„Buona sera“ schallt es einem oft entgegen, sobald man italienische Restaurants betritt. Und machen wir uns nichts vor: Pizza und Pasta lieben wir alle. Allerdings finde ich es immer schade, wenn die italienische Küche darauf beschränkt wird. Es gibt so viele andere Leckereien in Italien, die man verpasst, wenn man immer nur Nudeln und belegte Teigfladen isst. Trotzdem: Auch ich wollte nicht darauf verzichten. Timo und ich sind in uns gegangen: Welche italienischen Restaurants wollen wir empfehlen? Hier ist das Ergebnis:
Von bodenständig bis edel: Italienische Restaurants in Köln
Ristorante Etrusca: Mitten auf der Studierendenmeile Zülpicher Straße in Köln vermuten die wenigsten einen gehobenen Italiener. Genussmenschen wissen aber, dass um die Ecke in der Kyffhäuser Straße auch das Sternerestaurant La Société ist. Und: Das Ristorante Etrusca ist dort nicht erst seit gestern. Das sieht man zugegebenermaßen an der Dekoration. Mir scheint, sie wurde ein bisschen zu lange nicht verändert. Dafür ist das Essen vorzüglich: Wir waren mit dem Bon Cuisine Gutscheinbuch da. Dadurch bekamen wir zwei Vier-Gang-Menüs zum Preis von einem. Die Vorspeise: Vitello Tonnato und ein Rindercarpaccio, das auf der Zunge schmolz. Danach Pasta, die im Parmesanlaib mit Soße vermischt und mit viel Trüffel serviert wurde. Der Hauptgang: sehr zartes Fleisch mit Rosmarin- und Pfeffersoße. Und das Dessert bestand aus Mousse au chocolat, Panna Cotta und einem Tiramisu.
Spencer & Hill: Auch auf dem Ring zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz erwartet man eigentlich keine besonders gute Küche. Das Spencer & Hill ist da schon seit einigen Jahren eine Ausnahme. Dort gibt es traditionelle italienische Gerichte in einem modernen Lokal. Timo und ich waren im Spencer & Hill vor einiger Zeit zum Essen eingeladen. Ich war seither noch mehrfach dort.
Trinachria: An einer Ecke des Lenauplatzes in Ehrenfeld ist der Italiener Trinachria. Wir haben dort einen Salat geteilt, der unfassbar groß war, und danach eine Pizza gegessen, die ich nicht mehr geschafft habe. Lecker, bodenständig, sehr voll. Ich fand den Service etwas burschikos.
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Piccola l’Originale. Nachdem dort einmal sehr lange nicht bedient worden war, habe ich das Restaurant über Jahre gemieden. Jetzt war ich quasi aus der Not heraus dort – und musste meine Meinung revidieren. Die Pizza sind sehr gut – und außergewöhnlich belegt.
Italienische Restaurants in Düsseldorf
Gute italienische Restaurants gibt es natürlich auch in anderen Städten:
Ristorante Rossini in Düsseldorf: Zur Rossini-Gruppe gehören mehrere Restaurants. Das Ristorante Rossini in der Kaiserstraße an der Haltestelle Nordstraße wurde vom Guide Michelin mit einem Teller ausgezeichnet. Wir haben dort mit dem Gutscheinbuch City Schecks Düsseldorf Deluxe gegessen. Damit war die zweite Hauptspeise kostenlos. Das Restaurant ist ziemlich groß, und ich finde es ehrlich gesagt nicht besonders gemütlich. Aber das Essen war gut: Ich hatte Paté Rossini. Das ist eine Leberpastete unter anderem mit Pflaumenmus und Kastanie. Danach war mir die Hauptspeise, Loup de Mer mit Rissotto und Orangenschaum, ein bisschen zu viel.
