Die Lindenthaler Kanäle sind Ludwig Rautenstrauch und Adolf Clarenbach gewidmet. Ludwig Theodor Rautenstrauch, Großneffe von Wilhelm Joest, baute um die völkerkundliche Sammlung seines Vorfahren herum ein Museum – das heutige Rautenstrauch-Joest-Museum am Neumarkt. Adolf Clarenbach war ein evangelischer Märtyrer, der in Köln verbrannt und begraben wurde. Ihm wurde eine Ratsturmfigur gewidmet. Außerdem heißt der Kanal parallel zur Clarenbachstraße Clarenbachkanal, während der etwas versetzte Kanal, der parallel zur Rautenstrauchstraße verläuft, der Rautenstrauchkanal ist.
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Die beiden Kanäle sind miteinander über den Karl-Schwering-Platz verbunden. Sie verlaufen grob gesagt zwischen dem Stadtwald und der Inneren Kanalstraße, also westlich des Aachener Weihers und zwischen dem Stadtwaldgürtel und der Universitätsstraße sowie der Aachener und Dürener Straße.
Geschichte des Rautenstrauch- und Clarenbachkanals
Die Lindenthaler Kanäle wurden in den 1920er Jahren angelegt und basieren auf dem Generalbebauungsplan von Fritz Schumacher, umgesetzt von Gartenbaudirektor Fritz Encke. Letzterer hat in Köln viele Parks gestaltet. Darum habe ich ihm in meinem Stadtwanderführer durch Köln (Werbe-Link) ein eigenes Kapitel gewidmet. Die Gestaltung der Kanäle mit einer geschwungenen Brücke, den vielen Bäumen und der Bepflanzung erinnert an historische Gartenanlegen und an die Grachten in den Niederlanden. Unter Umständen wollte man in Köln auch einfach Wassergräben wie an der Königsallee in Düsseldorf haben.
Was tun an den Kanälen?
Der Rautenstrauch- und Clarenbachkanal sind natürlich ideal für Spaziergänge und Joggingrunden. Unter den Kastanienbäumen und gesäumt von idyllischen Ausblicken ist diese Strecke bei alt und jung beliebt. Gleichzeitig bieten sich Wege bei Radfahrern für eine stressfreie Fahrt vom Aachener Weiher zum Stadtwald an.
Auf den vielen Bänken am Ufer der Kanäle kann man gutes Wetter genießen, ein Buch lesen – oder sich zu einem Picknick treffen. Wer sich für Architektur interessiert: Die katholische Kirche Christi Auferstehung von Gottfried Böhm liegt in der Achse des Kanals. Böhm hat unter anderem auch die Moschee in Ehrenfeld mitgeplant.
Ich persönlich finde, dass die Kanäle einer der schönsten Orte in Köln ist. Wenn man dort regelmäßig spaziert, kann man wunderbar den Verlauf der Jahreszeiten erleben. Meine ersten Jahre in Köln habe ich nicht weit entfernt gewohnt. Entsprechend oft habe ich dort meine Joggingrunden gedreht. Heute freue ich mich immer wieder aufs Neue, wenn ich dort vorbeikomme.