Selten ist mir nach einem Urlaub die Frage nach der Sicherheit so oft gestellt worden, wie nach meiner Rückkehr aus Südafrika. Nun haben wir zwar nur einen ganz kleinen Teil des Landes gesehen, nämlich die Garden Route zwischen Kapstadt und Knysna, aber für genau diesen Teil des Landes kann ich sagen, dass wir uns sehr sicher gefühlt haben. In Kapstadt selbst haben wir uns weitestgehend an die Warnung der Einheimischen gehalten, nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf der Straße zu sein. Und so war alles gut.
Dementsprechend soll die Reisesicherheit in diesem Beitrag gar keine weitere Rolle spielen. Denn tatsächlich waren bei unserer zehntägigen Reise ganz andere Sachen wichtiger:
Tipps für Südafrika: Alles eine Frage des Wetters
- Bevor Ihr losfliegt, solltet Ihr einen Blick in die Klimatabelle werfen. Im November hat es in Südafrika zwischen 13 und 24 Grad, das ist nicht besonders warm. Dementsprechend ist es sinnvoll, eine warme Jacke mehr einzupacken. Ich habe ziemlich oft gefroren, besonders am Abend.
- Mit dem Wetter hängt natürlich auch die optimale Reisezeit zusammen: In unserem Winter kann es dort schon sehr warm werden, in unserem Sommer ist es dagegen recht kühl und oft auch verregnet. Für uns war Ende November perfekt, weil es nämlich überall ziemlich leer war. Wir hörten ständig von Einheimischen, wie lang in der Hauptsaison die Schlangen vor den Kassenhäuschen beispielsweise an der Pinguinkolonie oder bei der Seilbahn zum Tafelberg seien. Wir hatten so gut wie nie Wartezeiten, dafür war es aber auch nicht immer warm.
- Kommt die Sonne raus, kann es aber sehr heiß werden. Und da Ihr in Südafrika vermutlich sehr oft draußen seid, ist es wichtig, eine Kopfbedeckung und selbstverständlich auch Sonnencreme dabei zu haben.
Unterwegs in Südafrika mit dem Mietwagen
- Was haben wir uns Gedanken um die Mietwagenübergabe gemacht! Das ist nicht so verwunderlich, denn in den USA oder in Schottland wurden wir schon dermaßen bedrängt, Zusatzversicherungen abzuschließen, dass wir fast eingeknickt wären. Und aus Südeuropa weiß man, dass so ein Mietwagen gerne mal nicht im besten Zustand ist. Bei unserer Reise war das überhaupt kein Problem: Das Auto von Europcar war in einem Top-Zustand, die Mitarbeiter sehr kundenorientiert, alles lief wie am Schnürchen. Nach der Abgabe wurden uns noch 7 Euro nochwas für die Maut nachträglich abgezogen. Also alles in bester Ordnung.
- Aber aufgepasst: Ihr braucht einen internationalen Führerschein. Den wollte zwar bei der Autoübergabe niemand sehen, bei Polizeikontrollen ist er jedoch der einzig relevante Ausweis. Wir hatten in einer Woche drei Polizeikontrollen. Den internationalen Führerschein bekommt man bei der Stadt: biometrisches Passbild und Führerschein mitbringen, bezahlen, internationalen Führerschein mit nach Hause nehmen. Kein Problem.
- Wir haben vom Mietwagenverleiher ein Navi bekommen. Ehrlich gesagt war es wenig hilfreich. Zu meinen Tipps für Südafrika gehört: Nutzt das Handy mit Google Maps. Logischerweise sollte man dafür einen Welttarif beim Provider abschließen. Karten kann man sich außerdem auch schon in Deutschland herunterladen.
- Vor Polizeikontrollen werden Touristen regelmäßig gewarnt: Polizisten sollen dabei unrechtmäßig Geld verlangen. Sollte zurecht eine Gebühr verlangt werden, darf man das Geld aber auf keinen Fall in bar anbieten, weil man sonst unter Korruptionsverdacht fallen könnte. Dementsprechend nervös war ich vor jeder Polizeikontrolle. Erfreulicherweise lief jedes Mal alles glatt – wir mussten nur die Papiere vorzeigen und durften weiterfahren.
- Außerhalb der größeren Städte und vor allem bei Überlandfahrten sind die Straßen überwiegend leer. Fahren ist dort kein Problem.
- Man sollte häufiger tanken als in Deutschland – es gibt nicht so viele Tankstellen in Südafrika.
Tipps fürs Reisen an sich in Südafrika
- Braucht man in Südafrika eigentlich Bargeld? Nicht wirklich. Fast überall wurde die Kreditkarte akzeptiert. Letztlich mussten wir uns schon anstrengen, das bisschen Bargeld, das wir abgehoben hatten, auszugeben. Übrigens, wenn Ihr in Kapstadt ankommt: Geldautomaten sind nach dem Zollbereich angeschrieben. Es gibt viele davon. Ihr müsst also keine Euro am Schalter wechseln. Die südafrikanische Währung heißt Rand.
- Wenn Ihr mit dem Auto unterwegs seid, werdet Ihr sicherlich auf dem Weg zwischendurch einmal anhalten – um etwas zu essen, oder um eine Sehenswürdigkeit einzuschieben. Ich fühle mich grundsätzlich wohler bei diesen Aktionen, wenn ich dann meine Wertgegenstände im Packsafe (Werbe-Link zu Amazon) habe. Den kann man in der Regel irgendwo im Kofferraum sinnvoll befestigen. Wir hatten immerhin zwei iPads und zwei Kameras dabei, die wir nicht immer mitschleppen wollten. Da ist dieser mobile Tresor mehr als praktisch.
