Eigentlich sollte man denken, dass es in einer Großstadt sehr einfach ist, etwas Gutes zu Essen zu bekommen. Tatsächlich war es gar nicht so einfach, gute Restaurants in New York zu finden. Und dafür gibt es gute Gründe:
- Einige Restaurants sehen von außen gar nicht so aus wie Restaurants. An ihnen geht man also achtlos vorbei.
- In den USA gibt es sehr viele Gastronomieketten. Und außer McDonald oder Starbucks kennen wir eben nur sehr wenige. Dann steht man eher unentschlossen davor: Wird das Essen dort ähnlich und unter Umständen also schlecht sein? Oder ist das eine der besseren Ketten?
- New York ist teuer. Entsprechend können die Preise in Restaurants um ein Vielfaches höher sein als bei uns. Vor allem, wenn noch die Steuer dazukommt und das Trinkgeld in Höhe von 20 Prozent.
Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
Ich war darum super-froh, dass ich das Buch „Glücksorte in New York“ (Werbelink zu Amazon) bei mir hatte. Der Droste Verlag hatte es mir zur Rezension überlassen. In dieser Reihe wird im September auch mein Buch zu den Glücksorten im Teutoburger Wald herauskommen.
Die Kollegin in New York hat ein wirklich gutes Händchen dafür, besondere Restaurants herauszufinden, die gleichzeitig gut und bezahlbar sind. Wir haben im Wesentlichen ihre Vorschläge für Manhattan ausprobiert: ein koreanisches BBQ, zwei Frühstückslokale, eine alte Taverne, eine coole Bar. Ich habe darüber mehr in einem anderen Artikel geschrieben. Gerne hätte ich noch mehr ihrer Tipps ausprobiert, aber dafür war die Zeit zu kurz.
Wo wir in New York noch gut gegessen haben
Auf unserem Weg und zu unserer Planung passten aber noch andere Restaurants in New York:
Frühstück im Big Apple
Central Station ist ja ein Gebäude in New York, das man auf jeden Fall gesehen haben sollte: Die große Haupthalle ist sensationell, ebenso die vielen Kronleuchter. Nicht ganz so schön ist der Food Court im Untergeschoss. Dort versammeln sich morgens schon viele arme Menschen, die hoffen, dass für sie ein Rest von irgendwas oder einige Cent abfallen. Allerdings gibt es in dieser trostlosen Atmosphäre trotzdem Frühstücksmöglichkeiten auf die Hand. Sowohl ein Eierbrötchen als auch den von mir favorisierten Doughnot Plant Donut. Die Kette hatte mir eine Bekannte empfohlen, und die Donuts sind in der Tat außergewöhnlich und lecker. Übrigens nicht ganz so süß wie andere US-amerikanische Leckereien. Ich hatte Erdnussbutter mit schwarzer Johannisbeere. Dazu eine heiße Schokolade mit Rosenaroma. Köstlich.
Nah am Time Square ist außerdem eine Filiale von Le pain quotidien. Der französische Name sollte nicht täuschen: es gibt dort sehr US-amerikanische Frühstücksvarianten. Ich hatte ein Avocado Toast mit einem Matcha Latte. Der große Vorteil dieser Kette: Sie macht morgens schon früh auf. Wer also viel in der Stadt unterwegs sein möchte, kann den Tag dort früh beginnen. Aber Vorsicht: es wird auch schnell sehr voll!
Frühstück oder Mittagessen wie Harry und Sally
Katz’s Delicatessen liegt nicht ganz zentral, ist aber die Anfahrt wert. Auch hier hat mir eine Bekannte den Tipp gegeben. In diesem Bistro wurde die Ihr-wisst-schon-welche-Szene in Harry und Sally gedreht. Darauf macht auch ein Schild aufmerksam, das von der Decke hängt. Bei Katz muss man ein Pastrami-Sandwich essen. Das kostet zwar gute 20 Euro, reicht aber für zwei. An der Theke bestellter Senf kostet extra. Das Pastrami ist so zart, dass es im Mund einfach so dahin schmilzt. Und es ist absolut nicht zu vergleichen mit den dünnen und geschmacklosen Pastrami-Scheiben, die man ab und zu in deutschen Supermärkten bekommt. Achtung: Katz hat ungewöhnliche Öffnungszeiten: früh auf, aber früh auch wieder zu.
