Hagen, Hamburg, Berlin: Diese Woche habe ich in drei Städten nach einem passenden Hotelzimmer gesucht. Das ist gar nicht so einfach, denn zu teuer soll es bitte nicht sein, und möglichst zentral soll es auch noch liegen. Damit bin ich schon bei den beiden Kriterien, die für mich besonders wichtig sind, wenn ich eine Übernachtungsmöglichkeit suche: Preis und Lage.
Allerdings bin ich durchaus bereit, etwas mehr zu bezahlen, um kein altmodisches oder zu plüschiges Hotelzimmer zu bekommen. Ich bevorzuge eher minimalistisch eingerichtete Zimmer, als Räume mit Sofa, flauschigem Teppichboden und dicken Vorhängen, die seit Jahren nicht modernisiert wurden. Zwar bin ich eigentlich kein Freund großer Ketten, aber bei Motel One Hotels beispielsweise weiß ich, was ich buche, ohne schon einmal in diesem Hotel in der jeweiligen Stadt gewesen zu sein. Ein Erfolgsrezept. Allerdings geht hier natürlich die Einzigartigkeit verloren, da fast alle Zimmer identisch sind.
Persönliche Hotelempfehlungen
Grundsätzlich geht man auch davon aus, dass die Empfehlung eines Freundes für ein Hotel spricht. Damit bin ich allerdings zuletzt nicht gut gefahren. Der Grund dafür: In vielen Hotels gibt es ganz unterschiedliche Zimmer. So hat mir eine Freundin ein Vier-Sterne-Hotel in Berlin wärmstens ans Herz gelegt. Und als ich einer Kollegin erzählte, dass wir dort gebucht haben, war sie tief beeindruckt. Umso größer war meine Enttäuschung, als ich in das Zimmer kam: So klein, dass ich bei zugezogenen Vorhängen nur von einer Längsseite ins Bett kam, oder übers Sofa und dann vom Fußende kommend hineinkriechen musste.
Die Vorhänge waren beide an einer Seite aus den Schienen gerissen, das Lichtsystem funktionierte nicht, der Duschstrahl ließ sich nicht mehr verändern, und nachts fiel der Ikea-Spiegel von der Wand. Zwar hatten wir einen Frühbucherrabatt bekommen, aber der Preis war noch immer zu hoch, um das zu akzeptieren. Ich gab Feedback an der Rezeption zu diesem Zimmer, wir bekamen ein anderes – und siehe da: Es war traumhaft! Etwa doppelt so groß, mit Badewanne und Kaffeemaschine und funktionierendem Lichtsystem. So ein Zimmer hatte auch meine Freundin gehabt, wie eine Rückfrage ergab. Kein Wunder also, dass sie das Hotel empfohlen hat. Ich werde es eher nicht empfehlen.
Hotelzimmer: Charakterlos oder gemütlich?
Eine ähnliche Geschichte habe ich im Herbst in einer kleineren deutschen Stadt erlebt. Dort war ich beruflich mit einigen Kollegen einquartiert. Mein Zimmer hatte die Größe eines Ballsaals, aber es war komplett seelenlos: eine Sofagarnitur in schreienden Farben, Holzmöbel à la Jugendzimmer. Beim Abendessen unterhielten sich einige Kollegen darüber, wie schön ihre Zimmer seien. Ich zweifelte an ihrem Geschmack, bis ich Bilder in den sozialen Netzwerken sah: historische Möbel, Holzbalken in der Decke – super schön und gemütlich. Sie haben das Hotel wohl zu recht weiterempfohlen. Als ich von Bekannten gefragt wurde, wie’s mir dort gefallen hat, habe ich eher verhalten reagiert.
Woher aber weiß man, ob es im Hotel noch schönere Zimmer gibt? Zweimal ist mir das ganz zufällig bewusst geworden, und zwar nachdem ich Schnäppchen gemacht hatte. Leider habe ich in beiden Fällen vermutlich wegen des niedrigen Preises die Zimmer bekommen, die noch nicht renoviert waren. Im ersten Fall war zufällig die Tür zum Nachbarzimmer geöffnet, im zweiten Fall mussten wir umquartiert werden, weil die Heizung nicht ging. In beiden Hotels war der Unterschied zwischen den Räumen frappierend. Allerdings weiß man das eben in der Regel nicht.
Welche Hotels mir in letzter Zeit im Gedächtnis geblieben sind
Die Hotelzimmer, die ich aus den vergangenen Monaten erinnere, sind auf der Isle of Skye in Schottland, in Dortmund und in Genua:
- In Schottland haben wir in einem entzückenden Schäferwagen übernachtet. Das war weder günstig, noch besonders komfortabel, denn der Weg ins Bad war weit, und es roch ein bisschen nach nassem Hund. Trotzdem würde ich den Schäferwagen mit diesen Einschränkungen empfehlen, denn es war der romantischste und idyllischste Platz der Welt.
- In Dortmund habe ich in einem BVB-Zimmer übernachtet. Das ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber es war ziemlich einzigartig.
