Auf Mallorca sind die Strecken nie besonders lang: In eineinhalb bis zwei Stunden kann man gut vom äußersten Osten in den Westen fahren oder vom Norden in den Süden. Bei unserem letzten Aufenthalt hatten wir ein Hotel im historischen Zentrum von Alcudia, das ist im Nordosten der Insel. In dieser Gegend gibt es viele Wanderwege, und ein Woche kann man dort sehr gut verbringen. An einem Tag sind wir aber in den Südosten gefahren, zu den Salinen in Es Trenc und zum Naturpark Mondrago.
Auf der Homepage der Salinen steht zwar eine Adresse, aber unser Navi hat sie nicht gefunden. Wir sind darum zunächst nach Campos gefahren und haben uns dort an den Schildern orientiert, die nach Colonia de Sant Jordi führen. Diesen Ort erreicht man über die MA 6040. Kurz nach Campos ist jeder gefahrene Kilometer mit einem Stein gekennzeichnet. Die Salinen liegen bei Kilometer 8,7. Tatsächlich kann man sie gut erkennen, wenn man rechts aus dem Fenster schaut: Plötzlich sieht man ein Gebäude mit der Aufschrift „Salinas“ und hohe Salzberge, die sich wie verschneite Gipfel von der sonst eher flachen Landschaft abheben. Hier biegt rechts die Straße ab.
Vor dem Fabrikgelände gibt es einen Parkplatz, und auch von hier hat man einen guten Blick auf die Salzberge. Geht man einige Schritte zurück Richtung Landstraße, ist links der Eingang. Dort gibt es ein gemütliches, kleines Café, in dem man das berühmte Salz, aber auch aromatisierte Öle kaufen kann. Die Tickets für die Führung werden schräg gegenüber in einem kleinen Lädchen verkauft. Dort gibt es auch das Salz für die Salzmühle für unfassbare 50 Cent für ein halbes Kilo.
Führung durch die Salinen
Bei den Führungen kann man Glück und Pech haben. Unsere Begleitdame war nicht besonders motiviert, trotzdem fand ich das Gelände spannend: verschiedene Wasserbecken, in denen das Salz reift, Flamingos – leider ziemlich weit weg von uns. Und besonders schön: Die Salzberge. Sie sehen wie Eis aus, und es ist kein Wunder, dass die deutschen Touristen nur vorsichtig einen Schritt auf die Salzfläche auf dem Boden machen: Zu groß ist die Furcht, dass man wegrutschen könnte. Dabei ist natürlich das Gegenteil der Fall.
Fährt man am Gelände der Fabrik vorbei weiter Richtung Strand, wird die Straße sehr eng. Dem Gegenverkehr kann man nur schwer ausweichen. Am Ende des Weges ist ein bewachter Parkplatz. Wer dort parkt, zahlt eine Tagesgebühr von vier Euro (Stand Dezember 2016).
Weiter zum Naturpark Mondrago im Südosten von Mallorca
Von den Salinen aus weiter Richtung Osten erreicht man bald Santanyi. Ein hübsches Örtchen mit niedrigen, ockergelben Gebäuden. Hier ist der Naturpark Mandrago angeschrieben, verwirrenderweise in zweierlei Richtungen. Man sollte sich also vorher überlegen, wo genau man hin möchte, sonst fährt man quasi im Kreis. Wir sind zum Besucherzentrum des Parks gefahren. In meinem Navi ist es mit der Adresse „Camí de ses Doblegades“ hinterlegt. Da wir „schöne Strecke“ eingegeben hatten, sind wir über sehr schmale Landstraßen schließlich ans Ziel gekommen.
Das Besucherzentrum war leider geschlossen, wie so vieles zwischen den Jahren. Doch direkt am Parkplatz startet einer der Wanderwege. Er ist nur unerwartet kurz: In etwa fünf Minuten erreichten wir entlang eines Flusses das Meer. Das wäre sicherlich ganz hübsch gewesen, wenn dort nicht die Hölle los gewesen wäre: Eine Geburtstagsgesellschaft, spätpubertierende Bayern, die sich mit ebensolchen hochdeutsch redenden Frauen amüsierten, aus einem tragbaren Lautsprecher kam Musik, es wurde viel geraucht und getrunken. Nicht ganz das, was ich in einem Naturpark erwartet hatte. Hier haben wir aber einen zweiten Wanderweg gefunden – der leider gesperrt war. Ich weiß, dass es noch andere Wege gibt, doch die erreicht man nicht von diesem Parkplatz aus. Dazu hätte man den anderen Pfeilen folgen müssen, wie uns nun klar wurde. Nun ja, es kann nicht jeder Ausflug erfolgreich sein.
Rückfahrt über Felanitx
Wir fuhren jetzt weiter Richtung Felanitx, ein weiteres kleines Städtchen im Südosten von Mallorca mit einem netten Zentrum: Hier kann man auf dem großen Platz nahe der Kirche schnell eine Kleinigkeit essen oder trinken. Weiter im Osten erreicht man dann schon Arta – hier gibt es in der Fußgängerzone viele hübsche Cafés und Restaurants – aber auch viele Touristen. Von dort ist es nicht mehr weit Richtung Cala Rajada: Dort startet eine schöne Wanderung Richtung Capdepera. Und ein Stück nördlich davon gibt es ebenfalls Wanderwege, teilweise entlang der Küste.