Wer auf der A5 Richtung Norden oder Süden unterwegs ist, kann im Schwarzwald gleich mehrere Attraktionen in der Nähe der Autobahn besuchen: Ob Stadt, Museum oder Kloster – es gibt hier einiges zu sehen
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Karlsruhe: Gefühlter Abstecher nach Italien
Mit 314.000 Einwohnern ist Karlsruhe eine übersichtliche Stadt. Rund um den Marktplatz ist eine lebhafte Fußgängerzone mit vielen Geschäften. Das eigentliche Highlight ist dort aber die Pyramide, das Grabmal des Stadtgründers. Karl Wilhelm von Baden-Durlach gründete die Stadt 1715 – und zwar, indem er begann ein Schloss zu bauen. Das Schloss spielt heute noch eine wichtige Rolle, denn die Stadt öffnet sich von dort fächerförmig. Darum wird Karlsruhe auch Fächerstadt genannt. Im Schloss ist heute das Badische Landesmuseum.
Bei einem kurzen Abstecher nach Karlsruhe lohnt es sich auf jeden Fall, rund ums Schloss Zeit zu verbringen, denn der Schlossgarten mit seinem See und den schön angelegten Beeten ist zu jeder Jahreszeit einen Spaziergang wert. Direkt daneben ist übrigens der Botanische Garten. Sowohl am Schloss als auch am Botanischen Garten gibt es die Möglichkeit, einzukehren. Bei schönem Wetter sitzt man natürlich hervorragend draußen im Grün.
Vor dem Schloss und Richtung Stadt erstreckt sich ein großer Platz mit Bäumen, Wiese und Brunnen. In seiner Verlängerung liegt wiederum der Marktplatz mit der Pyramide. Doch bevor man ihn erreicht, überquert man den Platz der Grundrechte mit den vielen Schildern und Aussagen zum Thema Recht und Gerechtigkeit. Er ist dort natürlich mit Bezug zum Bundesverfassungsgericht, das vom Schloss und Botanischen Garten eingerahmt wird.
Wer in Karlsruhe übernachten möchte: Das Ibis direkt neben dem Hauptbahnhof ist zwar einfach, aber für eine Nacht völlig ausreichend. Außerdem ist die Lage natürlich angenehm. Ins Stadtzentrum kommt man von dort mit der Straßenbahn in etwa zehn Minuten. Das Ticket kann man sich auch über die App der Deutschen Bahn kaufen. Gegenüber des Bahnhofs ist außerdem ein Restaurant mit bodenständiger, badischer Küche, das Braugasthaus Erste Fracht.
Weiter auf der A5 kommt bald darauf die Abfahrt Rastatt/Gaggenau. Dort erreicht man das Unimog-Museum:
Nahe der A5: das Unimog-Museum in Gaggenau
Du hast keine Ahnung, wo Gaggenau liegt? Macht nichts! Der Ort ist touristisch gesehen recht unbedeutend. Er liegt in Baden-Württemberg, hat rund 29.000 Einwohner und außer Industrie und dem durchaus schönen nördlichen Schwarzwald rundherum nicht viel zu bieten. Die Industrie hat es jedoch in sich: Gaggenau Hausgeräte kommen von dort – gehören aber schon seit 1995 zu Bosch und Siemens. Außerdem gibt es in Gaggenau ein großes Mercedes-Benz-Werk, laut Unternehmensangaben ist es sogar das älteste Automobilwerk der Welt.
Man arbeitet als Gaggenauer „beim Daimler“. Und weil dort über viele Jahrzehnte der Mercedes-Benz Unimog hergestellt wurde, gibt es in Gaggenau ein Museum für dieses Fahrzeug. Dort gibt es Wagen aus sieben Jahrzehnten und einen Außenparcours zum Mitfahren. Unimog steht übrigens für Universal-Motor-Gerät und bezeichnet ein besonders robustes Fahrzeug, das weltweit eingesetzt wird. Besonders beliebt ist es in unwegsamen Gelände. So werden Unimogs beispielsweise in der Landwirtschaft eingesetzt, beim Militär, der Entwicklungshilfe oder der Feuerwehr.
Wenn man schon in Gaggenau ist, lohnt sich die Weiterfahrt in den Schwarzwald: Gernsbach ist ein hübscher Ort zum Einstieg. Weiter in der Höhe findet man dann unter anderem eine Talsperre und einen Baumwipfelpfad.
Maulbronn: auf literarischen Spuren
Zwischen Karlsruhe, Heilbronn und Pforzheim liegt außerdem das Kloster Maulbronn, das Freunden von Hermann Hesse einen Besuch wert sein sollte. Das Kloster Maulbronn in Baden-Württemberg ist UNESCO Weltkulturerbe. Das alleine macht es schon sehenswert. Literaturfreunde sollten es aber aus einem anderen Grund besuchen: Hermann Hesse ging hier zur Schule. Und seine Erlebnisse hat er unter anderem in Unterm Rad verarbeitet. Das Kloster ist etwa eine Stunde mit dem Auto von Karlsruhe entfernt und besonders für diejenigen interessant, die Richtung Stuttgart fahren.
Wer der A5 weiter gen Süden folgt, sollte außerdem einen Stopp in Freiburg einplanen. Auch das Designmuseum in Weil am Rhein, an der Grenze zur Schweiz, ist einen Abstecher wert.
Der Artikel ist von 2008. Er wurde im Dezember 2021 aktualisiert.