Köln ohne Dom? Unvorstellbar! Er wird in unzähligen Karnevalshits besungen und ist die Sehenswürdigkeit Nummer 1 in der Stadt. Ich kenne viele, die seit Jahren in Köln leben, aber die schwarze Kathedrale neben dem Hauptbahnhof immer und immer wieder fotografieren. Ich eingeschlossen. Dabei ist der Kölner Dom viel mehr als nur einfach eine katholische Kirche, die man sich ansieht. Denn man kann ihn aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennenlernen:
- Da ist natürlich zunächst das Gebäude an sich, von vielen Plätzen aus sichtbar: groß und schwarz, nachts beleuchtet und eher weiß schimmernd. Den besten Blick auf den Dom hat man zweifellos vom LVR-Turm auf der Schäl Sick.
- Dann ist der Besuch des Kircheninneren lohnend: der Dreikönigsschrein, und das Richter-Fenster sind neben der eigentlichen Architektur das Highlight.
- Unter dem Dom ist die Domschatzkammer mit Reliquien und Gewändern.
- Der Aufstieg auf den Turm führt über eine sehr schmale Wendeltreppe an der Glockenstube vorbei nach oben. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Stadt und den Roncalliplatz.
- Wer nicht auf den Turm will, kann zumindest einmal zu seinem Zugang gehen: Er führt nämlich durch das Gemäuer und zeigt, wie dick die Wände tief unten sind. Hinter dem Kassenhäuschen sieht man übrigens auch durch ein Gitter in Ausgrabungen, Fundamentreste und eine ehamlige römischen Wohnbebauung. Dort hinein kommt man nur mit einer Führung.
- Besonders toll ist die Führung über die Dächer des Doms. Sie wird allerdings nicht oft angeboten. Und wenn sie angeboten wird, ist sie sehr schnell ausgebucht.
Dem Kölner Dom auf unterschiedliche Weise näherkommen
Den Kölner Dom besichtigen, ohne sich mit seiner Geschichte auseinanderzusetzen? Schwierig. Allerdings hat nicht jeder Lust auf trockene Zahlen. Ganz entspannt kann man mehr über seinen Bau erfahren, wenn man „Tod und Teufel“ (Werbe-Link zu Amazon) liest. Außerdem gibt es eine App, mit der man die schöne Kathedrale aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennenlernen kann. Dazu gehören neben einem geistlichen Rundgang auch kunsthistorische Erklärungen. Bei einer VR-Führung mit Time Ride sieht man sogar, wie der Dom vor vielen, vielen Jahrhunderten ausgesehen hat.
In meinem Buch Zu Fuß durch Köln habe ich einen Spaziergang beschrieben, bei dem man (fast) immer den Dom im Blick hat.
Natürlich gibt es den Kölner Dom auch aus ganz unterschiedlichen Materialien: Kuschelig weich als Kissen, süß aus Schokolade, herzhaft als Pasta – oder als Miniatur gedruckt in der Stadtbibliothek. Auch Bars mit Domblick sind beliebt, um den Abend bei einem Drink zu beenden. Davon gibt es allerdings nicht allzu viele.
Zahlen, Daten und Fakten rund um den Kölner Dom
Wissen für Einsteiger
Der Dom in Köln liegt im Stadtviertel Altstadt-Nord und somit im Stadtbezirk Innenstadt. Wer am Hauptbahnhof aussteigt und den Ausgang zur Stadt nimmt, steht direkt vor der Kathedrale. Der Besuch des Doms ist durch die zentrale Lage auch möglich, wenn man nur ganz kurz in Köln Aufenthalt hat. Weil der Dom mitten in der Stadt liegt, gibt es natürlich auch viele Hotels, Restaurants und Cafés in jeder Preisklasse rundum.
Der Dom ist 157 Meter hoch. Der Südturm allerdings vier Zentimeter höher als der Nordturm. Gut zu wissen: Das Ulmer Münster und eine Basilika in Elfenbeinküste sind etwas höher als der Kölner Dom. 533 Stufen führen auf den Turm, in der Kirche sind 800 Sitzplätze und sechs Millionen Besucher kommen jährlich den Dom besuchen. Ursprünglich war die Kirche weiß. Aber die Umweltverschmutzung hat sie schwarz gemacht.
Wissen für Fortgeschrittene
Mit Extra-Bestuhlung hat der Dom 1500 Sitzplätze. Er hat elf Glocken und der Dicke Pitter wiegt 24.000 Kilo. Der Dom hat die Adresse Domkloster und die Hausnummer 4. Johannes Paul II war 1980 der erste Papst, der den Kölner Dom besuchte. 2005 war dann Papst Benedikt XVI zum Weltjugendtag da.
Der Dom in aller Kürze
Der Grundstein des heutigen Doms wurde 1248 gelegt. Allerdings hatte der Kölner Dom Vorgängerkirchen an ungefähr der gleichen Stelle. 1520 wurde der Dombau unterbrochen, 1823 wieder aufgenommen. 1880 war die Kathedrale fertig. Die Bauzeit betrug also mehrere hundert Jahre. Allerdings haben schon 1906 die Instandhaltungsarbeiten begonnen. Sie werden fortwährend durchgeführt. Denn ohne Instandhaltung, war die schöne Kirche längst zerfallen.
Der Kölner Dom ist im gotischen Stil gebaut. Das erkennt man sofort an den Spitzbogen. Auch die Kathedrale von Amiens oder Notre Dame de Paris sind gotische Kirchen.
Der Eintritt in den Kölner Dom kostet nichts. Nur, wer auf den Turm steigen oder die Domschatzkammer besichtigen will, muss Geld bezahlen. Ich finde aber, man darf gerne bei einem Besuch der Kirche etwas in den Klingelbeutel werfen. Schließlich kostet es viel Geld, die Kirche so zu erhalten, wie sie ist. Ich bin darum im Mitglied im Dombau-Verein.
Der Dom ist seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe. Sein Status war gefährdet, als in Deutz, genau gegenüber dem Dom, Hochhäuser geplant wurden. Eines, der LVR-Turm, wurde realisiert. Heute hat man von dort den besten Blick auf den Dom.
Von 1989 bis 2014 war Joachim Kardinal Meisner Erzbischof von Köln. Er starb 2017. Ihm zu Ehren zog eine Prozession durch Köln. Auf Meisner folgte Rainer Maria Kardinal Wölki.