Stadtwandern in Köln: Alter Militärring bis Mediapark

An den Kanälen
Unter den Bäumen
Unter den Bäumen

Grün ist die vorherrschende Farbe: Bäume, Büsche und Wiesen sind grün. Kein Wunder, nach den vielen Regenfällen in den vergangenen Tagen sind alle Pflanzen im Kölner Stadtwald gut gewässert. Doch wir haben Glück: Der letzte Schauer liegt etwa zwei Stunden zurück, als wir an der Haltestelle der Linie 1, Alter Militärring, mit uns zum Stadtwandern treffen.

Gemeinsam mit einigen Kollegen aus der Kölner Journalisten-Vereinigung wollen wir zu unserem Sommerstammtisch mitten in der Stadt wandern. Etwa sechs Kilometer liegen vor uns – und nur ein einziges Mal müssen wir eine mehrspurige Kreuzung mit Autos und KVB überqueren. Ansonsten gehen wir gute eineinhalb Stunden mitten durch die Stadt – und das im Grünen.

Mahnmal und Denkmal

Kurz nach dem Start machen wir einen kleinen Schlenker zur Friedrich-Schmidt-Straße, die den Stadtwald säumt. An einer Stelle trifft hier die Vincenz-Statz-Straße auf die Friedrich-Schmidt-Straße, und genau dort steht ein Mahnmal. Denn 1977, Anfang September, wurde dort Hanns-Martin Schleyer, Arbeitgeberpräsident, von der Roten Armee Fraktion entführt. Seine Begleiter hatte die RAF erschossen. Wir sind fast alle alt genug, um uns an den Deutschen Herbst, die damaligen Nachrichten und die Fahndungsplakate in Banken und Postämtern zu erinnern.


Ziemlich ruhig gehen wir weiter Richtung Rautenstrauchstraße – und kommen an einem weiteren Gedenkstein vorbei. Er ist dem Weltjugendtag 2005 und dem Papstbesuch gewidmet und erinnert daran, dass der Jakobsweg auch durch Köln führt. Jetzt gehen wir geradewegs auf die Lindenthaler Kanäle zu – seit Jahren einer meiner Lieblingsorte in Köln! Am Wasser entlang und unter den hohen Bäumen spazieren – dabei geht mir jedes Mal das Herz auf.

Stadtwandern durch den Grüngürtel

Kurz bevor der Kanal auf die Universitätsstraße stößt, ist eine Brücke. Von dort hat man einen guten Blick zurück auf die Kirche Christi Auferstehung. Im Volksmund heißt sie Affenfelsen, weiß einer der Kollegen. Geplant hat sie Gottfried Böhm, dessen Sohn Paul wiederum der Architekt für die Ditib Zentralmoschee in Ehrenfeld ist.

Wir überqueren die Kreuzung Universitätsstraße/Aachener – das einzige Mal, dass wir daran erinnert werden, in einer Millionenstadt mit Wanderschuhen und Outdoorjacken unterwegs zu sein. Links biegen wir jetzt in den Grüngürtel ein. Durch ihn gehen wir unter dem Colonius entlang bis zur Subbelrather Straße. Sie überqueren wir ebenfalls und steigen dann links die Treppen hinauf. Der rechte, steile Weg bringt uns bis zur Brücke, die über die Bahngleise führt. Jetzt müssen wir links durch den August-Sander-Park und erreichen dann unseren Stammtisch im Maybach.

Übrigens kann man auf dem Kölnpfad auch rund um Köln wandern.

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