Fritten mit Erdnusssoße gehören für mich zu einem Urlaub in den Niederlanden dazu. Genau so wie ein ordentliches Stück Appeltaart. Beides habe ich natürlich auch auf Texel gefunden, der westfriesischen Insel vor der Küste der Niederlande. Dort gibt es im größten Ort der Insel, in Den Burg, ziemlich viele Möglichkeiten, etwas zu essen, und zwar von Fritten über Gebäck bis zu leckeren Texel-Tapas. Die habe ich während meiner Bloggerreise im Restaurant Het Schoutenhuys kennengelernt: Lammschinken, Kartoffelsalat und Senfsüppchen beispielsweise, immer kleine Portionen, so dass man möglichst viele Geschmäcker der Insel kennenlernen kann. Dazu trinkt man stilecht ein Glas Skuumkoppe von der Insel-Brauerei Texelse Bierbrouwerij. Das Het Schoutenhuys gehört zum Hotel De Lindeboom. Auf der Hotelterrasse kann man bei gutem Wetter hervorragend sitzen, Leute beobachten und den berühmten niederländischen Apfelkuchen essen.
Gehobene Küche
Feine Küche, dekorativ angerichtet, gibt es außerdem im Restaurant Gusta im Boutique Hotel Texel. Das ist etwas außerhalb, ungefähr auf Höhe des Naturschutzgebietes de Slufter. Hier gibt es beispielsweise Lammfilet oder Möhrenterrine mit Kürbishumuskrokette. Außerdem bekommt man an der Bar leckere Gin-Cocktails.
Ebenfalls fein ist die Küche im T Paakhuus in Oudeschild. Dort, direkt am Hafen, gibt es natürlich Fisch. Wem es abends zu teuer ist, der kann über die Mittagszeit dort kleinere Gerichte essen. Beispielsweise, nachdem man vom Ausflug mit dem Krabbenfischer zurückkommt. Das T Paakhuus wurde mir von zwei Niederländern empfohlen – Grund genug, dort vorbeizugehen.
Gutes und günstiges Essen auf Texel
Um die Ecke ist das Veronica, das es schon seit 1960 gibt. Angefangen hatte man damals als Verkaufswagen in De Cocksdorp. Heute ist das Veronica ein Selbstbedienungsrestaurant in Oudeschild. Auf der Karte stehen Kibbeling und Raspatat. Raspatat werden aus Fertigkartoffelbrei gemacht, durch eine Presse gedrückt und im heißen Fett frittiert. Kibbeling ist Fischfilet, das man in Würfel schneidet und im Backteig ebenfalls frittiert.
Hübsch ist es außerdem in den Strandrestaurants. Im Paal 17 beispielsweise hatte ich mit Blick aufs Meer einen herrlichen Salat mit Lammschinken, im Café De Slufter direkt am Rand des Naturschutzgebiets einen riesigen und köstlichen Pfannkuchen mit Schinken und Käse von der Insel. Dort kam mir allerdings die Bedienung ein bisschen muffelig vor.
Frühstück und Abendessen im Hotel de Lindeboom
Das Schönste im Frühstücksraum im Hotel de Lindeboom in Den Burg auf Texel sind die bodentiefen Fenster: Wer dort sitzt, hat einen weiten Blick über den Groeneplaats: Hier kommen ständig Fahrradfahrer vorbei, Fußgänger, und in der Mitte baut ein Käseverkäufer seinen Wagen auf, während im Hintergrund auf dem Spielplatz Kinder toben. Das Hotel De Lindeboom liegt also mitten drin im Leben. Von hier um die Ecke ist man in der Fußgängerzone Burgwal. Dort gibt es von Kleidung über Souvenirs bis zu Lebensmitteln alles. Da, wo sich der Burgwal mit der Kantorstraat trifft, gibt es auch einige Cafés und Restaurants, und an einem Samstagnachmittag bei guten Wetter sind draußen alle Tische besetzt. Den Burg ist auf Texel der wichtigste Ort: Gut die Hälfte der Insulaner, etwa 7000, lebt hier.
Das Hotel de Lindeboom gibt es schon sehr lange, und wenn die schwarz-weiß Fotos im Luftfahrt- und Kriegsmuseum im Flughafen nicht lügen, dann war es früher auf der anderen Seite des Platzes, dort, wo heute die Bank ist. Seine lange Geschichte sieht man dem Hotel aber nicht an: Einige Zimmer wurden gerade neu gemacht. Andere haben allerdings die Renovierung noch vor sich.
