Köln-Blumenberg: Viel Grün im Norden der Stadt

S-Bahn-Station Chorweiler-Nord in Köln-Blumenberg
Köln-Blumenberg auf einen Blick
Köln-Blumenberg auf einen Blick

Wer in Chorweiler-Nord die unterirdische S-Bahn-Station verlässt, steht zunächst in einer Betonwüste. Auffallend ist jedoch, dass viele der umliegenden Häuser einen neuen, barrierefreien Zugang haben, und dass auf der Weserpromenade, die uns nach Köln-Blumenberg bringt, keine Autos fahren. Das ist sehr angenehm.

Über diese Straße erreichen wir ziemlich schnell den Park Blumenberg mit dem Skaterpark. Als wir dort vorbeikommen, sind keine coolen Jugendlichen dort unterwegs, sondern viele Kids mit ihrem Tretroller. Und ein Vater, der den Kinderwagen mal links, mal rechts in der Halfpipe nach oben stößt.

Du bist bei Komoot? Dann kannst du dort die Strecke nachgehen.

Aus dem Park heraus kommen wir in ein Wohngebiet im Veedel, dort gehen wir links, und später rechts durch die Wohnanlage. So erreicht man über die Staffelsbergstraße die Kirche St. Katharina von Siena. Sie sieht ziemlich modern aus: der gewaltige, eckige Kirchturm steht auf dicken Säulen, die Kirchenmauer besteht aus mehrfarbigen Streifen. Dazu heißt es auf der Internetseite von Sankt Pankratius am Worringer Bruch:

Zusammen mit dem Boden ergeben sich zwölf Schichten, die an die zwölf Grundsteine der Mauern Jerusalems in der Offenbarung erinnern sollen. 

Durch Wohngebiete und Felder in Köln-Blumenberg

Vorbei an der Kirche gehen wir weiter durch ein Wohngebiet, biegen dann rechts in einen Park und gleich links wieder in ein Wäldchen ein. So kommen wir in die Felder, die um Köln-Blumenberg herumliegen. Wer jetzt nach rechts schaut, sieht schon die Hochhäuser in Chorweiler-Zentrum. Unser Weg führt uns wieder durch ein Wohngebiet, die Klingelschilder lassen darauf schließen, dass selten mehr als drei Parteien in einem Haus wohnen. Vor allen Häusern parken Autos, viele Vorgärten sind zugepflastert. Auf der Straße ist kaum jemand. Dieser Teil wirkt etwas ausgestorben. Rechts geht dann die Straße zu einer Kleingartenanlage. Durch sie führt links ein Weg in den angrenzen Wald. Von dort ist man in wenigen Minuten an der Neusser Landstraße, der Grenze zu Fühlingen.

Ein Lost Place mit Spuk-Geschichte

Hier ist eine etwas ungewöhnliche Sehenswürdigkeit, ein Lost Place: Haus Fühlingen oder Villa Oppenheim ist nämlich eine Ruine. Der Name der Villa sagt Kölnern wahrscheinlich schon eine ganze Menge: Es war ein Bankierssohn, der sich hier 1884 ein Anwesen baute. Die Villa hatte viele wechselnde Besitzer, und das Internet ist voll mit Spuk-, Grusel- und Mordgeschichten, die dort spielen. 2017 sollte das Anwesen zu einer Luxusresidenz umgebaut werden. Im Januar 2021 ist es aber noch immer eine eher dürftig abgesperrte Ruine.

Von dort gehen wir ein Stück durch den Wald zurück, dann links. So kommen wir in der Park Chorweiler-Nord. Hier hält man sich nach dem Fußballplatz auf der linken Seite rechts, geht noch einmal links und erreicht so die Brücke über den Weichselring sowie nach wenigen Metern rechts die Weserpromenade mit der S-Bahn-Station.

Was mir in Blumenberg aufgefallen ist

  • Es gibt sehr viele Spielstraßen und autofreie Straßen. Darum ist diese Runde nahezu perfekt für Läufer*innen
  • An einem Sonntagmittag im Januar sind sehr wenige Menschen auf der Straße.
  • Fast alle, die wir während unseres Spaziergangs durch Blumenberg getroffen haben, haben gegrüßt
  • Cafés, Bäcker, Restaurants oder Bars haben wir fast gar keine gesehen
  • In Köln-Blumenberg sieht man viele Verbotsschilder: Ballspiele sind verboten, Fahrradfahren im Kleingarten, Parken für alle, die nicht Mitglied im Schrebergarten sind und keinen entsprechenden Parkausweis haben und auch Müll abladen ist nicht erlaubt. Letzteres sollte sich eigentlich von selbst verstehen.
  • In der S-Bahn-Station Chorweiler-Nord beschimpft ein Fahrgast jemanden am Handy als Prummetaat, also als Pflaumenkuchen. Kölscher geht kaum.

Zahlen, Daten und Fakten zu Köln-Blumenberg

Köln-Blumenberg liegt weit im Norden der Stadt. Der Stadtteil grenzt im Osten an Fühlingen und den Fühlinger See, im Süden an Chorweiler, im Westen an Felder und im Norden an Worringen.

Laut Informationen der Stadt Köln von 2019 leben dort je Quadratkilometer 1671 Menschen. Insgesamt sind es 5385 aus 65 Nationen. Zum Vergleich: Im Stadtteil Chorweiler im selben Bezirk sind es 6693 pro Quadratkilometer oder 12.841 insgesamt. Die Zahl der Einwohner*innen in Köln-Blumenberg ist seit 2005 leicht gesunken, die Zahl der Haushalte dagegen gestiegen. Das Durchschnittsalter liegt bei 39,6 Jahren. Zum Vergleich: In Heimersdorf liegt es bei 47 Jahren. Der Erholungsflächenanteil in Köln-Blumenberg liegt bei 6,4 Prozent – in Chorweiler sind es 31,9 Prozent.

  • Stadtbezirk: Chorweiler
  • Entfernung zum Dom: etwa 15 Kilometer
  • Vom Hauptbahnhof zu erreichen: S11 oder S6 bis Köln-Blumenberg, etwa 25 Minuten
  • Sehenswürdigkeiten: St Katharina von Siena, Villa Oppenheim
  • Besonderheiten: Eine der ersten Ökohausiedlungen Deutschlands 
  • Grünflächen: Park Blumenberg, Park Chorweiler-Nord, Felder, Wiesen und Wald

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.