Mit dem „Jules Verne Tower“, einem Kettenkarussell, das den Himmel über Köln erobert, und „Spuk“, einem Geistercoaster, der Adrenalinjunkies und Gruselfans gleichermaßen anspricht, steht die Deutzer Kirmes in Köln ab morgen und bis 7. April wieder für viel Unterhaltung. Speziell der „Jules Verne Tower“ ist im wahrsten Sinne ein High-light: Er ist einigen Besucher*innen vielleicht vom Oktoberfest in München oder dem Cannstatter Wasen in Stuttgart bekannt. Für mich ist er ehrlich gesagt nichts: Schon, wenn ich an ihm nach oben sehe, wird mir übel.
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Das neue Riesenrad: Ein majestätischer Blick über Köln
Dafür war ich bei der Jungfernfahrt des neuen Riesenrads dabei: Mit seinen 48 Metern Höhe bietet es einen großartigen Blick auf Kölner Wahrzeichen wie den Dom, die Lanxess Arena, den Colonius und die Kranhäuser. Die Erfahrung, sich bei Wind in den Kabinen fast wie in einer Hängeschaukel zu fühlen, fügt dem Ganzen eine durchaus spannende Note hinzu.
Die Kapseln sind übrigens überwiegend geschlossen. Eine ist rollstuhlgerecht gestaltet, was das Riesenrad zu einem inklusiven Vergnügen für alle Besucher*innen macht. Vor seiner ersten offiziellen Fahrt wurde das Riesenrad in einem feierlichen Akt von einem Pfarrer gesegnet. „Dort oben ist man dem lieben Gott ein Stückchen näher“, sagte er mit Schmunzeln.
Es fehlt die Wilde Maus bei der Deutzer Kirmes
Eine traditionelle Attraktion, die „Wilde Maus“, fehlt allerdings in diesem Jahr auf der Deutzer Kirmes. Pressesprecher Hugo Winkels erklärt, dass das an der langen Zeit der Rechtsunsicherheit liege. Einige Aussteller*innen hätten sich aufgrund der unklaren Situation für andere Volksfeste entschieden. Er spricht damit die turbulenten Monate im Vorfeld an: Viele Jahrzehnte war die Organisation des Volksfestes nämlich fest in den Händen der Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS). Doch für 2024 wurde der Zuschlag überraschend an einen anderen Bewerber vergeben, was zu viel Unmut und rechtlichen Auseinandersetzungen nicht zuletzt über die Nutzung von Stromkästen führte.
Wilfried Hoffmann: Ein neues Gesicht an der Spitze
Nach einem wilden Hin und Her heißt der neue Ausrichter Wilfried Hoffmann, ein Schausteller in der dritten Generation. Hoffmann, der in Leverkusen wohnt, kommt laut Pressesprecher Hugo Winkels gebürtig übrigens aus Köln-Ehrenfeld. Für die Zukunft ist ein neues Vergabeverfahren in Planung: Ab 2025 soll die Organisation der Deutzer Kirmes jeweils für fünf Jahre vergeben werden.
Die Biergärten auf der Deutzer Kirmes: Mehr als nur ein Ersatz
Hoffmann will einige Dinge anders machen. So gibt es in diesem Jahr drei Biergärten auf dem Gelände. Sie sind keineswegs nur als Ersatz für fehlende Fahrgeschäfte gedacht, heißt es bei der Pressekonferenz. Vielmehr sollen sie Treffpunkte sein, die den Volksfestcharakter der Kirmes unterstreichen. Neu ist auch die DSGVO-konforme Videoüberwachung des Geländes für eine höhere Sicherheit.
Ein Fest der Gemeinschaft: Besondere Momente auf der Deutzer Kirmes
Die Kirmes hat sonntags und am Montag von 11 bis 21.30 Uhr geöffnet, An den anderen Tagen öffnet sie um 12 Uhr, Freitag und samstags bis 22 Uhr. Höhepunkte des Festes am Rheinufer dürften der Schaustellergottesdienst am Ostersonntag um 9 Uhr 30 und der Besuch des Osterhasen sein. Das große Abschlussfeuerwerk am Sonntagabend ist für viele Kölner*innen sichtbar – auch wenn sie nicht auf der Kirmes sind.