Vom Gin-Wahnsinn spricht Barkeeper Hans im Barfly in Köln-Nippes bei einem Gin-Tasting. Er meint damit das ständig noch steigende Interesse an dem alkoholischen Getränk mit jahrhundertelanger Tradition. Es ist übrigens nicht die erste Gin-Welle, die die Barwelt ergriffen hat: Schon im 18. Jahrhundert sei Gin sehr beliebt gewesen, dann erneut während der Prohibition in den USA, sagt Hans. Schließlich lässt sich das Getränk recht einfach selbst herstellen.
Gin-Tasting im Barfly mit sieben Marken
Jetzt, in der dritten Welle des Gin-Wahnsinns, gibt es einen unüberschaubaren Markt sowohl an Gins als auch an Tonics. Auch im Barfly in Nippes hat man die Qual der Wahl: 65 unterschiedliche Sorten stehen zur Auswahl. Bei unserem Tasting probieren wir sieben, einige pur, zwei mit Tonic und zwei als Cocktail.
Wir sind nicht die einzigen, die zum Tasting gekommen sind, locker 20 Leute sitzen um die Tische und Tischchen. Viele sind jung, einige Hipster mit Bart und Mütze. Wir gehören zu den ältesten, was ich schade finde. Denn das Barfly ist mit seinen großen Lampen und den dunklen Möbeln ein ganz wunderbarer Ort, an dem sich auch Menschen in meinem Alter wohlfühlen..
Beim Gin-Tasting von Großbritannien bis Spanien
Unsere Reise durch die Gin-Welt beginnt mit einem Gläschen Tanqueray, (Werbe-Link zu Amazon) zweifellos das stärkste Getränk des Abends. Die Hersteller legen Wert darauf, nur Zutaten aus Großbritannien zu verwenden: Wacholder, Koriander und Angelikawurzel natürlich. Aber auch Süßholz. Der türkisfarbene Bombay Sapphire wirkt daraufhin fast geschmacklos. Im Unterschied zur farblosen Ausgabe sind hier übrigens zwei sogenannte Botanicals, also Pflanzenstoffe, mehr enthalten.
Den Hendrick’s (Werbe-Link zu Amazon) trinken wir mit Thomas Henry Tonic Water. (Werbe-Link zu Amazon) Er kommt übrigens aus Schottland, von einem Hersteller, der normalerweise Whiskey macht. Als nächstes gibt es einen Martini Dry mit Aviation (Werbe-Link zu Amazon) stilecht mit Olive, doch ich kann ihn nicht trinken, das ist mir zu herb. Umso mehr freuen sich meine Geschmacksnerven über einen erfrischenden, leicht süßen Gimlet mit Haymans Old Town und Roses Lime Juice. (Werbe-Link zu Amazon) Den Nordés (Werbe-Link zu Amazon) aus Spanien mag ich auch, er ist sehr blumig, aber nicht jedermanns Sache. Schließlich trinken wir noch einen Brockmans, der (Werbe-Link zu Amazon) zweifellos nach Beeren schmeckt, auch wenn er mit Fever Tree Mediteranean Tonic Water (Werbe-Link zu Amazon) verdünnt ist.
Was ich beim Gin-Tasting imm Barfly gelernt habe
- Gin trinkt man wie Rum oder Whiskey bei Zimmertemperatur, damit sich die Aromen entfalten können.
- In den USA und Großbritannien trinkt man ihn auch als Aperitif oder Digestiv – in Deutschland fast immer mit Tonic.
- Die Qualität der Wacholderbeeren spiegelt sich im Preis des Getränks wieder.
- London Dry entspricht in etwa dem deutschen Reinheitsgebot beim Bier
- Man serviert Gin beispielsweise mit Gurke, Beeren, Lychees, Rosmarin, Lavendel, Zitrone oder Olive.
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In der Kölner Gin-Bar The Bär gibt es übrigens auch Gin-Tastings
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