Die richtige Reiselektüre für deine Kreuzfahrt

Cover Das Schiff der Träume

Passau. Ich bin in der kleinen Stadt in Bayern zweimal gewesen. Das erste Mal ist sehr lange her. Beim zweiten Mal, so kann ich mich erinnern, war die Stadt im Wesentlichen sehr voll. Um nicht zu sagen, vielleicht sogar überlaufen. Das hing mit Sicherheit damit zusammen, dass am Flussufer Kreuzfahrtschiffe angelegt hatten. Wenn alle Passagiere gleichzeitig in der Stadt unterwegs sind, dann wird es dort eben etwas voller. Das ist übrigens keine neue Entwicklung. Denn das Buch „Das Schiff der Träume“ spielt im Jahr 1925 – in Passau. Oder zumindest beginnt die Geschichte um die junge Alma dort. Und es eine passende Reiselektüre für deine Kreuzfahrt.

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Alma kommt aus einer armen Familie und hat große Träume. Der Zufall will es, dass sie auf einem Passagierdampfer eine Stelle als Zimmermädchen bekommt. Der Schifffahrtsgesellschaft geht es wirtschaftlich leider nicht so gut, wie man annehmen sollte. Und um deren Lage noch zu erschweren, treibt sich ein Dieb auf dem Schiff herum. Darum ist auch der Sohn des Reeders an Bord, allerdings inkognito. 

Kurs auf Belgrad in der Reiselektüre für deine Kreuzfahrt

An Bord ist auch Claire, die Verlobte des Reeder-Sohns. Sie ist mit geheimen Staatsaufgaben betraut und lernt außerdem eine junge Frau auf dem Schiff kennen, die so ganz anders ist als sie selbst. Claire macht am ersten Abend eine Erfahrung, die ich teile: Es kann sehr unangenehm sein, wenn man das Essen mit Fremden an einem Tisch einnehmen muss, die man möglicherweise nicht mag. Das ist tatsächlich auch einer der Punkte, die ich auf Kreuzfahrten schrecklich finde: Feste Seating-Zeiten und -Tische. Darum bin ich froh darüber, dass es auf der Aida und auf der Mein Schiff keine festen Essenszeiten und auch keine Pflichtnachbarn gibt. 

Reiselektüre für deine Kreuzfahrt: Das Schiff der Träume
Reiselektüre für deine Kreuzfahrt: Das Schiff der Träume

Gewusst?

Hinter der Autorin Sophie Martaler steckt übrigens ein Autorenduo: Sabine Klewe und Martin Conrath. Die beiden haben zusammen mehr als 750.000 Bücher verkauft.

Interessanterweise kommt noch ein anderes Thema zur Sprache, was mich beruflich gerade beschäftigt: Wie kommt man an Upgrades? Im Buch bringen Passagiere dazu eine Ratte mit an Bord. Das wäre heute vermutlich nicht mehr so einfach möglich. Schließlich wird das Gepäck genau gecheckt, bevor es an Bord darf. Und auch sonst ist das nicht der Weg, den man gehen sollte, um ein besseres Zimmer zu bekommen. In Hue in Vietnam haben die Angestellten übrigens nur gelacht, als ich vor Entsetzen geschrieen habe, als ich in der Hotellobby zwei katzengroße Ratten gesehen habe.

Betrüger*innen, Hochstapler*innen – eine illustre Gesellschaft

Aber zurück zum Schiff der Träume: Auf der Reise geschieht natürlich viel. So darf Alma, obwohl sie als Reinigungskraft an Bord ist, eine reiche Lady ins Innere von Wien begleiten. Daraus wird eine innige Freundschaft. Es soll nicht die einzige sein, die sich während der Fahrt ergibt. Außerdem sind Hochstapler*innen auf dem Schiff, Emanzen und Betrüger*innen. Hinzu kommen die Schicksale des Kapitäns und des Unternehmers, der Mut des Heizers und noch viele kleine und große Geschichten mehr. Am Ende jedoch ist alles gut. Wie könnte es auch anders sein bei einem Buch mit dem Titel „Das Schiff der Träume“? Ich vermute, dass es kein Zufall ist, dass der Titel des Buches so nah an „Traumschiff“ ist. 

Mein Fazit: Alles in allem das Buch eine leichte Lektüre, die wunderbar auf eine Kreuzfahrt passt, und die man gut dort auf eigenen Balkon oder auf der Liege am Oberdeck lesen kann. 

Der Verlag hat mir das Buch kostenlos zur Rezension geschickt.

Weitere Reiselektüre für deine Kreuzfahrt

Von Jörg Böhm gibt es die Kreuzfahrtkrimis Moffenkind oder Niemandsblut. Zur Lesung aus dem Kreuzfahrtkrimi Moffenkind (Werbe-Link zu Amazon) hatte er mich eingeladen. Der Autor hat den Krimi für die Strecke „Metropolen ab Hamburg“ geschrieben. Auf dieser Route fährt das Schiff nach Southampton, Le Havre, Zeebrugge und Rotterdam an. Als Landausflüge sind Fahrten nach London, Paris, Amsterdam und Rotterdam möglich.

„Moffen“ ist ein niederländisches Schimpfwort für die Deutschen, ein Moffenkind entsprechend im Buch das Kind eines Deutschen und einer Niederländerin, gezeugt im zweiten Weltkrieg. Wer genau das Moffenkind im Krimi ist, und wer seine Eltern sind, das bleibt fast bis zum Ende der 380 Seiten ungewiss. Auch dadurch liest sich das Buch bis zum Ende mit großer Spannung. Allerdings braucht der Leser höchste Konzentration, um die familiären und geschäftlichen Verflechtungen der vielen Protagonisten an Bord rund um die Matriarchin und Firmenchefin Wilhelmina zu verstehen.

Die Morde geschehen übrigens immer während der Landausflüge. Und wer der Mörder sein könnte, ist eine Frage, die ich mir während des Lesens oft gestellt, aber fast bis zum Ende nicht beantworten konnte. Inspiriert wurde Böhm zu dieser Geschichte durch seine Schwiegermutter, die selbst ein Moffenkind ist. Allerdings ist die erzählte Geschichte nicht die der Familie. Der C.W. Niemeyer Buchverlage hat mir ein eBook zur Rezension überlassen. Jörg Böhm ist leider 2019 viel zu früh gestorben.

Krinke Rehberg (Werbe-Link) hat eine ganze Serie von Aida-Krimis geschrieben, in denen Frieda Olsen ermittelt.

Tod auf dem Nil (Werbe-Link)von Agatha Christi ist natürlich ein Klassiker. Hier lohnt sich auch der Film

Bücher zum Untergang der Titanic (Werbe-Link) kann man nur denjenigen empfehlen, die wirklich starke Nerven haben. Das gilt auch für den Film oder den Besuch des Museums in Belfast auf Kreuzfahrt.

Über die Autorin

Bettina Blaß reist gerne mit dem Zug durch Deutschland. Der Norden fasziniert sie immer wieder. Lübecks Altstadt ist ein Quell der Freude – vor allem auch mit den vielen Assoziationen zu Schriftsteller*innen, denn Bettina hat Literatur studiert. Heute arbeitet sie als Journalistin und Trainerin. Sie hat auch schon Bücher geschrieben. Unter anderem „Glücksorte im Teutoburger Wald“ und „Zu Fuß durch Köln“.

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