Du legst auf deiner Kreuzfahrt auf Madeira in Funchal an? Fein! Dann kannst du die Stadt auf eigene Faust erkunden. Denn Kreuzfahrtschiffe liegen in der Nähe des Zentrums. In die Altstadt von Funchal gehst du etwa 30 Minuten zu Fuß. Auf dem Weg dorthin kommst du aber an mindestens zwei Sehenswürdigkeiten vorbei. Außerdem gibt es in der Hauptstadt der Insel auch noch anderes zu sehen als die Altstadt.
Im Design Center mit Ausblick
Direkt am Hafen ist in einem alten Turm die erste Sehenswürdigkeit, das Nini Andrade Silva Design Center. Die Designerin und Innenarchitektin arbeitet für einige der bekanntesten Hotels weltweit. Im Design Center sieht man ein bisschen von ihrer Arbeit. Viele Sitzobjekte ähneln überdimensionalen Steinen. Im Design Center ist auch eine Cafeteria. Von der Terrasse hat man einen schönen Blick über Funchal.
Tipp: Ich würde eher am Nachmittag oder frühen Abend dort mit dem Aufzug hinauffahren, am Morgen ist im Design Center noch nichts los.
Am CR7 Museum
An der Hafenpromenade entlang erreichst du nach einigen Minuten das CR7 Museum, gewidmet dem wohl bekanntesten Mann von Madeira: Fußballstar Cristiano Ronaldo. Das Museum ist samstags und sonntags geschlossen. Da ich an einem Samstag dort war, konnte ich also nicht hinein. Dafür habe ich im Spirituosenladen daneben Madeira-Wein gekauft.
Vor dem Gebäude steht eine Skulptur des Fußballers, die von den Besucher*innen der Insel offensichtlich gerne berührt wird – und zwar nicht nur an den Händen. Falls du dort vorbeikommst, schau, welche Körperteile besonders glänzen.
Die Markthalle von Funchal
Von der Hafenpromenade musst du ein wenig Richtung Stadtzentrum gehen, um zur Markthalle zu kommen. Sie heißt Mercado dos Lavradores. Je früher du dort bist, umso mehr kannst du an den Ständen noch sehen – vor allem an den Fischständen. Besonders spannend ist dort der Degenfisch. Er ist lang, hat spitze Zähne und große Augen. Gefangen wird er mit 1500 Metern langen Leinen. Durch den Druckverlust beim nach oben Ziehen verliert er seine eigentlich rote Farbe und wird schwarz. Er sieht ein wenig wie ein Seemonster aus.
In der Markthalle gibt es außerdem jede Menge Obst und Gemüse in leuchtenden Farben und Blumensamen und -knollen. Wir brachten von unserem ersten Aufenthalt dort zwei kleine Säcke mit, und tatsächlich sind aus einigen Samen und Knollen Pflanzen geworden, längst allerdings nicht aus allen.
Tipp: In der Markthalle in Funchal versuchten Verkäufer*innen Freunde von uns übers Ohr zu hauen. Sie haben eine Tüte mit Obst zusammengestellt und sollten dafür über 70 Euro zahlen. In Deutschland, so meinten sie, hätten sie ungefähr 15 bis 20 Euro dafür bezahlt. Sie sind dann einfach gegangen und haben das Obst am Stand gelassen.
Durch die Altstadt von Funchal
Rund um die Markthalle und die Kathedrale Sé ist die Altstadt. Sie ist vor allem in der Weihnachtszeit mit vielen Lichtern dekoriert. Ob es einem gefällt oder nicht: Beeindruckt hat es mich durchaus. In der Altstadt gibt es außerdem die Rua de Santa Maria. Dort wird man tagsüber allerdings ständig von den Mitarbeiter*innen der Restaurants angesprochen. Wer am frühen Morgen in der Straße unterwegs ist, kann sich in Ruhe die bemalten Türen der Häuser ansehen. Sie sind nahezu alle bunt und geben einen Hinweis auf die Bewohner*innen der Häuser beziehungsweise auf die Besitzer*innen der Läden. Den Tipp habe ich übrigens aus einem Vortrag auf der Mein Schiff Herz über Madeira bekommen.
Etwas außerhalb der Altstadt, steil den Berg hoch, liegt das Schloss. Bevor du dich auf den Weg machst: Überprüfe, ob es geöffnet hat. Im Dezember 22 war es wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.
Mit der Seilbahn fahren
Bei unserem ersten Aufenthalt auf Madeira vor einigen Jahren sind wir mit der Seilbahn gefahren. Die Landstation ist ungefähr auf Höhe der Markthalle, aber am Wasser. Der Blick von oben ist toll. Da aber sehr viele Tourist*innen nach Monte fahren, ist diese Aktivität gerne überlaufen. Von Monte kann man sich mit den berühmten Schlitten über die steilen Straßen nach unten fahren lassen. Das habe ich bisher nicht gemacht, weil es mir ehrlich gesagt zu touristisch ist.
Essen in Funchal
In Funchal gibt es viele Möglichkeiten an der Hafenpromenade oder in der Altstadt, um zu essen. Wir haben uns das Restaurant Gruta ausgesucht, das nicht weit vom Hafen ist. Dort hatten wir als Aperitif Poncha, das Nationalgetränk aus Zuckerrohrschnaps und als Vorspeise eine Platte mit regionalem Käse und ebensolcher Wurst. Als Hauptspeise gab es Rindfleischspieße. Sie werden traditionell auf Lorbeerästen zubereitet. Und weil wir diese Espetadas genannten Spieße so gerne mögen, haben wir nicht an Bord der Mein Schiff Herz, sondern eben an Land gegessen. Zum Fleisch gab es Polentawürfel. Der Preis war fair.
Links vom Hafen
Wenn du aus dem Hafen hinaus gehst, hast du auch linker Hand einige Attraktivitäten. Die erste ist gut zu Fuß zu erreichen: Das Reid‘s Palace ist ein rosafarbenes Hotel am Hang. Dort gibt es einen hervorragenden Afternoon Tea mit Blick aufs Meer. Er ist seinen Preis wert, finde ich.
Wenn du Glück hast, spielt jemand auf dem Klavier während deines Aufenthalts. Freunde von uns wollten im Sommer auf unseren Tipp dorthin, mussten aber feststellen, dass der Afternoon Tea für die kommenden zwei Wochen ausgebucht war. Vielleicht solltest du versuchen, vorher zu reservieren.
Spaziergang am Lido
Noch etwas weiter im Westen ist der Lido. Um dorthin zu kommen, solltest du mit dem Bus einige Stationen fahren. Tickets bekommst du in kleinen Tabakläden, beispielsweise in der Avenida do Infante, dort fahren auch einige Busse. Aussteigen solltest du dann beispielsweise an der Haltestelle Simplicio P Gouveia. Von dort bist du schnell auf dem Uferweg, der dich an der Küste entlang durch die Lido Gärten führt. Vor dir im Meer siehst du vulkanische Felsen. An einer Stelle findest du industriekulturelle Reste, die zeigen, wie früher an der Küste gearbeitet wurde. Bist du weit genug gegangen, gehst du einfach zur Hauptverkehrsstraße zurück und bis zur nächsten Bushaltestelle. Von dort fährst du mit deinem Tagesticket in die Stadt zurück. Das Tagesticket für den Bus kostet 5 Euro (Stand 12/22).