Pancakes! Dicke, goldgebackene Pancakes gibt es in der Schenke im Hotel Schloss Burgbrohl in Rheinland-Pfalz zum Frühstück. Dazu gibt’s Rote Grütze. Ich muss sowohl samstags als auch sonntags je einen essen, weil sie so lecker sind. Einige Gäste haben auch zwei oder drei auf ihrem Teller. Mir wäre das zu eintönig, schließlich gibt es auch Eier- und Hühnchensalat, Matjes, gefüllte Eier und natürlich Brot und Käse. Besonders entzückend finde ich die kleinen Gläschen mit Joghurt und Nüssen – und leider einer Schicht Honig. Den mag ich nicht. Darum nehme ich mir Joghurt und Obstsalat. Zusätzlich zum obligatorischen Orangensaft wird hier übrigens Kirsche-Apfel-Traube-Saft angeboten, eine schöne Abwechslung.
Überhaupt ist das Essen auf Schloss Burgbrohl recht gut: In unserem Groupon-Paket war ein 4-Gang-Menü am ersten Abend inklusive: ein kleiner Salat, ein Süppchen, Fisch mit Gemüse und eine Chia-Crème zum Nachtisch. Samstagnachmittag landeten wir eher zufällig im Alten Bahnhof in Burgbrohl, der restauriert wurde, und ebenfalls zum Schlosshotel gehört. Dort gab es hausgemachte Kuchen und Limonaden. Ich hatte die Waldbeerlimo mit einem Stück Zwetschge-Mascarpone-Torte. Auch sehr lecker.
Nicht ganz so gut gefallen hat mir die Speisekarte im Biergarten des Schlosshotels auf der Terrasse, wo wir am zweiten Abend gegessen haben. Dort wird im Wesentlichen serviert, was schnell gemacht ist: Burger, Salat und Flammkuchen beispielsweise. Das war auch gut, aber eher Sättigung als Genuss.
Wandern und Wellness rund um Schloss Burgbrohl
Übrigens hatten wir in Schloss Burgbrohl mit einem Groupon-Gutschein ein Wochenende inklusive einem Abendessen und Spa-Benutzung reserviert. Zwar war das Zimmer ein bisschen klein für zwei – aber wir waren sowieso den ganzen Tag unterwegs: Im Umland gibt es nämlich mehrere Wandertouren, Traumpfade genannt. Wir haben uns für den Höhlen- und Schluchtensteig Kell entschieden, weil er nur knapp sieben Kilometer vom Hotel entfernt war. 12 Kilometer sind außerdem eine Länge, die man auch als eher ungeübter Wanderer schafft. Schwierigkeitsgrad mittel hat uns nicht abgeschreckt, schließlich machen wir viel Sport.
Besonders begeisternd: Der Startpunkt für die Tour ist hervorragend ausgeschildert: Das Navi kannte den Parkplatz in Kombination mit Traumpfade. Im nächstgelegenen Ort Andernach-Kell standen Wegweiser, der Parkplatz selbst ist mit einer Fahne markiert. Von dort geht man nur weniger Meter entlang der Landstraße und dann durch die Felder auf der anderen Seite, zunächst ins Tal. Der Weg führt durch Wald und Wiesen, sehr steil hinauf zu einem Ausblick mit bequemen Bänken. Später auch durch Höhlen und vorbei an einem kleinen Wasserfall. Verlaufen kann man sich kaum, es gibt wenige Stellen, an denen man das Traumpfade-Logo an einem Baumstamm oder als Wegweiser suchen muss. An vielen Kreuzungen sind die verbleibenden Kilometer angeschrieben. Wir waren gut drei Stunden unterwegs, gestartet sind wir gegen 10 Uhr am Morgen, da gehörte die Natur uns noch kilometerweit alleine.
Im Schloss Burgbrohl die Beine hochlegen
Wir spürten unsere Beine, als wir zurück im Hotel waren. Ein optimaler Zeitpunkt also, um in die Sauna zu gehen. Der Spa-Bereich im Schloss Burgbrohl ist ziemlich neu und modern. Es gibt zwei Saunen, die mir beide etwas zu heiß waren, eine ist draußen auf der Dachterrasse. Zusätzlich gibt es eine Infrarotsauna mit Stühlen und ein Dampfbad.
Was man sich sparen kann
In Burgbrohl ist abends allerdings nicht viel los. Wir fuhren darum eine gute Viertelstunde nach Andernach. Im Internet stand, dass die Rheinpromenade dort hübsch sein soll. Um ehrlich zu sein: Das kann man sich sparen. Die Promenade ist kurz, es gibt zwar einen Biergarten, aber sonst nicht sehr viel mehr. Wir sind darum durch das dicke Stadttor noch Richtung Rathausplatz gegangen. Und waren entsetzt über den vielen Leerstand und den Zustand einiger Häuser. Von anderen Besuchern drangen immer wieder Wortfetzen zu uns herüber: „Ganz schön runtergekommen“, „Hat die besten Zeiten hinter sich“. Schade, schade! So schön es auf unserem Traumpfad und in unserem Hotel war: Nach Andernach würde ich kein zweites Mal fahren.
Davon abgesehen war das Wochenende perfekt, um ein wenig abzuschalten und Abstand zum Alltag zu bekommen. Danke, Rheinland-Pfalz!