Truppenübungsplatz, Kriegsgefangenenlager, Naturschutzgebiet: Die Wahner Heide zwischen Köln, Troisdorf und Lohmar hat eine ungewöhnliche Geschichte. Dass sich der Flughafen Köln/Bonn in der Wahner Heide befindet, und auch die Autobahn an vielen Stellen deutlich zu hören ist, tut ihrer Beliebtheit bei den Großstädtern jedoch keinen Abbruch. Wer an einem Sonntagvormittag dort ankommt, um eine Runde zu gehen, wird schnell feststellen, dass viele Parkplätze voll sind, auf den Zufahrtsstraßen jede Menge Radfahrer unterwegs sind, und in der Heide selbst überall gewandert wird.
Obwohl man die Wahner Heide also nur selten für sich alleine hat, lohnt es sich, dort ausgedehnte Spaziergänge zu machen, zu laufen oder eben zu wandern. Das Bündnis Heideterrasse stellt im Internet 10 Rundwanderwege zur Verfügung, die mit Symbolen markiert sind. Wir hatten uns für die Geisterbusch-Runde entschieden, die auch bei Komoot als eine der 20 schönsten Strecken in der Heide empfohlen wird.
Auf der etwas enttäuschenden Geisterbusch-Runde
Um ehrlich zu sein: Ein gutes Drittel des Weges fand ich nicht ansprechend. Ganz sicher werde ich bei meiner nächsten Wanderung eine andere Strecke wählen. Die knapp 7 Kilometer lange Strecke beginnt an der Alten Kölner Straße am Parkplatz Brandweg. Dem folgt man recht lange geradeaus. Markiert ist der Weg mit einem gelben Vogel, der auf einem Ast sitzt.
Während man zu Beginn durch Wald geht und an hohem Farn vorbeikommt, ist dort, wo der Weg einen Bogen nach rechts macht, und man auf der Straße weitergeht, ein langer Weg durch ein Wohn- und Industriegebiet vorgesehen. Hier hört man leider auch sehr deutlich das Brummen der Autobahn.
Mehr Möglichkeiten, in und um Köln zu wandern oder zu laufen, findest du hier.
Man kommt zunächst an einer einfachen Gaststätte vorbei, dann an einem Entsorgungsunternehmen sowie an mehreren freistehenden Häusern, die nicht alle in bestem Zustand sind. Schließlich biegt man kurz vor der Autobahn links ab in die Straße Kammerbroich, die an weiteren Häusern vorbeikommt. Links geht es dann in den Pestalozziweg. Jetzt wird das Umfeld wieder grüner. Außerdem kommt man hier an der Gedenkstätte für das ehemalige Kriegsgefangenenlager vorbei. Und: Schon bald hat man wieder den leichten Kerosingeruch vom Flughafen in der Nase.
Flugzeuge in der Wahner Heide gucken
Über den Wolfsweg erreicht man schließlich den Flughafenzaun. Richtig viel zu sehen gibt es dort derzeit nicht, denn es landen und starten einfach nicht so viele Flugzeuge wie früher. Trotzdem laufen dort viele Besucher auf und ab, manche mit einem sehnsüchtigen Blick und Lust auf die Ferne. Vom Flughafenzaun sind es nur noch wenige Meter zurück zum Parkplatz.
Wie gesagt: Ich würde Euch zu einer anderen Runde raten. Diese war über eine zu lange Strecke aus meiner Sicht nicht besonders attraktiv.
Eigentlich kann man auf gut Glück losgehen. Mit etwas mehr Struktur lohnt sich ein Blick zu Komoot oder auf die Internetseite des Bündnis Heideterrasse.
Es ist dort ziemlich platt. Einfache Outdoor- oder Sportschuhe sollten also in der Regel ausreichen. Die Länge der Wanderwege variiert von kurz bis lang. Hier kann sich jeder aussuchen, was zu ihm passt.
Es gibt tatsächlich einige Gastronomiebetriebe in und an der Wahner Heide. Allerdings ist diese auch groß. Je nachdem, wo du unterwegs bist, wirst du dich also selbst verpflegen müssen. Es ist sicherlich nicht falsch, eine kleine Flasche Wasser dabeizuhaben.