Mühlen und die Niederlande, das sind zwei Dinge, die auf jeden Fall zusammengehören. Allerdings: Ganz so viele Windmühlen gibt es auch im Nachbarland nicht mehr. Kinderdijk, ein Ort in der Nähe von Rotterdam, ist darum für alle Mühlen-Liebhaber ein Muss. Hier stehen nämlich 19 Windmühlen aus dem 18. Jahrhundert. Die UNESCO hat sie zum Weltkulturerbe ernannt. Zwei der Mühlen kann man besichtigen, die anderen sind bewohnt. Die Frage ist jedoch:
Wie kommt man von Rotterdam nach Kinderdijk?
Tatsächlich gibt es viele Möglichkeiten für jedes Zeit- und Geldbudget, um die Weltkulturerbestätte zu erreichen:
- Mit Bus und Bahn. Eine U-Bahn fährt nach Zuidplein, dort steigt man in einen Bus, der direkt vor den Mühlen hält. Der Bus kostet vier Euro pro Person (03/2017), die Fahrt dauert etwa 45 Minuten.
- In den Sommermonaten fährt ein Wasserbus direkt von der Erasmusbrücke aus ans Ziel. Das kostet derzeit auch vier Euro, die Fahrt ist aber eine Viertelstunde kürzer.
- In den anderen Monaten fährt die Wasserbuslinie 20, dann muss man einmal umsteigen. Dauer: etwa 40 Minuten, Kosten wie oben.
- Dummerweise klappt das Umsteigen am Wochenende nicht, weil die kleine Fähre dann nicht übersetzt, wie man uns gesagt hat. Darum ist das die Variante für die Sportlichen: Wir sind bis Ablasserdam gefahren – und dann vier Kilometer am Deich entlang gelaufen. Bei schönem Wetter ist das ein netter Spaziergang. Alternativ könnte man in Rotterdam oder in Ablasserdam Fahrräder mieten und die Strecke so zurücklegen.
- Schließlich gibt es noch eine mehrstündige Rundfahrt auf einem historischen Schiff mit Aufenthalt in Kinderdijk. Das kostet ungefähr 18 Euro pro Person.
Wie viel Zeit braucht man vor Ort?
Um zu den Museumsmühlen in Kinderdijk zu kommen, geht man vom Kassenhäuschen etwa zehn Minuten. Oder man nimmt ein Bötchen. Die Mühlen selbst sind zwar nicht besonders groß, aber eine Viertelstunde benötigt man sicher, um sie anzusehen. Davon abgesehen will man vielleicht an manchen Stellen stehenbleiben, um die Mühlen mit ihren sich drehenden Rädern und die Spiegelungen im Wasser auf sich wirken zu lassen. Alles in allem sollte man also auf jeden Fall mehr als eine Stunde für den Ausflug einplanen.
Gegenüber des Kassenhäuschens gibt es außerdem ein kleines Kino. Dort wird multimedial in einem Gespräch zwischen einem Schöngeist und einem Müller erklärt, wie sein Leben eigentlich aussah, und auch, welche Aufgaben eine Mühle hatte und hat. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, die Show ist außerdem im Preis enthalten. Heißt: Eineinhalb Stunden braucht man, wenn man nicht durch das Weltkulturerbe rennen möchte. Doch die investierte Zeit lohnt sich – zumindest bei schönem Wetter!
Sinnvoll ist am Wochenende außerdem, früh aufzustehen. Als wir gegen Mittag in Kinderdijk waren, waren zeitgleich mehrere große Gruppen Asiaten unterwegs. Das macht es natürlich etwas schwieriger, die Stille und Einzigartigkeit dieses Ortes zu genießen. Darum ist es sicherlich besser, früher dort zu sein.