Der Domus Universitatis in Mainz – es ist über 20 Jahre her, dass ich dort studiert und in Mainz gewohnt habe. Heute startet an dem alten Gebäude, das weiß gestrichen und rötlich verziert ist, ein Spaziergang durch Mainz. Unter dem alten Universitätsgebäude soll Johannes Gutenberg begraben sein, einige Zeit hat es auch als Kaserne gedient. Von hier gehen wir Richtung Fußgängerzone, und stoppen an der Johanniskirche. Sie sieht eher modern und schmucklos aus. Doch tatsächlich hat man bei einer Renovierung eher zufällig herausgefunden, dass sie der einzig erhaltene Dombau aus merowingischer Zeit ist. Ein gefundenes Fressen für die Wissenschaft, unter deren Fokus unsere Stadtführung steht.
Wenige Meter später stoppen wir im Kirschgarten. In diesem sehr alten Teil der Altstadt stehen einige windschiefe Fachwerkhäuser Seite an Seite. Auch nach langer Zeit für mich eine der schönsten Ecken der Stadt. In einem der Häuser sollen bewegliche Holzbuchstaben gelagert worden sein – kein Wunder, denn Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern kommt schließlich aus Mainz.
Weiter geht unser Rundgang noch einige Meter bis zur Augustinerkirche mit ihrem tollen Deckengemälde. Dort ist seit vielen Jahren das bischöfliche Priesterseminar. Und da unser Stadtspaziergang den Schwerpunkt auf Wissenschaft gelegt hat, ist klar, dass wir hier stoppen mussten. Schließlich sind es schon vor vielen Jahrhunderten die Geistlichen gewesen, die geforscht und studiert haben.
Spaziergang durch Mainz mit App möglich
Durch eine Seitenstraße nähern wir uns langsam dem Marktplatz und somit auch dem Dom: In dieser Ecke der Stadt gehören seit Jahrhunderten viele Häuser der katholischen Kirche. Dann stehen wir im Kreuzgang des Doms, der ebenfalls aus der Zeit Johannes Gutenbergs ist. Im Inneren der großen Kirche schauen wir uns noch einige Statuen und vor allem die blauen Fenster an. Schließlich führt uns der Weg weiter durch einige Seitengassen bis zu dem Haus, in dem Gutenberg an seinem Lebensende lebte. Wer eine ähnliche Stadtführung auf eigene Faust machen möchte, nutzt am besten die App der Stadt Mainz.