Eine Fahrradtour? Warum eigentlich nicht?, fragten wir uns, als wir im Blücherpark einen Hinweis auf die Erlebnisroute Nord sahen. Sie führt vom Mediapark bis zum Kloster Knechtsteden – und zwar fast immer durchs Grüne. Also haben wir etwas gemacht, was wir lange nicht gemacht haben: Fahrräder aus dem Keller, Reifendruck geprüft und los geht’s.
Bis zum Blücherpark war das natürlich kein Problem, das ist schließlich eine unserer Haus-Laufstrecken. Doch schon dort wurde uns ganz schnell klar: So richtig gut ausgeschildert ist die Strecke nicht. Oder anders gesagt: Ohne Google Maps wären wir ziemlich aufgeschmissen gewesen. Den Höhepunkt der Beschilderung hatten wir, als wir an einem Bach entlang geschickt wurden, und eine Kreuzung weiter der Radweg zum Kloster wieder in die Gegenrichtung angezeigt wurde. Das ist mit Verlaub ziemlich blöd.
Außerdem habe ich bei dieser Fahrt gelernt, dass die Kölner Radwege in grauenvollem Zustand sind. Oft fährt man eher auf einer Buckelpiste als auf einem Weg. Und, auch ganz wichtig: Die Bürgersteige sind häufig nicht abgesenkt, obwohl man die Straße überqueren muss. Mühsam!
Davon abgesehen hatten wir einen sehr schönen Tag, der uns durch viel Grün geführt hat. Viel Idylle, die man so dicht an der Millionenstadt nicht erwarten würde. Und ich gebe auch zu, dass ich nach knapp 53 Kilometern und wieder zuhause ganz schön fertig war. Aber toll war’s trotzdem!
Die Strecke zum Kloster Knechtsteden
Grob gesagt fährt man vom Blücherpark Richtung Nordpark und quert dort einmal die A57. An dessen Ende überquert man sie erneut und fährt zwischen der A57 und dem Gewerbegebiet Longerich bis zum Militärring. Auf ihm fährt man wieder nach links über die A57 und dann parallel zur A1 durchs Grüne. Hier führt dann rechts eine Straße unter der A1 hindurch bis zum Pescher See. Zu den Wegen dort habe ich übrigens in meinem Stadtwanderführer, der im Herbst im Droste Verlag herauskommt, ein Kapitel geschrieben.
Jetzt schlängelt man sich an der Grenze von Pulheim entlang bis Sinnersdorf und fährt dann durch den Chorbusch im Prinzip direkt bis zum Kloster. Das ist uns leider nicht so gut gelungen, weil wir keine Ausschilderung gefunden haben. Wir waren darum in Hackhausen unterwegs, was nicht so schön ist. Auf dem Rückweg haben wir dann bei Google Maps die schnellste Route gesucht und sind entsprechend viel durch bebautes Gebiet gefahren.
Von den Sehenswürdigkeiten an der Strecke haben wir außerhalb Kölns nur den braunen Randkanal bewusst wahrgenommen, weil wir so damit beschäftigt waren, die Strecke zu finden.
Das Kloster Knechtsteden
Kloster Knechtsteden ist erstaunlich groß. Es gibt an der Zufahrt einen Biergarten, der aber sehr voll war, als wir ankamen. Das Kloster selbst hat jedoch auch einen kleinen Laden, in dem man Liköre, Fruchtaufstriche oder Kaffee kaufen kann. Auf der grünen Wiese davor sitzt man auch recht nett. Das Kloster gilt als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte im Rheinland, die Klosterbasilika als eines der wichtigsten romanischen Bauwerke.
Heute sind dort unter anderem ein Gymnasium und eine Kindertageseinrichtung untergebracht sowie kulturelle Einrichtungen.
Was wir auf dieser Tour gelernt haben
Grundsätzlich hat uns das Fahrradfahren Spaß gemacht. Und weil wir noch mehr entdecken wollen, war ganz schnell klar, dass wir uns eine Handyhalterung (Werbe-Link) kaufen müssen, damit wir künftig die Strecke leichter finden und nicht immer anhalten müssen, um das Smartphone aus der Tasche zu ziehen. Außerdem war klar, dass ich einen Fahrradhelm (Werbe-Link) brauchen würde. Und ich habe mich entschlossen, meinen Geldbeutel künftig in einer Hüfttasche zu transportieren, und nicht mehr in einer Umhängetasche, die mir, so leicht sie ist, nach 50 Kilometern eben doch Schulterschmerzen bereitet.