Einmal den Rasen aus der Nähe sehen, auf dem während der Bundesligaspiele Fußballstars den Ball hin und her schießen, immer mit dem Ziel, das gegnerische Tor zu treffen. Das ist im RheinenergieStadion in Köln im Rahmen einer Führung möglich. Diese Führungen finden dann statt, wenn keine Leute im Stadion sind, und eigentlich finde ich das fast am interessantesten: In einem Fußballstadion mit 50.000 leeren Plätzen zu stehen. Das sieht man nicht jeden Tag.
Rasenpflege im RheinenergieStadion
Der Rasen im Kölner RheinenergieStadion ist übrigens schon mehrfach zum bestbespielbaren der Bundesliga gewählt worden. Und mit etwas Glück sieht man diejenigen bei der Arbeit, die für ihn verantwortlich sind: Die fünf Greenkeeper wässern den Rasen, geben ihm im Winter zusätzliches Licht und flicken ihn an Stellen, an denen er all zu sehr gelitten hat. Damit dem Rasen nichts Schlimmes passiert, darf man ihn nur mit desinfizierten Schuhen betreten.
Logen im RheinenergieStadion
Von der Spielfläche geht die Führung weiter in eine der 51 Logen im RheinenergieStadion. 49 sind an Firmen vermietet. Die Kosten für eine Loge liegen bei 100.000 bis 150.000 Euro pro Saison. Platz haben dort je 24 Leute, die mit Essen und Getränken versorgt werden. Ganz besonders ist natürlich die Lukas Podolski Loge, die wie ein Wohnzimmer gestaltet ist: Dort gibt es eine Play Station, und dort hängen Podolski-Trikots und die WM-Medaille. Auch interessant: Die Gaffel-Loge liegt so, dass der Zapfhahn genau in Höhe der Mittellinie liegt. Heißt: Von dort hat man das gesamte Spielfeld im Blick.
Unter dem Stadion liegt die Tiefgarage mit 800 Plätzen. Hier halten auch die Busse mit den Spielern. Sie kommen von dort weiter in die Kabinen, und dann pünktlich zum Spielbeginn auf den Rasen.
Wo man sonst eher nicht hinkommt
Nach dem Spiel geht es weiter zur Pressekonferenz. Sie findet im Presseraum im RheinenergieStadion statt, den man während der Führung auch besichtigt. Früher gab es einen Presseraum für 300 bis 400 Leute – zu viele für ein gewöhnliches Bundesligaspiel. Während der WM 2006 war der Presseraum nach einigen Spielen, die auch von internationalen Journalist*innen besucht worden waren, allerdings fast zu klein, erzählt man uns.
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Weil die WM aber lange vorbei ist, gibt es seit 2017 einen neuen und deutlich kleineren Presseraum, der an die heutigen Gegebenheiten angepasst wurde.
Zahlen, Daten, Fakten
- Von den 50.000 Karten sind 25.000 Dauerkarten. Wer eine Dauerkarte hat, kann seinen Namen in einen Stuhl eingravieren lassen, und am Ende der Laufzeit den Stuhl mit nach Hause nehmen.
- Zehn Prozent der Karten werden bei Fußballspielen an die Gäste verkauft.
- Bei Länderspielen passen übrigens nur 46.000 Besucher ins Stadion, weil es dann keine Stehplätze gibt. Bei diesen Spielen müssen die Namen der FC-Sponsoren abgeklebt und Stühle ausgetauscht werden.
- Pro Lichtstele sind 10.000 Energiesparlampen verbaut.
Die Leinwand hoch oben in der Ecke hat eine Größe von 60 Quadratmetern und ist damit so groß wie viele kleinere Wohnungen in Köln. - Das Stadion wurde 2004 gebaut, die Kosten lagen bei 120 Millionen Euro.
- Der FC ist Mieter des Stadions. In der ersten Liga musste er gut acht Millionen Euro im Jahr zahlen, in der zweiten Liga ist es weniger.
Ich hatte das Glück, meine erste Führung im RheinenergieStadion im Rahmen einer Digitalkonferenz Anfang 2016 gratis zu bekommen – inklusive Kaffee aus Tassen in den Vereinsfarben rot und weiß. Meine zweite Führung Ende 2018 habe ich ganz offiziell gebucht.
Dieser Artikel ist ursprünglich aus dem Jahr 2016. 2018 wurde er mit neuen Informationen und Bildern aktualisiert.