Die Kykladen, eine faszinierende Inselgruppe in der Ägäis, sind das ideale Reiseziel für Sonnenanbeter und Genießer. Diese Inseln bieten eine einzigartige Mischung aus karger Natur und lebendiger Kultur. Von den typischen weißen Häusern und blauen Fensterläden bis hin zu den malerischen Stränden und vielen steilen Treppen – die Kykladen sind ein wahres Paradies. Besonders im Frühling und Herbst, wenn das Wetter mild und die Touristenströme geringer sind, kann man die Schönheit und Ruhe dieser Inseln genießen. Ob man durch die engen Gassen von Tinos schlendert, die Strände von Syros entdeckt oder sich über die traditionellen Köstlichkeiten auf Serifos freut – jede Insel hat ihren eigenen, unverwechselbaren Charme und wartet darauf, entdeckt zu werden.
Voraussichtliche Lesedauer: 10 Minuten
Wir hatten unsere Inselhopping-Tour über die drei Inseln als Komplettpaket bei Secret Escapes gebucht. Im Preis enthalten waren also Flug, Hotels mit Frühstück, Fährfahrten und der Transport mit dem Taxi vom Hafen beziehungsweise Flughafen zum Hotel und zurück. Abgesehen davon, dass die drei Kykladen-Inseln super süß sind, war ich davon begeistert, wie gut alles organisiert war. Noch im Flieger bekam ich eine WhatsApp: „Hallo, ich bin Giannis, dein Taxifahrer. Bitte gib mir Bescheid, wenn ihr euer Gepäck abgeholt habt“. Und so lief die gesamte Reise. Ganz klares Like!
Tinos: Griechische Leckereien im Wallfahrtsort
Tinos ist besonders für seine Hauptstadt bekannt. In den engen Gassen gibt es sehr viele Restaurants, in denen authentisches griechisches Essen serviert wird. Wir haben fast jeden Abend einen griechischen Salat genossen, der üblicherweise aus Tomaten, Gurken, Oliven und Feta besteht. Einmal hatten wir natürlich auch eine griechische Platte mit Gyros und Fleischspießen, ein anderes Mal gegrillte Calamari, und schließlich eine Vesperplatte mit lokalem Käse und griechischen Wurstsorten. Dazu trinkt man natürlich Ouzo oder Retsina, den griechischen Weißwein. Der Ouzo wird mit Eiswürfeln und Wasser verdünnt kalt getrunken.
Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Tinos ist eine Wallfahrtskirche, zu der viele Gläubige auf den Knien den Berg hinauf pilgern. Für sie wurde extra eine Teppichspur verlegt. Rund um Tinos kann man zudem wunderbar wandern, jedoch sind die meisten Wanderwege sehr steil. Wir sind die Wanderungen T1 und T1A gegangen. T1 ist eine Runde, die bis zum Berg Exobourgo hochführt, wir sind allerdings nicht auf seine Spitze geklettert, sondern haben unterhalb den Rückweg angetreten.
Der Aufstieg war zwar sehr steil, aber gut zu bewältigen. Der Rückweg hingegen war weniger positiv: Der Weg war schlecht, teils ging man durch dichtes Gestrüp in Brusthöhe auf schmalen Wegen und vorbei an wildem Müll. Die zweite Wanderung, T1A, führt zunächst am Strand vorbei. Das zweite und dritte Stück sind dann sehr anstrengend, weil steil, doch dann geht es nur noch bergab. Beide Wanderungen führen durch Bergdörfer, besonders hervorzuheben ist dabei der Ort Mountados, der durch viele Treppen und Durchgänge in den Häusern an ein Gemälde von MC Escher erinnert. Bei der Wanderung T1A kommt man durch Ktinados, auch ein sehr hübsches Bergdorf. Dort hatte sogar eine Taverne geöffnet, so dass wir nach dem schweißtreibenden Aufstieg uns kurz abkühlen konnten.
Info: Unser Hotel auf Tinos war das Nama Boutique Hotel. Wir hatten ein kleines, aber nettes Zimmer mit Balkon und Blick auf den Hafen. Das Frühstück ist okay, das Personal professionell höflich.
Syros: Hauptstadt auf Hügeln und Strand
Syros ist nur etwa eine Dreiviertelstunde von Tinos mit der Fähre entfernt. Unser Ziel war Finikas Beach, etwa 20 Minuten mit dem Taxi vom Fährhafen entfernt. Das Brazzera Hotel dort liegt direkt am Strand. Wir hatten zwei Balkone, auf einem standen sogar Liegestühle. Der Inhaber ist ausgesprochen reizend und hat Tipps für Ausflüge. Finikas an sich hat allerdings nicht viel zu bieten außer einigen wenigen Restaurants.