Linguini: Der Wildkräutersalat war super. Allerdings als Vorspeise so groß, dass ich eigentlich schon zu satt für die Hauptspeise war. Die, Kalbsleber mit Apfel, Spinat und Kartoffelbüro, war auch sehr gut – aber letztlich war mir alles zu viel. Für ein Dessert blieb kein Platz mehr. Aber besser so als anders. Nicht so gut gefallen hat mir die langgezogene Bank, auf der ich saß. Das Kunstleder hatte an vielen Stellen Risse, und das machte einfach einen ungepflegten Eindruck.
Da Cla im Medienhafen: Die Lage des Da Bla im Medienhafen ist natürlich hip, und das Restaurant ist dementsprechend auch ziemlich stylish. Pizza sucht man hier eher vergebens, dafür gibt es eine ganze Menge anderer Leckereien. Ganz zufrieden war ich allerdings nicht: Zu den Garnelen zweierlei Sojasoße gereicht zu bekommen, finde ich etwas einfallslos. Und beim Dessert fehlte das Küchlein, das in der Beschreibung stand. Ich reklamierte Letzteres, hätte auch ein neues Dessert bekommen, aber darauf verzichtet. Stattdessen bekam meine Begleitung einen Espresso.
Beim Italiener in Berlin
- Aldente, Berlin, Schönhauser Allee: Das Restaurant sieht irgendwie aus wie der typische Italiener auf der Ecke. Auf den Tischen liegen rot-weiß-karierte Tischdecken. Und ich gebe zu, dass ich dort nur gegessen habe, weil mein Hotel quasi nebenan war. Es regnete, ich war müde und alleine unterwegs und wollte nur schnell was Essen. Und am Ende war ich positiv überrascht, weil es lecker war. Außerdem hat man sich gut um mich gekümmert – was nicht unbedingt üblich ist, wenn man alleine im Restaurant sitzt.
Zu italienischen Restaurants in Münster haben wir einen eigenen Artikel geschrieben.
- Al Contadino sotto le Stelle, Auguststraße, Nähe Rosenthaler Platz, Berlin. In diesem Restaurant war ich auf Empfehlung eines Kollegen – und das war eine gute Wahl. Auch dieses Restaurant wird vom Guide Michelin mit einem Teller ausgezeichnet. Ich würde reservieren, denn das Restaurant ist nicht sehr groß, und zumindest bei unserem Besuch war es sehr voll.
Italienische Restaurants: Ketten in Köln und anderswo
Zugegeben: Restaurant-Ketten finde ich nicht begeisternd. Man spricht hier von der Systemgastronomie. Gemeint ist dabei, dass es einen Wiedererkennungseffekt bei der Optik und dem Angebot gibt, weil die Organisation der Restaurants standardisiert und vereinheitlicht ist. Ich mag’s lieber individuell. Trotzdem gibt es manchmal Gründe, in ein Restaurant einer Kette zu gehen:
- Man hat nicht viel Zeit.
- Ich bin alleine unterwegs, und da mir sowieso niemand gegenübersitzt, kann ich auch in eine Kette gehen – da geht’s wenigstens schnell.
- Es gibt gerade nichts anderes. Das ist mir tatsächlich schon in mehreren Städten passiert: Ich erinnere mich an Vapiano-Besuche in Mainz und Frankfurt. Dabei ist Vapiano – obwohl es dort gute Pasta und Pizza gibt – für mich der Inbegriff des Schrecklichen: zu groß, zu laut, zu voll. Anstehen in verschiedenen Schlangen, um alles an den Tisch zu bekommen – und am Ende viel Geld dafür bezahlen, dass man die Arbeit der Servicekräfte übernommen hat. Mache ich nur im Notfall.
