Auf den Spuren der DDR in Berlin und Dresden

Teufelsberg in Berlin: Wer spioniert am besten?
Gedenkstätte Berliner Mauer
Spuren der DDR: Gedenkstätte Berliner Mauer

Die Mauer in Berlin ist länger weg, als sie stand. Und trotzdem ist die deutsch-deutsche Geschichte in vielen Köpfen noch präsent. Das ist auch ganz gut so, denn nur die Erinnerung an solche dunkle Zeiten kann uns dabei helfen, dass sie nie mehr wiederkehren. Darum ist es auch gut, dass man in Berlin heute noch Spuren der einstigen DDR, also der Deutschen Demokratischen Republik findet:

  • Im Tränenpalast gibt es eine interaktive Ausstellung dazu, wie man früher von Ost nach West und in die andere Richtung reiste.
  • In der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde kann man sich Geschichten von geflüchteten DDR-Bürgern anhören und sich durch viele Dokumente blättern.

Zu diesen beiden Museen lest Ihr mehr in meinem Artikel 10 Museen in Berlin jenseits der Klassiker.

Spuren der DDR in Zusammenhang mit Kunst und Architektur

  • Spaziergang auf der Karl-Marx-Allee. Dort ist es vor allem die Architektur der Häuser, die aus der DDR-Vergangenheit stammen. Vor vielen stehen Informationstafeln, die kurze Geschichten aus der Vergangenheit erzählen.
  • East Side Gallery. Dort ist noch ein Stück Mauer erhalten, das von Streetart Künstlern angemalt wurde.
  • Besonders sehenswert ist die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Dort kann man den Mauerverlauf entlang gehen und bekommt ein Gefühl dafür, wie es damals war, als die Stadt in zwei geteilt war. An Multimediasäulen gibt es Ton- und Videoausschnitte, in denen Zeitzeugen zu Wort kommen. Hier kann man auch sehen, wie die Flucht durch die Tunnel unter der Mauer gelang.

Museen und andere Sehenswürdigkeiten mit DDR-Bezug

  • Das Mauermuseum am Checkpoint Charlie: Es ist ziemlich eng, und es ist bis unter die Decke voll mit Bildern und Erklärtexten: das Mauermuseum. Wo in anderen Museen längst multimediale Terminals mit Selbsterfahrungsmöglichkeiten stehen, hängen hier Erklärtexte, oft lang, häufig auch soweit oben im Raum, dass ich sie selbst mit Brille nicht mehr lesen kann. Die Inhalte sind aber auch viele Jahre nach der letzten DDR-Flucht noch unbegreiflich und beeindruckend: Beispielsweise flüchtete eine junge Frau in zwei Koffern auf der Ablage im Zug aus der DDR, und eine Mutter brachte ihr Kind im Einkaufswägelchen über die Grenze. Auch die Fluchttunnel, die die beiden deutschen Städte unterirdisch verbanden, werden in Bild und Text dokumentiert.Pech hat allerdings, wer das Museum betritt, wenn eine Führung beginnt. Denn dann können die teils beklemmend engen Räume mit gut 30 Leuten voll sein. Je weiter man in die Ausstellung eintaucht, desto mehr entzerrt sich der Besucherstrom allerdings. Es lohnt sich, etwas Zeit mitzubringen, denn um die Geschichte und die Geschichten zu verstehen, muss man zwangsweise viele Erklärtexte lesen.
  • Stasi-Museum im ehemaligen Ministerium für Staatssicherheit. Besucher*innen bekommen hier ein Gefühl dafür, wie Politik in der DDR gemacht wurde und wie die Stasi gearbeitet hat.
  • Einen ganzen Tag sollte man außerdem einplanen für einen Besuch auf dem Teufelsberg. Der liegt zwar im Westen, wäre aber ohne die Teilung der Stadt vermutlich nicht so interessant gewesen. Dort spionierten nämlich in Zeiten des Kalten Krieges britische und US-amerikanische Alliierte die Russen aus. Heute bekommt man an diesem Lost Place bei einer Führung einen Eindruck davon, wie wichtig der Standpunkt Berlin für die Siegermächte des zweiten Weltkriegs war, und welcher Wirtschaftsfaktor damit verbunden war. Die Führungen sind nicht günstig, lohnen sich aber auf jeden Fall.

DDR-Reste in Dresden

Wenn du dich für die verbliebenen Spuren der DDR interessierst, ist übrigens auch die Gedenkstätte Bautzener Straße in Dresden einen Besuch wert. Im nahegelegenen Radebeul gibt es außerdem ein DDR-Museum, das zeigt, wie Ostdeutsche gelebt haben.

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