Restaurants in New York für ein Abendessen
Nah am Time Square ist der Brooklyn Dinner. Er sieht sehr US-amerikanisch aus mit seinen Essnischen. Ich hatte dort eine Mexican Burrito Bowl mit Hühnchen, Avocado, schwarzen Bohnen und Tortilla Chips. Nicht ganz günstig für das, was man bekommt, aber das liegt vermutlich auch an der Lage.
Ebenfalls eine Kette ist Barnacho, eine Tex-Mex-Bar. Das Innere ist nicht besonders schön, das Essen aber sehr authentisch. Bei unserem Besuch saß ein Schauspieler aus einer wohl bekannten Netflix-Reihe hinter mir. Ich kannte ihn wie so oft nicht, aber meine Begleitung war ganz aus dem Häuschen. Ich hatte dort Enchilada in Mole Negro, also in diesem Fall mit Hühnchen gefüllte Teigfladen mit Reis und Bohnen in einer Schokoladensoße. Letztere ist nicht süß, sondern würzig.
Übernachten und Bar am Time Square
Wir haben übrigens am Time Square im AC Hotel übernachtet. Im Internet sieht das Hotel deutlich besser aus als in Realität. Aber es ist okay. Und die Lage ist großartig. Gebucht haben wir über Veepee beziehungsweise deren Kooperationspartner. Wir haben auf das Frühstück verzichtet, denn in New York gibt es mehr als genügend Möglichkeiten, Frühstück zu bekommen. Das dürfte in der Gastronomie vor Ort außerdem besser, vielfältiger und authentischer sein, als in einem Hotel.
Reizvoll ist allerdings die Dachterrasse des Hotels. Dort hat man einen wirklich tollen Ausblick. Bei Temperaturen um null Grad draußen platziert zu werden, ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig und kalt, aber der Blick hat es auf jeden Fall wett gemacht. Die Bar ist auch für Externe geöffnet.
Das New York Times Kochbuch
Passend zu diesem Thema ist übrigens im Christian Verlag „The New York Times. Das Kochbuch“ (Werbelink zu Amazon) herausgekommen. Ich habe es kostenlos vom Verlag zur Rezension zugeschickt bekommen. Was mich daran besonders interessierte: Es sind die Kochideen aus der hochverehrten New York Times. Ihr Newsletter mit Rezepten ist super erfolgreich. Und dann macht der Untertitel einiges her: „Kochen ohne Rezepte“. Bitte was? Ein Kochbuch ohne Rezepte?
Tatsächlich will der Autor Sam Sifton seine Leser*innen dazu bringen, selbst in der Küche kreativ zu werden. Darum schlägt er vor, was man kombinieren könnte – und zwar ohne dafür einen großen Aufwand betreiben zu müssen. Im Prinzip nutzt er, was sowieso im Vorrats- und Kühlschrank steht. Zum Beispiel bei der Pasta alla Puttanesca, die ich spontan nach dem Urlaub gekocht habe, weil ich alles zuhause hatte und nicht erst einkaufen musste: Sardellen, Knoblauch, Pasta, Tomatenpüree, Oliven, Kapern und Chili. Ich habe noch Cheddar ergänzt, der weg musste. Oder: Reis, Curry, Hackfleisch und schwarze Bohnen. Oder: Brot, Mayo und Tomaten.
Schaut man ins Inhaltsverzeichnis, spiegelt sich dort der typische New Yorker Melting Pot wieder: Lateinamerikanisch-asiatische Zutaten werden mit dem Geschmack der USA kombiniert. Erdnussbutter mit scharfer Chilisoße und Gewürzgurken beispielsweise. Oder Dumplings – fertig gekauft – mit Tomatensoße. Zusammengefasst lässt sich sagen: Das New York Times Kochbuch macht Mut, Dinge zu kombinieren, die man nicht immer sofort als passend empfindet. Wer sich durch die 100 Ideen gekocht hat, wird seinen Vorrats- und Kühlschrank danach vermutlich mit anderen Augen betrachten. Das ist besonders dann hilfreich, wenn’s abends mal wieder schnell gehen muss – und kein Take away oder stylishes Restaurant in der Nähe ist. Dann ist zumindest der Geschmack des Big Apple nicht weit.