Eigentlich nette Kette: L’Osteria
Angenehmer finde ich da die Kette L’Osteria. Der Gründer ist ehemaliges Gründungsmitglied von Vapiano und hat offensichtlich aus dem gelernt, was dort nicht optimal läuft: In den Restaurants wird man am Tisch bedient. Und die Pizza ist auch dort gut – allerdings auch sehr groß. Positiv: Man kann sie mit seiner Begleitung teilen, dann bekommt jeder eine halbe Pizza mit dem Belag seiner Wahl. In Köln sind die L’Osteria am Gürzenich und am Ebertplatz ganz nett. In Münster habe ich allerdings keine guten Erfahrungen mit der L’Osteria gemacht. Timo hingegen erlebte in Bonn ein Service-Desaster, ist aber am Ebertplatz und in Troisdorf-Spich hochzufrieden.
Kleine Kette mit viel Geschmack
Auch sehr große Pizzen hat die noch kleine Kette 485Grad, die zwei Restaurants in Köln und zwei in Düsseldorf hat. Das Besondere ist der Ofen, der wie der Name schon sagt, 485 Grad heiß ist, und damit wesentlich heißer ist als in den meisten anderen Pizzerien. Damit ist die Pizza in etwa einer Minute fertig, das Essen steht nach der Bestellung recht schnell auf dem Tisch. Die Pizzen sind nicht mit dem üblichen Einerlei belegt, sondern es gibt sehr ausgefallene Kreationen. Im Herbst hatte ich beispielsweise die „Kürbi Superstar“, die unter anderem mit Kürbis und Ziegenkäse belegt war. Neben vegetarischen Pizzen gibt es auch vegane, aber selbstverständlich kommt auch Fleisch in diversen Variationen als Belag vor. Andere Hauptgerichte neben Pizza sucht man auf der Karte jedoch vergeblich. Das Getränke-Angebot ist mit vielen Limos, verschiedenen Biersorten und gutem Hauswein vielfältig. Sympathisch: Die meisten Getränke nimmt man sich einfach selbst aus dem Kühlschrank und sagt nachher an der Kasse, was man hatte.
Aus Bonn hat nach vielen Jahren Tuscolo den Sprung nach Köln gewagt. Der Italiener mit zwei eigentlich immer vollen Restaurants in Bonn ist seit Anfang 2018 auf den Kölner Ringen mitten in der Partymeile vertreten. Die Speisekarte ist jedoch wesentlich umfangreicher als bei anderen Ketten, es gibt neben Pizza alle Klassiker der italienischen Küche. Ähnlich wie in der L’Osteria müsste es für die Pizza größere Teller geben, sie ist riesig und lecker. Das scheinen viele Menschen so zu sehen, im Ranking von Tripadvisor sind die beiden Bonner Filialen in den Top 10 der besten Pizzerien Deutschlands, 485Grad übrigens auch. (Timo Stoppacher)
Für welches Restaurant auch immer Ihr Euch entscheidet: Wir wünschen Buon appetito!
(Bettina Blaß)
Dieser Artikel vom Januar 2019 wurde zuletzt im März 2020 aktualisiert.
Sehen schöner Beitrag bis auf die Tatsache das ihr Foodketten wie LOsteria mit guter Handwerkskunst mischt. Aber das ist nur mein Geschmack. ich liebe eben kleine nette Restaurants und mag diese großen standardisierten Buden eben nicht. Eine Empfehlung habe ich für euch. MixIt in Berlin Charlottenburg. Kleines feines Restaurant. Mit sehr sehr netter Führung und mega guten Essen und Weinen. Auf jeden Fall mal probieren. Bestellt schöne Grüße von Mike von Hummer Catering. Für mich ist Essen leben und bis ich zufrieden bin, muss viel passieren. Preis Leistung ist mir wichtig und bei MixIt passt einfach alles.
Lieber Mike,
ja, wir differenzieren da durchaus auch. Unsere Skepsis kann man im Blogbeitrag recht deutlich herauslesen, denke ich. Wie dort beschrieben, gibt es aber Situationen, in denen Ketten okay sind. Danke für deinen Tipp für Berlin – das merke ich mir für den nächsten Hauptstadtbesuch.
Viele Grüße
Bettina