USA? Asien? Chile? Davon konnten wir 2020 nur träumen. Und wenn wir realistisch sind, stellen wir fest, dass es 2021 nicht anders werden wird. Ich gebe zu, dass mir selbst in Europa schon alles zu weit weg ist, was ich nur per Flieger erreichen kann. Denn fliegen will ich derzeit nicht. So schmilzt der Reiseradius ganz schön zusammen. Und aufgrund des Titels des Buches von Jochen Müssig, Secret Places Europa (Werbe-Link zu Amazon) war ich darum nicht sicher, ob es sich für mich lohnen würde, darin zu lesen.
Der Bruckmann Verlag hat mir dann auf Nachfrage das Inhaltsverzeichnis zur Verfügung gestellt, und zu meiner Freude habe ich darin viel in Deutschland gefunden. Zu den Secret Places in „Europas Mitte“ zählt beispielsweise Little Tokyo in Düsseldorf oder die Fahrradhauptstadt Münster. Für mich als NRWlerin nun wirklich keine Geheimplätze – aber sehenswert, auf jeden Fall.
Direkt Tipps umgesetzt
Weil ich gesehen hatte, dass auch der Bodensee und das Blaue Land in Bayern im Inhaltsverzeichnis vorkommen, hat mir der Verlag das Buch als PDF kostenlos zukommen lassen. Denn ich habe kurz vor seinem Erscheinen eine Reise zu den süddeutschen Seen gemacht. Der Tipp für den Bodensee in Secret Places ist das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen. Nun war der Eintritt in unserem Paket von Viamonda sowieso enthalten – bis ich das Kapitel im Buch gelesen hatte, hatte ich aber gar nicht so richtig Lust darauf. In Secret Places standen aber spannende Sachen darüber – nämlich, dass man im Museum in einem originalgetreuen Teilnachbau des Zeppelins herumspazieren konnte, und so sieht, wie die Passagiere damals gereist sind. Interessant fand ich auch, dass es weniger Zeppelinpiloten als Astronauten gibt. Und so war meine Vorfreude plötzlich groß auf das Museum – und wurde auch nicht enttäuscht. Dazu bald mehr.
Noch nie gehört hatte ich aber vom Blauen Land. Das ist am Staffelsee in Bayern. Dort, in Murnau, war das expressionistische Zentrum Deutschlands. Da die Fahrt an diesen See für uns nur ein kurzer Umweg auf unserem Roadtrip war, haben wir ihn tatsächlich aufgrund des Buches eingeplant. Und das hat sich gelohnt: Murnau ist ein hübsches Örtchen, Uffing und Seehausen lohnen die Durchfahrt, weil sie so authentisch und anders sind als das, was wir Kölner so als Heimat kennen. In Murnau gibt es übrigens nicht nur das vielbeschriebene wechselnde Licht und das Moor, sondern auch guten Kaffee in der Murnauer Rösterei. Auch dazu lest Ihr bald mehr.
Was ich aus Secret Places für 2021 mitnehme
Während ich Passau nicht als Secret Place, sondern eher überfüllt, erlebt habe, hat mir das Buch außerdem Lust gemacht auf Dinkelsbühl, Speyer und Darmstadt. Diese Städte stehen jetzt für 2021 auf meiner Kurztrip-Liste. Auch in Europa gibt es einige Ziele, die man gut mit dem Auto erreichen kann, und die mir Secret Places schmackhaft gemacht hat: Klagenfurt in Österreich, Esch-Sauer in Luxemburg, der Reschen- oder Gardasee in Norditalien.
Von den Zielen, die man nicht so leicht mit dem Auto erreichen kann, würde ich für spätere Zeiten auf jeden Fall die englischen Cotswolds empfehlen – sehr romantisch da. Mich würden vor allem die Ziele in Osteuropa interessieren. Aber bis ich so weite Strecken reisend wieder zurücklegen werde, wird wohl noch etwas Zeit vergehen.
Mein Fazit: Ein Buch, das viel Inspiration bietet, zum Träumen einlädt – aber auch viele Ziele in der Nähe vorschlägt. Für Ausflüge während der Corona-Pandemie durchaus geeignet.