Schottland ist wunderschön und bestens für einen Roadtrip geeignet. Zumindest, wenn man sich zutraut, auf der für uns falschen Seite zu fahren. Wir haben tolle Landschaften gesehen, entzückende Schlösser, liebliche Dörfer und spannende Museen. Und wir haben – typisch Schottland – viel Haggis und Porridge gegessen und natürlich Whisky getrunken. Ich würde jederzeit wieder dorthin fahren.
Diese Karte habe ich mit einem kostenlosen Testzugang bei Maps4News gemacht. Den Testbericht dazu könnt Ihr auf Fit für Journalismus lesen.
Typisch Schottland: Regen und schmale Straßen
Obwohl das Land gar nicht so weit von Deutschland entfernt ist, gibt es dort einige Eigenheiten, die mich überrascht haben. Ich bin ein großer Fan von Eigenheiten, denn wenn im Urlaub alles wäre wie zuhause, müsste man gar nicht erst wegfahren. Trotzdem gibt es einige Dinge, von denen es ganz gut ist, wenn man sie vorm Urlaub weiß. Dann kann man sich nämlich eventuell darauf einstellen und anders planen.
15 Tipps für Schottland
- Es wird Euch nicht wundern, dass man in Schottland mit Regen rechnen muss. Aber ganz ernsthaft: Wenn Ihr länger als drei Tage dort seid, wird es ziemlich sicher mindestens einmal regnen. Nehmt eine Regenjacke mit. Ein Schirm hilft nur begrenzt, weil es oft ziemlich windig ist. Sinnvollerweise habt Ihr auch genug Lesestoff für Tage dabei, an denen man einfach nichts draußen machen kann. In diesen Fällen ist nicht immer eine Sehenswürdigkeit in der Nähe, in der man trockenen Fußes sein Touri-Programm durchziehen könnte.
- Single Track Roads. Davon habt Ihr sicher auch schon gehört, wenn Ihr Euch mit einer Schottland-Reise beschäftigt. Speziell im Norden oder auf den Inseln gibt es viele einspurige Straßen – mit Gegenverkehr. Es gibt dann alle paar Meter eine Ausweichbucht. Wichtig ist also, nicht nur vorsichtig, sondern auch vorausschauend zu fahren. Auf einer Single Track Road zu fahren, kann sehr anstrengend und ermüdend sein. Plant auf diesen Strecken darum häufiger einen Halt ein, und insgesamt eine kürzere Tagesdistanz.
- Dass Schotten ein manchmal ungewöhnliches Englisch sprechen, hört man auch häufig. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass es Situationen gibt, in denen ich kein einziges Wort verstehe. Es ist dann so, als ob der Schotte mit mir Chinesisch sprechen würde. Diese Situation hatte ich zweimal: in einer Autowerkstatt und in einer Apotheke. Erstaunlicherweise haben wir trotzdem immer unser Vorhaben umgesetzt, auch wenn manchmal mit Umwegen.
- Ihr seid in Schottland. Es gibt schottisches Frühstück. Überall. Im B&B genauso wie im internationalen Hotel. Wenn Ihr etwas anderes wollt, wird es schwierig.
- Überhaupt – das Essen. Schottische Restaurants haben eine Art Einheitskarte. Es gibt Pizza, Burger, Steak und Pasta. Einen großen Salat? Eher nicht. In den größeren Städten gibt es natürlich mehr Abwechslung. Glasgow ist beispielsweise bekannt für hervorragendes asiatisches Essen.
- In Schottland stehen am Straßenrand gerne mal Schafe. Nicht nur eines, sondern viele. In der Regel bleiben sie am Rand stehen. Es kann aber schon einmal passieren, dass sie auch mitten auf der Straße stehen. Darum sollte man speziell auf dem Land vorsichtig fahren.
- Alle erzählen immer von den Midges, den kleinen Mücken, die überfallartig in einer Wolke Menschen zerstechen. Ja, das haben wir auch einmal erlebt. Und in weiser Voraussicht im Supermarkt eine Lotion dagegen gekauft. Was uns aber viel mehr Ärger als Midges gemacht hat, waren eine Zecke am Hals und Flohbisse am Arm. Nun ja, darüber muss man sich nicht wirklich wundern, wenn man den ganzen Tag draußen ist und durch Wälder und Wiesen läuft.
8. Es gibt keine internationalen Fernsehsender. Nirgends. In keinem B&B, in keinem internationalen Hotel. Kein deutscher Sender, keine Deutsche Welle, kein französischer, nicht einmal ein US-amerikanischer Sender. Nicht wirklich schlimm, denn ich bin nicht in Schottland, um den Fernseher einzuschalten. Hat man nach einem langen Tag aber trotzdem einfach mal Lust auf einen Film, ist es ganz gut, wenn man die sich beispielsweise über das Tablet ausleihen kann und möglichst schon heruntergeladen hat.
9. Typisch für Schottland sind auch Funklöcher, und zwar viele. Darum ist eine Navigation über Google Maps nicht das Gelbe vom Ei. Wir hatten wie bei allen unseren Reisen Navigon auf dem Smartphone. GPS-Empfang gab es fast immer. Zumindest haben wir jeden Abend unser Ziel erreicht.
10. Deutsche Touristen! Ja, wir waren nicht die einzigen Deutschen im Mai in Schottland, aber vielleicht die jüngsten. Wir sind überall über deutsche Touristen gestolpert, und das kann ziemlich nervig sein, zumindest, wenn sie sich danebenbenehmen. Zweimal sind wir aus heiterem Himmel von zwei Frauen um die 60 auf Deutsch angesprochen worden. Das ist in einem Land, in dem Englisch die Hauptsprache ist, ziemlich mutig.
11. Natürlich wussten wir, dass man in Schottland andere Stecker als in Deutschland hat. Allerdings war das bei Reisen in Kenia – dort hat man auch das britische System – oder in England nie ein Problem. In Schottland ist es das, weil dort wirklich nur die britischen Stecker funktionieren. Zumindest dort, wo wir waren. Adapter sind also sinnvoll. Wer viele Geräte abends laden möchte, braucht natürlich mehrere.
12. Tageslicht! Im Mai gibt es – auch typisch Schottland – unfassbar viel Tageslicht. Wir erfahren, dass die Lichtverhältnisse im Prinzip wie in Schweden sind – es ist ewig hell und die Sonne geht verdammt früh auf. Das hat uns an den ersten Tagen ein bisschen den Biorhythmus durcheinander gebracht.
13. Side Dishes oder Beilagen kosten im Restaurant in der Regel extra. Willst du also satt werden, musst du oft noch etwas dazu bestellen. Dafür gibt es häufig Hahnenwasser umsonst.
14. Was ich wirklich fies finde, ist die Vorliebe der Schotten für Teppichboden. Überall ist flauschiger Teppich, im B&B-Raum genau so wie im Pub oder im Restaurant. Ich will mir dann gar nicht vorstellen, wie Speisereste und Schmutz von den Schuhen in den langen Fasern ein Eigenleben entwickeln.
15. Und schließlich ist Schottland teuer. Zumindest teurer als Deutschland. Egal, ob Ihr im Restaurant esst oder in ein hübsches B&B geht – es kostet im Schnitt mehr als bei uns. Das gilt beispielsweise auch für Museumseintritte. Sollte man auf dem Schirm haben, damit man zumindest über Sparmodelle nachdenken kann.
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