Wer in Deutschland japanisch essen möchte, sollte das in Düsseldorf tun. Schließlich gibt es dort eine besonders große japanische Gemeinde. Darum heißt das Viertel um die Immermannstraße herum, in der Nähe des Hauptbahnhofs, auch Little Tokyo. Allerdings ist die asiatische Küche vielseitig: Es gibt in der Landeshauptstadt von NRW auch chinesische oder thailändische Restaurants. So bekommt man eine chinesische Spezialität, den Feuertopf oder Hotpot, zum Beispiel ganz in der Nähe des Hauptbahnhofs im Restaurant Fu Chunyan. Für Deutsche, die noch nicht in China waren, wirkt das Restaurant möglicherweise etwas ungemütlich. Tatsächlich ist es aber sehr authentisch, es essen viele Asiat*innen dort, und der Hotpot ist in diesem Restaurant genau so, wie er sein soll.
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Japanische Restaurants in Düsseldorf von sehr günstig bis zur Sterneküche
Immer voll ist das Okinii, ein weiteres asiatisches Restaurant in Düsseldorf. Dort kann jeder Gast gegen einen Festpreis pro Person alle 20 Minuten fünf Kleinigkeiten bestellen. War die Lust auf Essen am Ende größer als der Hunger, muss man eine Strafe bezahlen, denn Essen soll nicht weggeschmissen werden. Das Okinii ist qualitativ gut, richtet sich aber eher an ein junges Publikum, das auf Masse setzt. Weitere Ableger dieses japanischen Restaurants gibt es in Köln, Bonn, Düsseldorf und noch ein paar anderen Städten.
Seinen Preis wert: das Nagaya
Deutlich teurer wird es im Nagaya, dem einzigen japanischen Sternerestaurant in Deutschland. Dort gibt es ein Menü, das Omakase, das man als kurze oder lange Variante wählen kann. Bei einigen Gängen kann sich der Gast für ein Upgrade entscheiden, das dann noch einige Euro mehr kostet. Wer das Omakase essen möchte, sollte genügend Zeit einplanen: Wir waren von 19 bis etwa 23 Uhr da, um unsere neun Gänge zu essen. Tatsächlich ist jeder einzelne Gang ein Kunstwerk: Die Gänge werden auf Laub angerichtet, auf Ästen oder umhüllt von dramatischem Dampf. Und: Das Essen sieht nicht nur toll aus, es schmeckt auch hervorragend.





Es gibt nichts, was ich am Essen bemängeln würde. Einzig bei der Preisgestaltung wünschte ich mir ein bisschen mehr Transparenz. Zur Sashimi-Variation und zum Sushi, das waren beim Omakase Gang drei und fünf, bekommt der Gast nämlich je ein Glas Sake „angeboten“. Nach jedem Bissen soll man dann einen Schluck des Sakes trinken. Wir sind nach dem Sake zu Gang drei ausgestiegen, weil er uns mit seinen 16 Prozent ziemlich in den Kopf gestiegen ist. Davon abgesehen fand ich es etwas verwunderlich, dass das Glas mit 18 Euro pro Person abgerechnet wurde. Mir wäre lieber wenn
- der Preis für dieses eine oder die beiden Gläser ins Menü eingepreist würde.
- Oder wenn der Kellner sagen würde: „Wir servieren das Sashimi üblicherweise mit einem Glas Sake für x Euro pro Person. Wünschen Sie das?“
- Oder wenn es als Upgrade in der Karte ersichtlich wäre – so wie der Gast auch sofort sieht, dass der Hummer oder das Wagyu eben 39 Euro mehr kostet.
Natürlich kann man sagen, dass es Kund*innenen, die einen mittleren dreistelligen Betrag für ein Abendessen für zwei bezahlen, egal ist, ob sie zusätzlich 36 oder 72 Euro mehr zahlen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es auch Kund*innen gibt, die sich Sterneküche nicht regelmäßig leisten können oder wollen. Sie verprellt man auf diese Art und Weise, und das ist ziemlich schade.