunden, das beide am Kopf sowie im Mund angebracht haben. Beim Duo Kvas verblüfft die schiere Kraft der beiden Männer – spätestens, als sie Kopf auf Kopf stehen – ohne sich gegenseitig mit den Händen und Armen zu stützen.

Dann kommt die Nanjing Lasso Acrobatic Troupe. Sie sind das erste Mal in Europa zu sehen und begeistern mit präzisen Salti durch fliegende Lassos. Begeisternd fand ich auch die Shooting Stars aus der Mongolei: eine Frauengruppe, die Pfeil und Bogen mit den Füßen spannt und so auf Luftballons schießt. Unglaublich ist für mich, wie der Schlangenmensch Alexander Bartuev sich scheinbar knochenlos um sich selbst windet und kopfüber in eine winzige Kiste passt. Schon, wenn ich seinen Verrenkungen und Verdrehungen zusehe, tut mir jeder Knochen weh. 

Gewusst?

Der Kölner Weihnachtscircus gastiert zum achten Mal in der Stadt. Das Produzentenpaar Ilja und Katja Smitt bringen 2023 140 Artisten aus 23 Ländern unter einem Zeltdach zusammen. Der Weihnachtscircus ist noch bis Ende des Monats in Köln. Tickets gibt’s natürlich online.

Clowns, Handstandakrobatin und Taubenflüsterer beim Kölner Weihnachtscircus

In der zweistündigen Show im Zirkuszelt unter der Zoobrücke sind außerdem mit dabei

  • Andrey Jigalov, Komiker, mit Oleg Ponukaling Suvoroff – mal als Cowboy und Indianer, mal als Musiker und Störer
  • Andrej Fjodorov, Dompteur mit zwei Hunden, 42 Tauben und 35 anderen Vögeln
  • das Show-Ballett
  • Melanie Chy aus Las Vegas mit ihrem Motorrad, auf dessen Lenker sie Handstand macht
  • Pavel Roujilo, der mit bis zu sieben Kugeln jongliert
  • das Duo Yehor und Olena, Nachwuchsartist*in, das sich gemeinsam in die Höhe schwingt

Ganz neue Show im Kölner Weihnachtscircus

Ich habe übrigens keine Überschneidungen zur Show 2022 bemerkt. Im vergangenen Jahr waren die Clowns Fumagalli, die du vielleicht in den 1990er Jahren beim Circus Roncalli erlebt hast, mit dabei. Chuan-Ho Chu ließ seine Diabolos durch die Luft springen und der Zauberer und Illusionist Alfredo Lorenzo ließ seine Partnerin im Nichts verschwinden. Auch eine Fußjongleurin war dabei und die Truppe Yakubovskii, die sich von einem Gerüst auf Trampoline fallen ließ. Markus Köllner jedoch ist ein alter Bekannter. Er moderiert auch in diesem Jahr den Kölner Weihnachtscircus. 2022 war er auch am Single Wheel zu sehen.

Der Artikel aus dem September 2022 wurde im November und Dezember 2022 und im Dezember 2023 aktualisiert.

Zum Weiterlesen

Als Journalistin halte ich mich an den Pressekodex des Presserats. Der Kölner Weihnachtscircus hat mich zur Vorstellung eingeladen.

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