Dreiländerecke gibt es viele. Überall da, wo an der Grenze eines Landes zwei andere Grenzen anstoßen, entsteht diese geographische Besonderheit automatisch. In einem grenzenlosen Europa kann man am Dreiländereck so in wenigen Sekunden drei Länder auf einen Schlag „bereisen“.
Ein solches Dreiländereck gibt es in der Nähe von Aachen auf dem Vaalserberg. Nun ist der„Berg“ für unsere Maßstäbe mit rund 322 Metern Höhe eher ein Hügel, aber er ist die höchste Erhebung der Niederlande. Nur wenige Meter neben dem „Gipfel“ ist das Dreiländereck. In der Mitte steht der Grenzstein, auf dem Boden sind die Grenzlinien eingezeichnet. Rund herum hat man Sitzbänke installiert, die sich bewegen lassen. So kann man die Sitzbänke über die Ländergrenzen schieben. Ein schönes Symbol dafür, dass die Grenzen hier keine Rolle spielen.
Wer ganz tief in die Geschichte eintaucht, wird feststellen, dass es auch den Begriff Vierländereck gibt. Die Straße, die auf niederländischer Seite auf den Vaalserberg führt, heißt auch noch Viergrenzenweg. Im 19. Jahrhundert gab es hier mit Neutral-Moresnet noch ein neutrales Territorium, das aber schon seit über 100 Jahren zu Belgien gehört.
Wie kommt man hin?
Am einfachsten ist es tatsächlich mit dem Auto. Von der Aachener Innenstadt fährt man Richtung Vaals, überquert dort die Grenze und nähert sich dann über die Niederlande dem Dreiländereck an. Dort sind auch große Parkplätze. Von der belgischen Seite aus führt der Weg über den Ort Gemmenich.
Da es nicht wirklich viele Höhenmeter zu überwinden gilt, bietet es sich auch an, das Auto im Aachener Wald stehen zu lassen und zum Dreiländereck zu wandern. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann man zum Beispiel auf deutscher Seite zum Vaalserquartier oder auf niederländischer Seite nach Vaals fahren und dann etwa eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Obwohl es oben am Dreiländereck eine Bushaltestelle gibt, scheint es derzeit keine Busverbindung dorthin zu geben.
Und was kann man noch am Dreiländereck machen?
Zugegeben, der Besuch am Dreiländereck ist kein tagesfüllendes Programm. Es gibt aber noch einen Aussichtsturm, der bei meinem Besuch leider geschlossen war. Natürlich gibt es ein paar Imbissbuden und Cafés und in der Nähe das Restaurant De Bokkerijder, das eine tolle Aussicht auf Aachen bietet. Dort gibt es auch hausgerösteten Kaffee und mit 3 Schténg „das einzig wahre Dreiländerbier“, ein sehr würziges Stout. Die Speisekarte bietet Sandwiches oder Fritten für den kleinen Hunger, für 12,50 Euro ein Frühstück, das keine Wünsche offen ließ und eine große Auswahl an Hauptgerichten.
Mit Kindern lässt sich sicherlich gut das Labyrinth mit dem großen Spielplatz erkunden und in der Nähe bieten sich dann Aachen oder Maastricht an, um das Besichtigungsprogramm fortzusetzen.