Lecker Essen auf Texel
Mir fällt bei meiner Übernachtung, die der VVV Texel während einer Bloggerreise bezahlt hat, auf, wie ruhig es hier nachts ist. Als Großstadtmensch bin ich so viel Ruhe kaum gewohnt. Da brauche ich schon einen starken Kaffee am nächsten Morgen, um auf Trab zu kommen. Den gibt es zum Glück aus einem ganz modernen Automaten. Und auch Wurst, Käse, Brot, Obst und Müsli steht natürlich auf dem Buffet.
Viel Hunger habe ich zugegeben nicht, denn wir haben am Vorabend im zugehörigen Restaurant gegessen, dem T Schoutenhuys um die Ecke. Dort gab es Gerechies, das ist so etwas wie Tapas: viele kleine Gerichte, warm und kalt, natürlich von der Insel. Dazu gehörten beispielsweise Makrelen, Lammschinken, Lachs oder Senfsuppe – typische Zutaten beim Essen auf Texel. Und selbstverständlich Bier von der Insel: Von der Texelse Bierbrouwerij kommt nämlich das Bier Skuumkoppe. Die Brauerei kann man übrigens auch besuchen. Wenn du ohne Auto auf der Insel bist, bringt dich vielleicht der Texelhopper ans Ziel.
Frühstück im Boutique Hotel auf Texel
Grüner Smoothie, Beerensmoothie mit Joghurt, Bananensmoothie mit Buttermilch: Das Frühstücksbuffet im Boutique Hotel Texel unterscheidet sich täglich ein wenig vom Vortag. Mal gibt es kleine Pfannkuchen, mal süßen Kuchen, immer Brötchen mit Käse und Schinken. Kaffee, natürlich, und bei der Teeauswahl steht frische Pfefferminze. Müsli mischt man sich am besten selbst aus Samen, Körnern und Flocken, dazu gibt’s frisches Obst und einen Klecks Sanddornjoghurt von der Insel. So kann man gut in den Tag starten.
Auch der Tagesausklang im Boutique Hotel Texel hat seinen Reiz: Im zugehörigen Restaurant werden spannende Kombinationen gereicht: Eine Ceviche, das traditionelle lateinamerikanische Gericht aus rohem Fisch, gibt es hier auf einer langen Platte angerichtet mit Muscheln und in vier kleinen Portionen. Ich entscheide mich einmal für eine Möhrenterrine mit Kürbishummuskrokette und Tzatziki, am zweiten Abend für das Lammkotelett mit Gemüse. Dazu werden tischweise immer Kartoffeln vom eigenen Feld und Gemüse oder Salat gereicht.
Entspannen am Kamin
Das Schönste am Abend ist aber der Absacker am Kamin im weichen Sofa mit einem Gin-Cocktail. Der wird in großen ballonförmigen Gläsern serviert, mal mit Seegras garniert, mit Zitrus oder roten Beeren. Während wir so am Kamin sitzen, hören wir, wie sich zwei deutsche Paare hinter uns unterhalten. Das eine Paar ist das erste Mal da und hat seinen Hund dabei. Das zweite Paar war 2016 schon einmal hier und kam wieder, weil sie sich so zuhause fühlten. „Alles ist hier so persönlich“, sagte der Mann.“ Und irgendwie hat er auch Recht: In den großen Sofas in der Bar oder in der Lobby fühlt man sich ein wenig wie zuhause, und auch das Frühstück erinnert eher an einen Streifzug durch die eigene Küche als an ein Frühstücksbuffet in einem Hotel.
Außerdem gibt es hier eine ungewöhnliche Wellness-Form, Woolness genannt. Dabei wird man in Lagen frischer Schafwolle gewickelt und ruht dann in einem abgedunkelten Raum mit klassischer Musik. Wer’s lieber sportlich will, der leiht sich Fahrräder. Das ist vermutlich eine ganz gute Idee, denn wenn man nicht mit dem Auto im Boutique Hotel Texel ist, ist man ein bisschen ab vom Schuss. Zwar gibt es direkt vorm Haus eine Texelhopper-Station, doch eine Fahrt muss man im Voraus organisieren. Spontan weggehen ist hier ohne Auto etwas schwierig. De Slufter, das Naturschutzgebiet, in dem man schön wandern oder laufen kann, ist etwa 20 Geh-Minuten vom Hotel entfernt.
Der VVV Texel hat die ersten beiden Nächte im Hotel sowie das erste Abendessen bezahlt.
Zum Essen auf Texel gehören auch süße Leckereien
Im Sommer lohnt sich außerdem die Fahrt zur Eisdiele Labora. Dort wird das Eis selbst hergestellt, und zwar mit der Milch, die die eigenen Kühe nebenan im Stall produzieren. Überall auf der Insel werden außerdem Pralinen aus der Texelse Chocolaterie verkauft. Die sind nicht nur lecker, man kann sie in einem Workshop sogar selbst herstellen.
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