Es ist schon wahr: Richtige Hohe Berge sucht man in Köln vergebens. Der Monte Troodelöh ist das Maximale, was wir an Alpen-Feeling zu bieten haben. Trotzdem kann man in der Stadt an mehreren Stellen hoch hinaus. Die meisten Punkte liegen in einem relativ kleinen Radius. Der erste Gipfelstürmer ist natürlich der Dom. Hier muss man sich den Blick auf Köln allerdings hart verdienen. Denn die 533 Stufen zur Aussichtsplattform des rechten Turms sind und bleiben eine Herausforderung. Das Treppenhaus ist eng und man hat Gegenverkehr, die Stufen gehen immer rundherum, und es sind einfach viele. Hinzu kommt: Solange man eine Maske zum Schutz vor dem Corona-Virus trägt, bekommt man nicht so richtig viel Luft.
Oben angekommen wird man dann zwar mit dem Blick über die Stadt, nach unten auf den Boden, aber auch hoch zu den Turmspitzen belohnt. Allerdings gibt es zusätzlich zu den Metallverstrebungen noch einen Maschendraht, den man immer im Blick hat, wenn man versucht, in die Weite zu schauen. Ich vermute jedoch, dass der Zaun und das Gitter ihren Sinn haben.
Zweimal über den Rhein für den besten Blick auf Köln
Das nächste Ziel auf der Gipfelstürmer-Tour ist nicht weit: Einmal über die Hohenzollernbrücke erreichen wir den LVR-Turm. Dort ist der Aufstieg in wenigen Minuten möglich, denn es gibt einen Fahrstuhl. Er bringt uns auf die große, verglaste Aussichtsplattform. Von hier oben hat man den allerbesten Blick auf den Dom. Außerdem finde ich es immer spannend, von hier dem regen Zugverkehr zwischen Köln-Deutz und dem Hauptbahnhof zuzuschauen.
Weiter geht die Gipfelstürmer-Tour durch den Rheinpark. Schräg nach rechts hinten, in der Nähe der Claudius Therme, fährt die Seilbahn über den Rhein. Bei gutem Wetter und an Wochenenden steht man hier einige Zeit an. Die Fahrt ist nicht für alle ein Vergnügen, denn die Kapseln schweben über die Stadtautobahn und den Rhein. Wer ein Problem mit Höhe hat, könnte sich hier erschrecken. Kurios ist und bleibt, dass die Seilbahn über den Saunagarten der Therme fährt, und man Nackedeis beim Sonnen und Schwimmen zusehen kann – zumindest im Sommer. Auch von hier oben hat man einen tollen Blick auf den Dom und natürlich auch auf den Rhein.
Auf der anderen Seite angekommen steht von Zeit zu Zeit ein Riesenrad. Um ehrlich zu sein: Vom Schokoladenmuseum aus mochte ich den Blick lieber. Hier am Zoo sieht man zwar über die Zoozäune bis zu den Flamingos und Kamelen, aber der Blick auf die Zoobrücke und den Rhein ist von dort nicht besonders beeindruckend. Ganz hübsch ist noch der Blick auf die Flora und die neuen Gewächshäuser. Ob man den Dom gut sieht, hängt vom Wetter und der Tageszeit ab. Wir waren am frühen Nachmittag dort, da war soviel Gegenlicht, dass man den Dom nur als Scherenschnitt erahnen konnte. Darum würde ich kein Geld mehr für eine Riesenradfahrt am Zoo ausgeben. Derzeit steht es aber sowieso im Rheinauhafen beim Schokoladenmuseum.
Zum Abschied einen Drink mit Gipfelstürmer-Blick auf Köln
Ist es jetzt schon gegen 17 Uhr? Dann wird sicherlich eine der fünf Bars mit Domblick geöffnet haben. In ihnen kommt man natürlich auch hoch hinaus und sieht mehr oder weniger viel von der Stadt. Den tollsten Barblick hat man im Mediapark aus dem Osman 30. Aber auch die Monkey-Bar im Gereonsviertel und das Lab12 im Pullman können mit Domblick mithalten. Toll ist auch der Blick von der Dachterrasse des Savoy. Sie ist jetzt wieder für alle geöffnet. Es kann aber auch passieren, dass es keinen Platz mehr gibt oder die Terrasse bereits geschlossen hat. Es gehört also Glück dazu, in dieser Bar einen Drink mit Blick auf Köln zu ergattern. Das gilt auch für die neuste Bar mit Domblick im Wasserturm. Dort wurde ich an der Rezeption kritisch von oben bis unten angeschaut, bevor man mir mitteilte, dass man eine geschlossene Gesellschaft habe.