Die Kölner Südstadt ist für viele der Inbegriff des authentischen Kölns. Dort, wo an Karneval der Zug früher der Zug begann und 2023 erstmals endete, dort, wo die vielen Eckkneipen sind, dort, wo Clubs und inhaber*innengeführte Läden sich aneinanderreihen. Was viele nicht wissen: In der Kölner Südstadt gibt‘s auch wirklich leckere Dinge zu schnabulieren. Schon die Kulinarische Schnitzeljagd, hat mich an zwei Stops in der Südstadt gebracht, die ich super fand. Eat the World, der Anbieter von Genusstouren in vielen Städten, bietet seine Runden auch in verschiedenen Kölner Veedeln an. Am besten hat mir bisher die Genusstour am Eigelstein gefallen und die durch Rodenkirchen.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Qualität der Genusstouren stark davon abhängt, wie der Tourguide ist, und welche Stationen angelaufen werden. Aber auch die Gruppendynamik spielt eine Rolle. Auf alle drei Faktoren hat man kaum einen Einfluss. Darum kauft man eigentlich immer die Katze im Sack, wenn man eine dieser Eat the World Genusstouren bucht.
Zu den Leckereien in der Südstadt
Unsere begann an der Severinskirche, und somit schon mitten in der Kölner Südstadt. Denn an der Severinskirche führt auch die Severinsstraße vorbei. Durch sie führt der Rosenmontagszug. Allerdings war sie lange Baustelle, weil die neue U-Bahn-Linie unter ihr gebaut wurde. An ihrem Ende ist die große Baustelle des in diesem Zusammenhang eingestürzten Stadtarchivs, die auch noch lange Baustelle bleiben wird. Übrigens führt durch die Südstadt auch ein Kapitel aus meinem Buch Zu Fuß durch Köln (Werbe-Link), nämlich Kapitel 7, „Die Lichter der Großstadt“. Der Heilige Severin ist übrigens der Stadtpatron Kölns.
Ich finde, wir bekommen wir dort ein bisschen zu viel an historischen Fakten. Aber neu ist für mich einige Meter weiter die Kirche Johann Baptist, eines der ältesten Kirchengebäude in Köln. Drinnen ist ein Jugendzentrum mit Bänken aus alten Musikkoffern, die von Herbert Grönemyer gespendet wurden.
Beider Naturmetzgerei Hennes ist ein erster Stopp, nicht weit ist Fisch Feinkost Hembsch. Wäre die Südstadt nicht so weit von Ehrenfeld entfernt, würde ich in beiden Läden sicherlich öfter einkaufen. Auch einen Eis-Stopp gibt es auf unserem Weg durch die Südstadt. Er führt uns am bekannten Haus Bachem vorbei, ein Haus, das seinen Ursprung im Mittelalter hat. Heute ist dort eine Bibliothek untergebracht.
Im Herzen von Köln
Was ich auf der Genusstour durch die Kölner Südstadt noch gelernt habe: Wolfgang Niedecken, der Gründer von BAP, lebte dort genau gegenüber der Severinstorburg, also im Herzen der Altstadt-Süd. Die Severinstorburg steht auf dem Chlodwigplatz. Dort ist übrigens einer von zwei Kölner Weinbergen, wie ich seit meiner Weinwanderung durch die Stadt weiß. Der zweite ist am Kölner Weinmuseum.
Raus aus dem Gewusel rund um die Severinstorburg geht unser Weg weiter Richtung Elsassstraße. Und sicherlich kennst du das Lied „Polterovend“ von den Bläck Fööss. Geheiratet wurde dort besonders viel, weil eine Firma Räume vermietet hat.
Letztendlich landen wir auf der Bonner Straße, quasi der Verlängerung der Severinstraße über den Chlodwigplatz hinweg. Dort stehen noch zwei weitere Stopps auf unserer Genusstour durch die Kölner Südstadt an. Einer ist Dejlig Smôrebröd, ein Laden im Scandic Design, der schöne, aber auch unnötige Dinge verkauft. Angeschlossen ist eine kleine Bäckerei mit Café. Hier nehmen wir unser Brot fürs Sonntagmorgenfrühstück mit. Den Käse dazu haben wir schon in der Elsasstraße in der Epicerie Boucherie gekauft.
Mein Fazit zur Genusstour durch die Kölner Südstadt
Kann man machen. Speziell, wenn man sich in diesem Viertel nicht so gut auskennt, wird man Neues darüber erfahren. Die Genussstops sind in Ordnung. Ich hatte allerdings das Gefühl, von einem Lokal zum anderen zu rennen. Das ist schade, denn manchmal bietet es sich ja an, in einem der Läden etwas zu kaufen. Schließlich ist es für die Inhaber*innen letztlich eine Promotionsveranstaltung. Aber wenn das Tagesgeschäft während einer Führung weitergeht, muss man eben manchmal etwas länger anstehen. Dann den Anschluss an die Gruppe zu halten, kann schwierig werden.