Zugegeben: besonders groß ist sie nicht, unsere Markthalle in Ehrenfeld in der Körnerstraße. Genauer gesagt ist sie eigentlich ziemlich klein – aber im Veedel sehr beliebt. Wenn Atila Tosun, der Metzger, den Dönerspieß mittwochs anschaltet, stehen die Schlangen durchaus bis auf die Körnerstraße. Aber Atila hat in der Ehrenfelder Markthalle noch so viel mehr zu bieten: Hier gibt es aus meiner Sicht die besten Merguez der Stadt. Und wenn du Putenfleisch für eine Roulade benötigst oder Rinderrücken, dann schneidet er das Fleisch vor deinen Augen zu. Dazu braucht man manchmal starke Nerven, denn zimperlich geht es nicht zu, wenn Atila mit Säge und Messer das tote Tier zerlegt. Ein bisschen Zeit muss man dafür aber mitbringen – und darum kommt man mit solchen Wünschen besser nicht mittwochs, denn Mittwoch ist Döner-Tag.
Atila hat seine Metzgerei schon seit den 1990ern in der Körnerstraße in Köln. Eine kleine Markthalle ist es daraus erst in den vergangenen Jahren geworden: Der lange Schlauch, der zur Fleischtheke führt, ist jetzt rechts und links mit Gemüse und Obst flankiert. Und hinten, links neben der Fleischtheke, ist Luba’s, der Catering-Service, der auch im Mini-Bistro in der Markthalle Tagesgerichte anbietet. Gegenüber ist noch ein Käseladen, und außerdem gibt’s in der Markthalle slowakische Weine.
Wine & dine in der Markthalle
Gruppen von acht Personen können außerdem einen Wine & dine Abend buchen. Manchmal gibt es im Internet auch offene Termine. Dabei sollte man es mit der Uhrzeit nicht ganz genau nehmen: Es kann durchaus deutlich später anfangen, als angekündigt. So, wie überhaupt längst nicht alles perfekt läuft an diesen Abenden. Aber genau das macht natürlich auch den Charme der Veranstaltung aus: Man sitzt eben nicht im Restaurant an Tischen mit weißen Decken, und wird von Profis umsorgt. Stattdessen sitzt man bei Kerzenschein zwischen Kisten und Theken an kleinen Tischen und bekommt eine überschäumende Portion an Herzlichkeit serviert. Das Essen war außerdem köstlich: Vichyssoise, also Kartoffel-Lauch-Suppe mit Pilzen, Salat mit Hühnchen und Palatschinken.
Weine aus der Slowakei
Dazu gab es slowakische Weine zum Verkosten: Eben kein Rhein- sondern ein Welschriesling, ein Rosé, ein Pinot Blanc und andere Abfüllungen aus Modra, etwa 30 Kilometer von Bratislava entfernt ist. Viele der Weine, die der Winzer Daniel Šimonovič dort herstellt, sind bereits mehrfach ausgezeichnet worden.
Sonst so in der Körnerstraße
Wenn du sowieso in der Körnerstraße unterwegs bist: Schräg gegenüber ist die IMI Winery. Auch dort gibt es sehr gute Weine. Nach einem Crowdfunding 2020 werden diese sogar in Köln verarbeitet. In der IMI Winery gibt es außerdem hervorragenden Bergkäse und Tiroler Wurzen. Außerdem lohnt sich der Besuch im Café Van Dyck. Und wenn der Bunker geöffnet hat, solltest du dort auf jeden Fall einen Blick hineinwerfen. Nicht nur das Gebäude ist interessant, sondern auch nahezu jede Ausstellung, die ich dort bisher gesehen habe. Außerdem gibt es in der Körnerstraße noch einige kleine Läden mehr, in denen man mit ein bisschen Zeit gut stöbern kann. Schau dich doch einfach einmal bei mir im Veedel um!