- In Genua wurde das von uns gebuchte Hotel Hotel renoviert, und wir wir waren ins Nachbarhaus umgebucht worden: ein 120 Jahre altes Haus, das liebevoll modernisiert wurde. Wunderschön, mit einem gigantisch großen Zimmer und stilvollen Möbeln. Und einem traumhaften Frühstück. Wir hatten das Glück, ein Upgrade auf einen Deluxe-Raum zu bekommen.
Auf Pinterest habe ich übrigens ein Bord, auf dem ich ungewöhnliche Unterkünfte vorstelle.
Super Thema für eine Blogparade! Wenn ich mit einem „alten“ Arikel mitmachen darf? Eines der besonderen Hotelzimmern war ein alter Eisenbahnwaggon, der in ein Hotelzimmer umfunktioniert wurde… Hier der Beitrag aus dem Jahr 2015: https://www.reisebloggerin.at/2015/09/waggonhotel/
Och, ist das schön, liebe Gudrun! Da würde ich auch sofort übernachten! Danke, dass du mitmachst!
Schöne Idee, ich habe meine „Favoriten“ aufgeschrieben http://einreisender.de/deutschland/hotelzimmer-die-in-erinnerung-bleiben/
Oh ja, da sind mir auch einige in Erinnerung geblieben. Hier mein Beitrag: http://einreisender.de/deutschland/hotelzimmer-die-in-erinnerung-bleiben/
Das Steigenberger sieht wirklich gut aus. Und der Blick in Frankfurt auf die Skyline ist traumhaft. Das Hotel in Leipzig finde ich ja ein bisschen eklig … Danke für deinen Text!
Pingback: PottPlausch - Ruhrpottagentin
Liebe Bettina, ich beteilige mich sehr gern an deiner Blogparade. Tolle Idee! Wobei ich etwas aus der Reihe tanze, denn ich mag Hotelzimmer gar nicht so gern 😉 Schau mal hier, würde mich freuen, wenn dir mein Bericht gefällt http://bit.ly/2mt0yzI.
Was für ein Schmuckstück, liebe Ute! Prima, dass zu mit einer Airbnb-Unterkunft teilnimmst, diese Möglichkeit kommt nämlich bisher auf Op jück überhaupt nicht vor. Vielen Dank für deinen Text!
Liebe Bettina, im Oktober entdeckten wir durch Zufall ein wirklich traumhaftes Hotel mit nur sechs Zimmern und mit außerordentlich gutem Restaurant, als wir die Frankfurter Buchmesse besuchten. Die „Auberge de Temple“ – schon der Name klingt verheißungsvoll… Gern nehme ich mit meinem Blogbeitrag zu diesem Hotel an deiner Blogparade teil:
http://captains-dinner.blog/auberge-de-temple-ankommen-und-nie-wieder-weg-wollen/
Liebe Grüße
Bettina vom Captain’s Dinner Blog
Oh – ich liebe TÜRKIS! Es sieht wunderbar aus. Vielen Dank, dass du es in die Blogparade eingebracht hast, liebe Bettina. Übrigens: Die Gourmet Gallery auf der Buchmesse war der Kracher. Wir haben uns dort aber leider nicht kennengelernt.
Ja, stimmt, die Gourmet Gallery war sehr cool. Schade, dass wir uns dort nicht kennengelernt haben. Aber das klappt ja vielleicht mal irgendwo anders. Übrigens: es gibt dort auch noch Zimmer für ROT-, BLAU-, GELB-, FLIEDER- und VIOLETT-Fans…
Liebe Bettina,
gerne denke ich noch an das schönste Bett, in dem ich je gelegen bin. In Schlössern schlafe ich häufiger, aber das hat alles getoppt! Vielleicht gefällt es dir auch: https://www.verliebt-in-italien.at/im-veneto-schlafen-wie-eine-prinzessin/
Liebe Grüße
Elena
Das ist ja ein wirklich prinzessliches Bett! Lustig finde ich auch die lange Treppe, die ins Zimmer führt! Vielen Dank für diesen Beitrag!
Simone Janson von Berufebilder.de hat über ein Meeting im Chalet am Tegernsee geschrieben. Und soviel kann ich schon verraten: Dort sieht es wunderschön aus: https://berufebilder.de/meetings-im-alm-chalet-blogparade-am-teggernsee/
Hallo Bettina, da ist mir beim Lesen sofort ein Hotel in Palamós eingefallen, in das ich mich echt verliebt habe, obwohl es gar kein Luxus oder so ist. Aber es ist wirklich liebevoll gemacht: http://www.freibeuter-reisen.org/vom-leben-der-fischer-in-palamos/ Falls Du also mal dort sein solltest und einHotel suchst, das kann ich echt empfehlen!
Liebe Grüße
Nicole
Mila von Helden unterwegs beschreibt je ein Zimmer in Irland, in Maastricht und in Stockholm: https://heldenunterwegs.de/hotelzimmer-unsere-lieblingszimmer/