Mit dem Eurostar nach London

Mit dem Eurostar nach London

Fliegen ist nicht gut fürs Klima – das wissen wir in der Zwischenzeit alle. Wer mit dem Zug verreist, stößt bekanntlich deutlich weniger CO2 aus. Das ist auf jeden Fall ein guter Grund, mit dem Zug nach London zu fahren. Der Eurostar verbindet ParisBrüssel und Lille mit London, und ist somit eine klimafreundliche Alternative. Natürlich haben wir auch den Preis und die Reisezeit miteinander verglichen: Der Zug hat uns pro Person 225 Euro im Supersparpreis gekostet. Ein Flug mit Ryanair liegt jedoch von Freitag auf Montag im März 2023 auch bei 285 Euro – wenn man nicht nur mit Handgepäck fliegen will. Und dann kommt man in Stansted an und muss noch ins Zentrum fahren. Entsprechend ist mit der Anfahrt und der Wartezeit vor Ort der Flug auch nicht wirklich schneller.

Der Zubringerzug zum Eurostar hat Verspätung

Unser ICE nach Brüssel sollte in Köln gegen Viertel vor zehn abfahren. Daraus wurde dann letztlich zehn nach zehn. Weil das Gate in Brüssel für den Eurostar 30 Minuten vor Zugabfahrt schließt, waren wir entsprechend nervös: Würde das noch klappen? Der Schaffner sagte uns, man brauche 45 Minuten bis zum Zug, wir kämen 50 Minuten früher an, also alles gut. Tatsächlich wurde das Gate auch erst geschlossen, als wir bereits durch die Sicherheitskontrolle und beim Ausreiseschalter aus der EU standen. Aber: Es war knapp!

Das lag auch daran, dass wir in Brüssel den Eurostar erst einmal suchen mussten. Der Schaffner sagte zwar, der Zug sei in Brüssel gut angeschrieben. Das kann ich so jedoch nicht bestätigen. 

Tipp: Am besten folgst du dem Schild “Channel Tunnel”. Falls es keine große Umbauten gibt, ist das Gleis 2 (Stand 2/2023). 

Ausreise aus der EU und Einreise nach Großbritannien

Dort angekommen wird zuallererst das Zugticket gescannt. Wer einen anderen Platz zugewiesen bekommt als gebucht, erhält einen Papierstreifen als neues Ticket ausgespuckt. Dann geht es durch die Sicherheitskontrolle: Hosentasche leeren, Uhren ab, Gürtel weg. Dann kommt die Ausreise: den Reisepass – ja, Reisepass! – aus der Hülle nehmen, dann lässt er sich vom Grenzbeamten schneller und einfacher scannen.

Jetzt zur Einreise nach Großbritannien anstehen. Mit einem maschinenlesbaren Ausweis muss man nicht zum Schalter gehen. Damit dieser automatisierte Prozess schneller abläuft, solltest du

  • den Ausweis auf dem Lesegerät ganz nach hinten schieben.
  • fest mit der Hand auf den Pass drücken
  • gegebenenfalls die Brille abnehmen.
  • darauf achten, dass dein Koffer nicht das Törchen hinter dir blockiert.

Timo beschreibt in einem anderen Artikel, was passiert, wenn man den Eurostar verpasst, weil die Deutsche Bahn Verspätung hat.

Boarding des Eurostar

Anzeige im Eurostar
Anzeige im Eurostar

Die Passagiere gehen auf ihrem Weg zum Eurostar durch einen Duty Free Shop. In unserem Fall standen wir jedoch einmal durch den gesamten Laden in einer Schlange, denn das Boarding des Zuges beginnt erst 20 Minuten vor der Abfahrt. Sobald das Boarding losgeht, schiebt sich die Schlange durch den Duty Free und dann ins Bahnhofsgebäude. Ein Mitarbeiter schickt Passagiere der Wagen 1 bis 9 in die eine Richtung, ab Wagen 10 aufwärts ging es zumindest bei unserer Reise in die andere Richtung. Dann noch eine enge Rolltreppe hoch, auf dem Gleis den richtigen Wagen suchen – et voilà. Der Eurostar ist übrigens ziemlich gekühlt. Ein zusätzliches Jäckchen ist also nicht schlecht.

Die Ausstattung im Eurostar

  • Im Zug gibt es ein Café. Dort bekommt man belegte Baguette, Chips,Schokolade, Kaffee oder Wasser. Wer mehrere Produkte kauft, kann auch einen etwas günstigeren Deal erwerben, beispielsweise einen All Day Meal Deal oder Apero-Deal. Im Bistro kann man außerdem eine Oyster Card für London kaufen. Wer bereits eine hat, kann seine jedoch dort nicht aufladen. Bezahlen kann man im Café in Euro oder britischem Pfund mit Karte.
  • Im Eurostar gibt es W-LAN, das finde ich allerdings etwas zu langsam. Außerdem ist zwischen den Sitzen eine Steckdose mit deutschem Stecker. 

Durch den Tunnel

Die Fahrt durch den Tunnel ist deutlich unspektakulärer, als man so denkt. Denn man sieht – nichts. Es ist einfach nur dunkel. Selbst die Einfahrt ist nichts Besonderes, denn man bekommt gar nicht mit, dass es in den Tunnel geht. Es ist draußen nur plötzlich dunkel. Der Tunnel ist übrigens 50,45 Kilometer lang, die erreichte Höchstgeschwindigkeit des Eurostars liegt bei 334,7 Stundenkilometern. Der Tunnel liegt an seiner tiefsten Stelle 75 Meter unter dem Meeresgrund.

Der Eurostar fährt auf dem Weg nach London noch durch mehrere Tunnel, die Schönheit Südenglands sieht man also eher nicht. Dafür kommt man mitten in der englischen Hauptstadt an, und zwar am Bahnhof St. Pancras. Dort kann man sich eine Oyster Card kaufen, um mit dem ÖPNV weiterzufahren, man kann auch eine ältere aufladen oder mit pay per ride einfach mit der Kredit- oder Girokarte im Vorbeigehen bezahlen.

Die Rückfahrt aus England mit dem Eurostar

Die Rückfahrt mit dem Zug aus London war nicht ganz so hektisch wie die Hinfahrt. Etwa eine Stunde vor Abfahrt durften wir uns in die Schlange stellen. Die Bahnmitarbeiter lotsten uns durch den Eingangsbereich: Have your tickets ready! 

Direkt nach der automatischen Ticketkontrolle kommt der Security-Check, dann die Passkontrolle bei der Ausreise von einem Menschen, die Einreise in die EU wieder über ein Terminal. Danach saßen wir im sehr vollen Wartebereich. Denn von London fährt der Eurostar nicht nur nach Brüssel, sondern auch nach Disneyland und Paris. Es sind also ziemlich viele Züge mehr oder weniger gleichzeitig unterwegs.

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