Porta Westfalica – Besuch beim Wilhelm und im Bergwerk

Im Besucherbergwerk in Porta Westfalica

Weit im Nordosten von Nordrhein-Westfalen, fast schon in Niedersachsen, liegt Porta Westfalica. Die Stadt mit ihren rund 37.000 Einwohnern gehört zum Kreis Minden-Lübbecke und liegt somit in Ostwestfalen-Lippe, im nördlichen Zipfel der Urlaubsregion Teutoburger Wald.

Den Namen hat die Stadt erst seit den 1970er Jahren, denn eigentlich bezeichnet Porta Westfalica eine geographische Eigenheit der Region. Übersetzt bedeutet Porta Westfalica „westfälische Pforte“. Gemeint ist damit das Durchbruchtal der Weser. Denn der Fluss teilt hier das Weser- und das Wiehengebirge. Interessante Städte in der Nähe von Porta Westfalica sind Bad Oeynhausen mit dem schönen Kurpark und Minden mit den Patrizierhäusern und der verwinkelten Oberstadt sowie der vorgelagerten Fischerstadt.

Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica

Erst zum Wilhelm oder direkt ins Café? Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica
Erst zum Wilhelm oder direkt ins Café? Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica

Aber auch Porta Westfalica ist einen Abstecher wert. Dort steht nämlich mit Blick auf die Weser und den Weserdurchbruch und unübersehbar der Wilhelm, offizieller Name: Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Die zweitgrößte Denkmalanlage in Deutschland liegt seit 1896 auf dem 268 Meter hohen Wittekindsberg und reckt sich dort weitere 88 Meter in die Höhe. 

Besucher*innen, die den kurzen Weg vom Parkplatz zum Denkmal gegangenen sind, haben die Wahl:

  • Sie können zuerst die steilen Stufen zum Denkmal hinaufsteigen.
  • Oder direkt an die Brüstung gehen und ins Tal schauen.
  • Oder unter der Erde die kleine Ausstellung zum Denkmalsbau anschauen und im zugehörigen Café Wilhelm 1896 ein großes Stück Kuchen essen.

Ich finde, man sollte sich keine der drei Optionen entgehen lassen, bei der Reihenfolge gibt es aber keine Tipps, womit man am besten beginnt und womit man seinen Besuch beendet. Vielleicht am Rande bemerkt: Bei schlechtem Wetter lohnt sich die Anreise nicht, denn dann hat man von oben im schlimmsten Fall nur den Blick in die Wolken.

Extra-Tipp: Rund um den Wilhelm gibt es einige Wanderwege – für alle die, die etwas mehr als nur die wenigen Meter vom Parkplatz zum Denkmal gehen wollen.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica: gut zu wissen

Das Denkmal für Kaiser Wilhelm I., der von 1871 bis 1888 an der Spitze des deutschen Reiches stand, haben gleich zwei Künstler entworfen: Bruno Schmitz war Architekt. Von ihm kam der Gesamtentwurf. Ein weiteres berühmtes Werk von ihm steht in Leipzig: das Völkerschlachtdenkmal. Der Bildhauer Caspar Ritter von Zumbusch hat die Kaiserskulptur entworfen. Von ihm sind in Wien auch die Denkmäler für Ludwig van Beethoven und Maria Theresia. Von Zumbusch ist übrigens in Herzebrock geboren, einem Ort, der heute zum Kreis Gütersloh gehört. Die Baukosten für das Kaiser Wilhelm Denkmal betrugen 833.000 Goldmark.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal ist übrigens ein Glücksort in meinem Buch über den Teutoburger Wald.

Unter Tage in Kleinenbremen

Wenn du es schon bis Porta Westfalica geschafft hast, solltest du die 15 Minuten bis in den Stadtteil Kleinenbremen weiterfahren. Dort ist nämlich ein Besucher-Bergwerk. Dreimal täglich gibt es dort zu festgelegten Zeiten Einfahrten ins Bergwerk. Im Bergwerk hat es konstant neun bis elf Grad Celsius, entsprechend sollten sich Besucher*innen anziehen. Die Luftfeuchtigkeit ist unangenehm hoch, und dunkel ist es auch. Schwer vorstellbar, dass unter solchen Bedingungen hier bis zu 800 Mitarbeiter ab 1835 Kohle und Eisenstein abgebaut haben. Insbesondere, weil die Arbeitsbedingungen damals noch anders waren als heute: Der Gästeführer erzählt von Putzlappen vor Nase und Mund, um den Staub abzuhalten. Und von zusammengedrehtem Butterbrotpapier als Gehörschutz.

Das Bergwerk liegt unter dem Wesergebirge, ist sieben Kilometer lang und 600 Meter breit.

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