Ein Zierapfel aus Panama, eine Zierkirsche aus Ruanda – man muss nicht weit fahren, um solche und viele andere Bäume aus aller Welt zu sehen. Sie stehen im Friedenswald in Köln-Rodenkirchen. Wer mit der KVB anreist, steigt an der Haltestelle Siegstraße aus. Von dort muss man durch ein Wohngebiet, über die breite Industriestraße und dann ein Stück stadteinwärts. An einigen Stellen stehen Schilder mit dem Hinweis „Forstbotanischer Garten“. Dieser ist ein Teil des Friedenswalds, allerdings wegen des Corona-Virus derzeit geschlossen. Der Friedenswald außenrum jedoch ist frei zugänglich und bei gutem Wetter durchaus beliebt.
Vom Friedenswald bis zur Südbrücke: teils sehr urban
Hier gibt es neben vielen exotischen Bäumen auch einen Spielplatz – und vor allem viele Wiesen und eine ganze Menge Wege, auf denen man spazieren, walken oder laufen kann. Wer ihn parallel zur Straße Zum Forstbotanischen Garten durchquert, erreicht irgendwann ein Stück sehr urbanes Köln. Hier folgt man einige Meter einer vielbefahrenen Straße, unterquert die A4 und biegt bald danach rechts in einen weiteren Park ab. Er ist Teil des Äußeren Grüngürtel und führt fast bis an den Rhein hinunter. Am Heinrich-Lübke-Ufer wechselt man dann auf das beliebte Stück am Fluss entlang, das bis zur Südbrücke führt.
Abstecher in den Friedenspark
Dort lohnt es sich, die Straße Gustav-Heinemann-Ufer zu überqueren: Der Friedenspark auf der anderen Seite ist nicht so bekannt wie viele andere Parks in Köln. Dabei gibt es dort etwas versteckt das Fort I. Hinein und drumherum führen Wege auf vielen unterschiedlichen Ebenen. Manche führen über Treppen und unter Bäumen daher, andere vorbei an Blumenbeeten, der eine im ehemaligen Festungsgraben, der andere ein gutes Stück höher. Das macht den Friedenspark ein bisschen labyrinthisch-romantisch.
Gegenüber der Festungseinfahrt führt die Titusstraße auf das Eierplätzchen, das im Buch 111 Kölner Orte zu einer der Sehenswürdigkeiten gehört. Von hier folgt man der Mainzer Straße, überquert den Ubierring, geht An der Bottmühle links in den Severinswall und direkt rechts in eine Wohnanlage hinein. Dort stehen nur wenige Meter entfernt große Metallräder, die einst bei der Schokoladenfirme Stollwerck genutzt wurden, um das Kühlhaus zu betreiben, und ebenfalls in den 111 Kölner Orten erwähnt werden. Durch das Wohngebiet geht man auf den Jean-Jülich-Weg bis zum Rhein. Nicht wundern, wenn in der Tordurchfahrt Menschen ein Matratzenlager aufgebaut haben sollten.
Dann ist man am Rheinauhafen und kann unter den Kranhäusern hindurch bis zum Schokoladenmuseum gehen und weiter bis zum Heumarkt. Von dort fahren wieder Bahnen und Busse in viele verschiedene Richtungen.
Die Strecke ist übrigens rund zehn Kilometer lang.