Kreuzfahrt: Welche Kabine ist die richtige für mich?

Kreuzfahrt Kabine
Die MSC Splendida
Auf Kreuzfahrten hat man oft die Qual der Wahl – auch was die Kabine angeht.

Bei Kreuzfahrten kann man verschiedene Kabinenkategorien buchen, die sich logischerweise zum Teil sehr stark im Preis unterscheiden. Grundsätzlich gibt es auf den meisten Schiffen drei Kabinentypen: Innenkabinen, Außenkabinen und Balkonkabinen. Meistens gibt es in jeder dieser Grundkategorien Standardkabinen und dann natürlich wieder gegen Aufpreis größere Kabinen bis hin zu Suiten. Außerdem gibt es natürlich beliebte und weniger beliebte Lagen auf dem Schiff. Gleich vorweg: die perfekte Kreuzfahrt-Kabine gibt es nicht, dafür aber jede Menge Möglichkeiten, den eigenen Bedürfnissen zu entsprechen.

Ich konzentriere mich in diesem Beitrag auf die Grundkategorien. Ich habe in jedem Kabinentyp schon ein paar Kreuzfahrten gemacht, jeder hat seine Berechtigung und neben dem Geldbeutel entscheidet der persönliche Geschmack.

Kreuzfahrt-Kabine „ohne Fenster“: die Innenkabine

Innenkabinen sind in der Regel die günstigsten Kabinen auf einem Schiff. Sie haben kein Fenster und es kommt kein Tageslicht rein. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen einer Innen- und einer Außenkabine. Kein Tageslicht zu haben kann praktisch sein, wenn man gerne so richtig im Dunkeln schläft. Wenn man morgens aber wissen will, wie das Wetter draußen ist, muss man erstmal den Fernseher anmachen und durch die Bordkameras schauen.

Kreuzfahrt Kabine
Wer eine Innenkabine hat, muss im TV nachschauen, wie draußen das Wetter ist.

Mittlerweile gibt es bei einigen Reedereien auf einzelnen Schiffen Innenkabinen, die statt eines Fensters einen riesigen Bildschirm an der Wand haben, der ein Livebild von außen übertragt, sodass man zumindest den Eindruck hat, man hätte eine Kabine mit einem Fenster.

Kreuzfahrt Kabine
Hier in Phu My in Vietnam gibt es im Hafen außer Containern und anderen Schiffen nix zu sehen.

Ich persönlich finde für viele Kreuzfahrten die Innenkabine völlig ausreichend. Ich schlafe dort nur und ziehe mich um, alle anderen Aktivitäten finden außerhalb der Kabine statt. Hinzukommt, dass in vielen Häfen Kreuzfahrtschiffe mitten im Industriehafen anlegen. Man hat dann also keine schöne Aussicht, sondern guckt auf Kräne und Container. Einziger Wermutstropfen: Noch im Schlafanzug morgens den ersten Kaffee mit Blick aufs Meer trinken, geht leider nicht.

Kreuzfahrt Kabine Kaffee
So ein Kaffee auf dem Balkon hat schon was – in der Innenkabine geht das leider nicht.

Mit Blick nach draußen: die Außenkabine

Wer auf Tageslicht nicht verzichten mag, ist mit einer Außenkabine gut beraten. Hier gibt es in jedem Fall Fenster, die sich aber nicht immer öffnen lassen. Man sieht also nach dem Aufstehen auch so, wie das Wetter ist. Außenkabinen sind oft ziemlich weit unten im Schiff oder aber auf einer Höhe mit den Rettungsbooten. Die Aussicht kann dann entsprechend reduziert sein.

Die „beste“ Kreuzfahrt-Kabine hat einen Balkon

Die Balkonkabinen – wie der Name schon sagt, haben diese Kabinen einen Balkon. Ob man den braucht oder nicht, hängt natürlich von den eigenen Vorlieben hab. Wer an einem Seetag nicht auf einem überfüllten Deck um eine Liege kämpfen und stattdessen lieber auf dem eigenen Balkon sitzen oder liegen möchte, sollte eine Balkonkabine wählen. Diese sind um einiges teurer, je nach Route und Reederei kann der Aufschlag einige Hundert Euro betragen. Bei einer Kreuzfahrt in Südostasien betrug der Unterschied 600 Euro pro Person.

