Kunst in Köln: Was man oft übersieht

Das erste, was einem zu Kunst einfällt, sind wahrscheinlich Museen. Davon gibt es in Köln viele. Auch Urban Art, wie wir sie in Ehrenfeld an vielen Häusern sehen, gibt es in unserer schönen Stadt. Mit diesem Artikel will ich aber auf Kunst in Köln im öffentlichen Raum aufmerksam machen, die man gerne übersieht. Dieser Artikel soll regelmäßig aktualisiert werden – so wie auch der Beitrag zu den oft übersehenen Mahnmalen und Gedenkstätten.

Kunst in der Altstadt-Nord

An der Ecke Marspfortengasse und Salomonsgasse steht Four Trapezoids as two Rectangles IV von George Rickey. Dieses Kunstwerk übersieht man leicht, weil es nicht auf Augenhöhe ist. Vielmehr muss man zunächst den Mast als Teil von Kunst wahrnehmen und eben nicht als Fahnenmast oder Straßenbeleuchtung. Schaut man dann an ihm nach oben, bewegen sich dort ganz langsam metallene Teile. Das ist übrigens typisch für Rickey Werke. Das Objekt in Köln ist aus Edelstahl und von 1987.

Rickey war US-Amerikaner. Er hat als Bildhauer und Hochschullehrer gearbeitet. Warum sein Kunstwerk ausgerechnet nach Köln und an diesen Ort kam, habe ich leider nicht herausgefunden. Falls jemand dazu etwas weiß: Gerne die Kommentarfunktion nutzen!

Der Paolozzi-Brunnen im Rheingarten

Ob wirklich viele Menschen wissen, dass der Wasserspielplatz, auch Skulpturen- oder Rheingartenbrunnen, von Eduardo Paolozzi, einem schottischen Grafiker und Bildhauer, gemacht wurde? Der Brunnen wurde 1984 bis 1986 gebaut. Er soll an eine kleine Industrielandschaft erinnern, angeblich auch, weil hier früher eine vielbefahrene Straße war. Sie liegt jetzt unter der Erde – im Rheinufertunnel.

Figur von Michael Croissant

So schlicht wie die Skulptur von Michael Croissant ist auch ihr Name: Sie heißt nämlich einfach „Figur“. Und sie steht vor der Minoritenkirche in der Altstadt-Nord, in Sichtweite zum Kolping-Denkmal. Croissant war deutscher Künstler und Bildhauer, seine Werke stehen auch in Hanau und Frankfurt. Köln wurde die Figur geschenkt von Gerhard F. Reinz. Er war Galerist, Verleger und Mitgründer der Art Cologne.

Ruhender Verkehr auf dem Ring

Ruhender Verkehr
Ruhender Verkehr

Wirklich sehr leicht zu übersehen im Großstadtgrau ist der Ruhende Verkehr auf dem Ring zwischen Rudolfsplatz und Friesenplatz. Unter der Betonhaube, die stark vereinfacht ein Auto darstellt, liegt übrigens ein Opel Kapitän. Er gehörte Wolf Vostell, der ihn 1969 einbetonierte. Vostell war Maler, Bildhauer und Happening-Künstler. „Ruhender Verkehr“ finde ich übrigens ziemlich visionär. Denn ganz so viele Staus wie heute hat es 1969 noch nicht gegeben. Und auch die Autos waren damals noch nicht so groß wie heute. Die Skulptur kommt den heutigen Größen deutlich näher, als es früher der Fall gewesen sein dürfte.

Licht und Bewegung

Lichtinstallation
Lichtinstallation

Man muss in der schmalen Hohe Straße schon ein wenig den Kopf in den Nacken legen, um „Licht und Bewegung“ von Otto Piene zu sehen. Mich erinnert die Plastik immer ein bisschen an eine Uhr oder kreisende Planeten. Die Kunst am Bau schmückt das ehemalige Textilkaufhaus Wormland. Dessen Eigentümer hatte sie 1966 gekauft. Allerdings bewegen sich die einzelnen Module heute nicht mehr. Die Plastik müsste repariert werden. Die Fassade reflektiert jedoch noch immer das Licht. Otto Piene war Künstler und Mitbegründer der Künstlergruppe ZERO.

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