Kölns Skyline ist unverwechselbar. Neben dem majestätischen Kölner Dom ragt ein weiteres historisches Juwel in den Himmel: die romanische Kirche Groß St. Martin. Inmitten des pulsierenden Lebens der Kölner Altstadt, bietet sie einen Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Um diesen Kontrast voll auszukosten, empfiehlt sich ein Spaziergang vom belebten Alter Markt durch das unscheinbare Martinsgässchen, das direkt zur Kirche führt. Ein absolutes Muss für alle Besucher*innen der Kölner Altstadt.
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Die Geschichte von Groß St. Martin
Die Wurzeln von Groß St. Martin reichen weit zurück. Genau datieren lässt sich der Bau der Kirche nicht, doch steht fest: Das Fundament ist älter als die Kirche selbst. Interessant ist, dass der Standort der Kirche einst eine Rheininsel war, ein beliebter Freizeitort für römische Soldaten. Bei einer Führung mit der Kölner Journalistenvereinigung erfahre ich, dass hier beispielsweise Faustkämpfe ausgetragen wurden.
Was Groß St. Martin besonders macht
Im Untergeschoss der Kirche finden sich noch heute Überreste einer römischen Anlage, interpretiert als Sportplatz und Schwimmbecken. Bei hohem Rheinpegel füllt sich das Becken sogar mit Wasser. Später diente das Gebiet als Lagerplatz, bevor im fünften Jahrhundert die erste Kirche, gewidmet dem Heiligen Martin, errichtet wurde. Damit ist Groß St. Martin älter als der Kölner Dom und zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Stadt.
Groß St. Martin ist eine von zwölf großen romanischen Kirchen in Köln. Sie besticht durch vier kleine Türme und einen massiven Vierungsturm. Im Inneren überrascht die Kirche mit ihrer schlichten Schönheit. An den Säulen lassen sich Spuren der Geschichte entdecken: rot-schwarz-weiße Rauten und geschwungene Ornamente unter den Torbögen zeugen von vergangenen Zeiten.
Im angrenzenden Kloster leben die Schwestern der Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem.
Gibt es auch Klein St. Martin?
Bei der Kirchenführung mit der Kölner Journalistenvereinigung habe ich übrigens erfahren, dass es auch Klein St. Martin gab. Von dieser Kirche ist aber nur der Turm erhalten. Er steht in der Nähe der Haltestelle Heumarkt.