Der Balkon ist oft nicht so groß, dass dort zwei Personen bequem liegen können, er ist eher zum Sitzen gedacht. Bei den meisten Aida-Schiffen gehört aber mittlerweile eine Hängematte zur Ausstattung des Balkons. Das hat schon was.

Ganz praktisch ist ein Balkon, wenn man mal Klamotten oder Schuhe zum Lüften rausstellen oder generell frische Luft haben möchte, denn Innen- und Außenkabinen ohne Balkon sind meistens komplett von der Klimaanlage abhängig.

Kreuzfahrt Kabine
Nicht erschrecken: Auch der Balkon muss geputzt werden. Das passiert in der Regel von außen und wird natürlich vorher angekündigt.

Und wo liegt nun die beste Kreuzfahrt Kabine auf meinem Schiff?

Echte Kreuzfahrtfans diskutieren mit großer Leidenschaft die Frage, ob Kabinen auf höheren oder niedrigeren Decks, eher vorne, in der Mitte oder hinten, backbord oder steuerbord nun die besten sind.

Zunächst einmal ist die Frage obsolet, wenn ich einen Tarif gebucht habe, bei dem ich die Kabine gar nicht selber aussuchen kann. Das ist dann wieder günstiger als ein Tarif, bei dem ich selber exakt meine Kabine bestimmen darf. Ich persönlich lasse meistens das Los entscheiden, weil es mir schnuppe ist.

Ich habe nur einmal sehr viel Wert auf eine bestimmte Kabine, beziehungsweise zumindest die Seite des Schiffs gelegt: Auf einer Transatlantik-Kreuzfahrt von Kopenhagen nach New York wollte ich beim Einlaufen in New York die Freiheitsstatue sehen. Da die bei der Einfahrt nach Manhattan immer links liegt, musste es also eine Backbord-Kabine sein.

Kreuzfahrt Kabine
Nur backbord konnte man verfolgen, wie unser Schiff, die Norwegian Breakaway, an der Freiheitsstatue vorbei in den Hafen von New York einläuft.

Wer selbst bestimmen kann und will, sollte sich zunächst den Deckplan des Schiffs besorgen. Die gibt es bei allen Reedereien selbstverständlich online. Wer nicht ganz so gut zu Fuß ist, kann sich so eine Kabine nah am Aufzug aussuchen. Gleichzeitig ist hier auf dem Flur natürlich am meisten „Betrieb“. Wer eine Balkonkabine hat, sollte darauf achten, dass in direkter Nähe keine Bars an Deck sind. Wenn es da abends länger wird, ist es meistens laut und man kann nicht bei offener Balkontür schlafen. Daher den Deckplan nicht nur für das eigene avisierte Deck, sondern auch für die Decks darunter und darüber anschauen.

Eine kleine Negativerfahrung war das Deck 10 auf der Mein Schiff 6 direkt unter dem Pool Deck. Direkt über meiner Kabine wurden morgens schon sehr früh die Liegen vom Stapel genommen und über Deck gezogen. Das war laut.

Die besten Kabinen bei Seekrankheit sollen übrigens möglichst in der Mitte und unten sein – selbst kann ich das nicht bestätigen, da ich noch keine Probleme mit Seekrankheit hatte.

Fazit

Wer Geld sparen möchte, lässt sich die Kabine zuteilen und wählt eine Innenkabine. Man kann so eine wunderbare Kreuzfahrt machen. Wenn es auf einer Kreuzfahrt eine landschaftlich interessante Route an einer Küste gibt oder das Schiff mitten in der Stadt anlegt und es eine entsprechende Aussicht gibt, kann man auch eine Außen- oder Balkonkabine buchen. Ob einem das den Aufpreis wert ist, muss jeder selbst wissen.

Noch mehr Tipps und Basics zu Kreuzfahrten gibt es im großen Special: Was du vor deiner ersten Kreuzfahrt wissen solltest.

Dieser Beitrag erschein ursprünglich im Januar 2017 auf Timos altem Blog und wurde im Februar 2020 ergänzt.

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