- Früher hatte ich nie eine Reiseapotheke dabei. Das hat sich in den vergangenen Jahren etwas geändert. Denn leider passiert es mir oft, dass ich aus dem Flieger steige und krank bin. Klimaanlagen sind leider Virenschleudern. Mir war schon am Flughafen ein älteres Paar aufgefallen, das sich fast die Lunge aus dem Körper hustete. Ich verstehe nicht, dass Menschen so rücksichtslos sein müssen. Man könnte dann doch einen Mundschutz tragen, wie es die Asiaten machen. Oder sich locker ein Tuch vor Mund und Nase binden. Nein, stattdessen rotzt man seine Bakterien durch den Flieger. Da Erfahrung klug macht, hier meine Tipps für Südafrika: Nasenspray, gerne auch Pfefferminzöl, das nicht nur bei Erkältung, sondern auch bei Magenbeschwerden helfen kann. Außerdem ist für letzteren Fall Iberogast hilfreich. Weil ein schwerer Koffer beziehungsweise eine Handtasche mit Powerbank Rücken- und Nackenschmerzen verursachen kann, ist Schmerzgel immer sinnvoll. Nach dem Urlaub in Südafrika habe ich beschlossen, dass auch Ibuprofen und ein Thermometer in den Koffer gehören – denn natürlich hatte ich im Flieger etwas abbekommen. Auch vier bis fünf Beuteltees für Magen-Darm beziehungsweise Husten und Erkältung nehmen nicht viel Platz weg, helfen aber in akuten Situationen. Da man diese Beutel mehrfach aufbrühen kann, kommt man damit recht weit. Davon abgesehen habe ich das Krankenhaus in Oudtshoorn und die dortige Apotheke kennengelernt – beides top in Schuss. Man muss eben die Rechnung privat bezahlen und die Belege dann bei der Versicherung einreichen.
- „Außer in Deutschland gibt es doch überall W-LAN und Steckdosen“ lautet ein beliebter Satz vieler Reisender. Für Südafrika stimmt beides nicht. Es gibt kaum W-LANs und falls doch, sind sie sehr teuer. Ein Welttarif und Digital Detox ist darum dort nicht schlecht. Auch mit dem Strom ist das so eine Sache: Wir haben in Deutschland nirgendwo Adapter für Südafrika bekommen. Die kann man sich zwar in einigen Hotels leihen, aber das heißt noch lange nicht, dass es dort auch ausreichend Strom gibt, um alles zu laden, was man so als digitaler Nomade dabei hat. Meine Powerbank ist zwar groß und schwer, sie lädt das iPhone aber auch bis zu sieben Mal komplett, und sie war mir in Südafrika gerade unterwegs eine große Hilfe. Denn ich nutze das Smartphone im Wesentlichen als Kamera.
Wie ist das mit der Armut in Südafrika?
Südafrika kann man nicht mit Kenia oder Tansania vergleichen. In Südafrika gibt es – wie in Deutschland – alles. Die Südafrikaner bezeichnen sich selbst als „Black“, „White“ oder „Coloured“. Unter letztere Kategorie fallen die Südafrikaner asiatischer Herkunft und die, die von gemischten Eltern abstammen. Also alle die, die nicht eindeutig „Black“ oder „White“ sind. Es gibt in Südafrika sehr reiche Leute. Sie leben in Gated Communitys mit dicken Toren an der Einfahrt und Sicherheitspersonal. Dort hinein kommt man nicht einfach so. Und es gibt in Südafrika auch sehr arme Menschen. Sie sieht man vor allem zu späterer Stunde auf den Straßen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, wird sicherlich auch an Townships vorbeikommen, im Landeanflug auf Kapstadt sieht man diese Hütten in Flughafennähe von oben. Dort leben sehr viele Menschen unter krassen Bedingungen. Wer sich aber nicht zu einer Townshiptour anmeldet, wird vermutlich nur wenig Kontakt mit den Menschen von dort haben.
Essen und Trinken: Meine Tipps für Südafrika
- In Südafrika gibt es natürlich einige für uns äußerst ungewöhnliche Dinge zu essen. Dazu gehört sicherlich Biltong, Trockenfleisch. Das gibt es zum Beispiel vom Strauß oder vom Springbock. Auch Zebrapastete finde ich nicht alltäglich oder Straußensteak.
- Davon abgesehen habe ich in Südafrika so gut gegessen wie noch nie in einem Urlaub in einem fernen Land. Südafrika ist ein Land für Feinschmecker. Allerdings kostet das Essen viel weniger als in Deutschland und die Portionen sind deutlich größer.
- Südafrika hat eine lange Küste, dementsprechend gibt es dort eine Menge Fisch, Austern oder Garnelen. Darum lautet einer meiner Tipps für Südafrika: Alles mal probieren. Gerade beim Fisch habe ich einige ungewöhnliche Sorten kennengelernt: Kingclip ist ganz weiß und fest, ebenso der Yellowtail, Hake, der Seehecht, ist außerdem sehr lecker. Nur mit Snook bin ich nicht ganz glücklich. Er ist zwar super-lecker und ganz typisch für Südafrika, aber er hat viele sehr lange Gräten, das ist ein bisschen anstrengend zu essen.
- Südafrika ist ein Weinanbaugebiet. Dementsprechend gute Weine bekommt man dort. Ungewöhnlicherweise werden dort vor allem die Trauben für Süßweine angebaut, nicht jedermanns Geschmack. Davon abgesehen habe ich mich mit Chenin Blanc angefreundet und mit Pinotage.