Zweimal am Tag fährt ein Bus in die Hauptstadt Ermoupoli. Dort steigt man in der Nähe des Hafens aus und kommt am Wasser entlang in ein Einkaufsviertel mit schmalen Straßen und viel griechischem Flair. Von dort führen Treppen aufwärts zur ersten wichtigen Kirche, der Kirche der Auferstehung Christi. Der Blick von hier über die Stadt und das Meer ist schon toll.
Noch ein anstrengender Aufstieg über viele Treppen weiter erreicht man die zweite Kirche, die St. Georg Kathedrale. In den umliegenden engen Gassen und Treppen kann man sich leicht verlaufen, aber das ist eben auch zauberhaft. Diesen Ausflug sollte man also auf jeden Fall machen.
Tipp: Der Rückweg mit dem Bus kann etwas chaotisch werden, denn die Griechen selbst wissen offensichtlich nicht, welcher Bus wohin fährt. Es fahren grundsätzlich zwei Busse zur etwa gleichen Zeit nach Finika Beach, beide brauchen etwa die gleiche Zeit. letztlich fragt man einfach alle Busfahrer, bis man den passenden findet.
Serifos: verstecktes Juwel der Kykladen – zumindest im Mai
Von Syros fährt man nochmals etwa zwei Stunden nach Serifos. Auf Serifos waren wir in Livadi untergebracht. Unser Zimmer im Hotel Dorkas hatte eine große Terrasse und lag nur etwa 100 Meter vom Meer entfernt. Dort kann man unter Bäumen im Schatten sitzen und dem Meer zuschauen. Wohlgemerkt: Mitte Mai waren wir dort fast allein. Was für ein unfassbarer Luxus. In der Hauptsaison soll es allerdings sehr voll werden.
Der Ortskern ist vom Hotel etwa zehn Minuten zu Fuß entfernt. Dort bieten viele Restaurants typische griechische Gerichte direkt am Wasser. Von Livadi haben aus haben wir außerdem eine Wanderung in die Hauptstadt Chora gemacht. Dazu geht man sehr steil über Treppen etwa eine Stunde nach oben. Der Ausblick von dort oben ist natürlich fantastisch. Man kann eine Rundwanderung machen, bei der man dann durch die umliegenden Felder den Berg hinabläuft. Man kann auch mit dem Bus fahren, der stündlich fährt und etwa 20 Minuten nach oben beziehungsweise unten braucht.
Tipp: Meine Wanderungen kannst du dir auf Komoot ansehen.
Gewusst?
Die Kykladen sind eine griechische Inselgruppe in der Ägäis. Zu den bekanntesten und beliebtesten Inseln gehören Santorini und Mykonos, die auch für ihr lebendiges Nachtleben berühmt sind. Andere spannende Inseln sollen Naxos, Paros, und Milos sein. Wir waren mit den drei eher unbekannten Inseln sehr zufrieden.
Zurück nach Athen: Ein Abschluss der Kykladen-Reise
Von Serifos hat uns die Fähre in weiteren etwa zweieinhalb Stunden zurück nach Athen gebracht. Online konnten wir auf der offiziellen Internetseite der Akropolis keine Tickets mehr für den nächsten Morgen kaufen, wohl aber über Get Your Guide. Das war etwas teurer, hat aber problemlos funktioniert. Um 9 Uhr war am Eingang, wo man an der Kasse auch noch Karten bekommen hätte, zwar noch keine lange Schlange, eine Stunde später allerdings schon. Die Akropolis selbst ist trotz der Tourist*innenmassen ein ausgesprochen beeindruckender Ort, wenn man bedenkt, wie alt die Steine sind, und dass dies die Wiege der europäischen Kultur und auch der Demokratie ist.
Fazit: Die Kykladen im Mai
Mein Fazit: Der Mai ist eine hervorragende Reisezeit, um die Kykladen kennenzulernen, denn man hat dort sehr viel Raum für sich. Es sind lange nicht so viele Tourist*innen dort wie in der Hauptsaison. Und das Wetter war trotzdem gut – und nicht zu heiß.
Die beste Reisezeit für die Kykladen ist im Frühling (Mai-Juni) und Herbst (September-Oktober). In diesen Monaten ist das Wetter angenehm mild und die Touristenströme sind geringer, wodurch man die Inseln in Ruhe genießen kann. Die Sommermonate Juli und August sind sehr heiß und überlaufen, besonders auf den bekannteren Inseln wie Santorini und Mykonos.
Auf den Kykladen kann man auf malerischen, aber steilen Pfaden wandern, Bergdörfer besichtigen, schwimmen oder sich ein Fahrrad leihen. Außerdem gibt es überall gute und traditionelle Küche. Manche Inseln liegen so eng zusammen, dass sich ein Tagesausflug lohnt.