Stadtwandern in Gütersloh: Vom Dreiecksplatz zu den Kugeln im Stadtpark

Fachwerk in Gütersloh

Zum Stadtwandern in Gütersloh starten wir am Hauptbahnhof. Er liegt so zentral, dass man von hier gut die Innenstadt entdecken kann: Über den Willy-Brand-Platz hinweg erreicht man die Schulstraße. Links von ihr ist die Innenstadt mit vielen Geschäften und der Fußgängerzone. Wir stadtwandern jedoch nicht ins Zentrum. Zumindest nicht sofort.

Denn wer mehr als nur eine Einkaufstour machen möchte, folgt besser der Kaiserstraße vorm Bahnhof nach links. Wenn sich die Straße teilt, bleiben wir auf der rechten Seite und gehen am Parkhotel Gütersloh vorbei bis zum Alten Kirchplatz. Ihn erkennt man erstens an der Kirche, zweitens an den vielen Fachwerkhäusern auf der rechten Seite. Sie stehen in einem Halbrund um die Apostelkirche.

Erster Stopp beim Stadtwandern in Gütersloh: Alter Kirchplatz

Der Alte Kirchplatz ist der historische Kern der Stadt. Zu Beginn standen hier nur Scheunen. Aus ihnen wurden im Laufe der Zeit Wohnhäuser. Besonders schön sieht diese Ansammlung an historischen Häusern übrigens am Abend aus – dann, wenn aus den Fenstern das Licht auf die Straße fällt. 

Tipp: Zwischen den Häusern 12 und 13 gibt es einen leicht zu übersehenden Weg, der zwischen den Häusern hindurch einige Meter in eine Sackgasse führt. Von dort kann man einen schnellen Blick auf die Höfe der Häuser erhaschen und sieht die Martin-Luther-Kirche von den Häuschen hübsch eingerahmt.

Zwischen den Häusern hindurch führt ein anderer schmaler Weg mit einigen Stufen auf die Berliner Straße. Hier gibt es viele Geschäfte. Ihr folgen wir nach rechts bis zur Königsstraße und bleiben so im Zentrum der Stadt. Sie führt uns bis zum Dreiecksplatz. Dort gibt es Cafés und Eisdielen. Wer sich also stärken will, ist hier am richtigen Platz. Die Kulturgemeinschaft Dreiecksplatz veranstaltet im Sommer immer wieder Konzerte und andere Veranstaltungen. Es lohnt sich also, einen Blick ins Programm zu werfen, bevor man anreist.

Am Brunnen auf der rechten Seite vorbei gelangt man zur Stadthalle, zum Wasserturm und dem sehr modernen und genau so umstrittenen Theater. Wer Karten für ein Theaterstück hat, sollte früh genug da sein, um sich an der großstädtischen Architektur im Inneren zu erfreuen und vielleicht einen Aperitif auf der hochgelegenen Terrasse zu genießen. 

Gleich halten wir uns stadtauswärts

Zwischen der Stadthalle und dem Theater hindurch erreichen wir beim Stadtwandern in Gütersloh wieder die Königsstraße. Ihr folgen wir nach links. So haben wir einmal den Dreiecksplatz umrundet. Wir gehen auf der Königsstraße weiter bis zur Münsterstraße und auf ihr rechts weiter. 

Wenn wir die Berliner Straße erneut erreichen, gehen wir auf ihr rechts stadtauswärts. Auf der Dalkestraße erreichen wir links dann die Weberei. Auf dem ehemaligen Industriegelände gibt es unter anderem ein Kino und einen Treffpunkt für junge Leute. Hier sind außerdem sehr viele Graffitis zu sehen, die einen Aufenthalt lohnen.

Unter der Eisenbahnbrücke hindurch kommen wir dann auf die Parkstraße. Hier ist viel Grün zwischen den großen Villen. Links biegen wir in die Oststraße ein und erreichen nach kurzer Zeit auf der linken Seite Ibbrüggers Teich. Ihn umrunden wir einmal am Uferweg. Auf der Seite, die der Ibbrügger Straße nah ist, ist eine Sitzbank neben zwölf Edelstahlkugeln. Sie scheinen getragen von der kleinen Wasserkaskade in den Teich zu rollen. Tatsächlich sind sie aber mit Beton ausgegossen – und das mit gutem Grund. Die Skulptur, die hier vorher stand, wurde oft beschädigt oder teilweise entwendet. Darum hatte 2017 der ehemalige Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen die Idee mit den Edelstahlkugeln.

Geschaffen hat er damit einen Ort, der viele Sinne gleichzeitig anspricht. Denn wer sich auf die Bank setzt, hört das beruhigende Plätschern des Wassers und schaut auf die Kugeln, in denen sich der Himmel und die Umgebung spiegeln. Mit etwas Glück riecht man noch den Duft der Pflanzen in der Nähe. Darum ist dieser Platz auch ein Glücksort in meinem Buch über den Teutoburger Wald.

Weiter zum Botanischen Garten

Auf der Oststraße zurück biegen wir links in die Parkstraße ein. Rechts geht es dann zum Stadtpark und einige Meter weiter links über die Badstraße zum Botanischen Garten. Aber bleiben wir zunächst im Stadtpark. Er war um 1900 eine echte Neuerung: Das Betreten der Grünflächen war jetzt nämlich ausdrücklich erwünscht! 

Der Stadtpark ist im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegt. Das Interessante daran: Obwohl ein solcher Landschaftspark natürlich aussieht, ist er sehr detailliert geplant. So gibt es beispielsweise lange Sichtachsen. Sie sind üblicherweise begrenzt von Bäumen und Büschen rechts und links, die versetzt angeordnet sind. Was im Prinzip wie auf einer Theaterbühne gestellt wirkt, soll die Besucher*innen neugierig machen: Was könnte dort sein, hinter dem großen Rhododendron, der hochgewachsenen Linde oder der Eiche rechts vorne? 

Der Gütersloher Stadtpark bietet außerdem einen Apothekengarten und eine Obstwiese. Dort wachsen alte Apfel- und Kirschsorten. Die Besucher*innen dürfen das Obst pflücken. Außerdem gibt es einen Fabelpfad mit Metallskulpturen. 

Stadtwandern in Gütersloh in einem ausgezeichneten Park

Gehen wir weiter zum Botanischen Garten. Die Beete im Zentrum des Parks werden zweimal im Jahr neu bepflanzt, und zwar im Mai und Oktober. Ziel ist, dass sie in jedem Jahr anders aussehen. Die in den Stadtpark und botanischen Garten in Gütersloh investierte Zeit, Liebe und Mühe hat sich übrigens schon gelohnt: Er wurde mehrfach mit dem britischen Green Flag Award ausgezeichnet. Außerdem ist er Teil des European Garden Heritage Network, das von England über Frankreich und die Benelux-Staaten bis in den Teutoburger Wald reicht.

Vom Botanischen Garten gehen wir zurück zu Ibbrüggers Teich. Dahinter folgen wir der Ibbrügger Straße nach links bis zur Carl-Bertelsmann-Straße. In sie biegen wir links ein und gehen bis zur Bahnunterführung. Dort entscheiden wir, ob wir noch auf einen Drink in die Parkbar im Parkhotel oder direkt rechts zurück zum Hauptbahnhof gehen.

Start- und Endpunkt: Hauptbahnhof.

Hotels: Parkhotel, Holiday Inn (Frühstück inbegriffen) oder Flussbett (barrierefrei)

Restaurant: Gütersloher Brauhaus

Bar: Parkbar im Parkhotel

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