Am Ebertplatz spricht man gerne über Wein. Nicht direkt auf dem Platz, aber in einem Gewölbekeller, der nur wenige Meter von dort entfernt ist. Dort hat vor einem halben Jahr nämlich in der Sedanstraße die Kölner Winebank eröffnet. Auch in Hamburg, Frankfurt und Mainz gibt es den Club für Weinbegeisterte. Mitglieder des Clubs können ihren Wein hier in den durch Gittertüren geschützten Fächern lagern. Dank einer Zutrittskarte betreten sie die Winebar, wann sie wollen, um ihren eigenen Wein zu trinken oder den, der glasweise an der Theke ausgeschenkt wird. Damit ist der umstrittene Ebertplatz um ein weiteres gutes Angebot reicher. 2017 war ich bei der Eröffnung der L’Osteria in der Nähe, die sich bereits im Viertel etabliert hat.
Zurück zu den Wurzeln
„Der typische Winebanker arbeitet mit Immobilien, in der Versicherungs- oder Geldanlagebranche“, beschreibt Claudia Stern, Sommelière und Clubmanagerin ihre Gäste bei einem Medienevent des Reiselandes Frankreich Anfang des Jahres. Wer ein Fach mieten möchte, kann das über die Homepage machen: Im Tresor 7 beispielsweise sind bereits elf Fächer belegt, sieben sind noch frei. Das günstigste Fach kostet 89 Euro im Monat.
Winebank im Gewölbekeller
Der Ort für die Winebank könnte kaum besser passen: Der Gewölbekeller ist unter zwei Häusern aus den Jahren 1898 und 1902. Das Weingut Engels hatte hier seinen Sitz und seine Lagerfächer, die teilweise noch erhalten sind. 2000 Quadratmeter misst die Winebank, und fünf Mitglieder können sogar private Kellerräume bekommen, die natürlich deutlich größer sind als die Boxen. Lange sei es dunkel im Keller gewesen, sagt Andreas Frey, einer der Inhaber. 2010 habe man ihn gekauft, 2016 habe man sich für die Kooperation mit der Winebank entschlossen, mit der Eröffnung 2017 hat es allerdings nicht geklappt. Denn die Lüftungsrohre, die ursprünglich unter der Decke laufen sollten, hat man doch lieber unter den Boden verlegt, was zu einem Baurückstand von mindestens einem halben Jahr geführt hat. Die Klimaanlage hält die Temperatur konstant auf 16 Grad Celsius.
Von der Baustelle zur Winebank
Ich hatte das Glück, schon vor der offiziellen Eröffnung einen Blick in den Keller werfen zu dürfen. Damals war ich bei einer Veranstaltung zur Vielfalt der Olive. Zu dem Zeitpunkt war die Winebank noch mehr Baustelle als Ort der Gemütlichkeit.
Der ursprüngliche Text stammt aus dem Februar 2018. Er wurde im April 2019 aktualisiert.