Was hat Trier für eine entzückende Altstadt! Gut sanierte Häuser, sauber, kein Leerstand, viele Restaurants und Cafés – und alle voll. Toll! Und dann die vielen historischen Zeugnisse. Der Dom ist eine riesige Anlage mit Kreuzgang und angrenzender Liebfrauenkirche. Sie ist Unesco Weltkulturerbe. Dann gibt es natürlich die Porta Nigra, die wichtigste Sehenswürdigkeit in der Stadt. Sie erinnert an die Römer und ist ebenfalls Weltkulturerbe. Aber auch aus der neueren Zeit sind Gebäude erhalten – beispielsweise das Kurfürstliche Palais mit dem Palastgarten, in dem viele bunte Blumen wachsen und die Hecken wie Torbögen geschnitten sind.
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt
Am Ende des Palastgartens sind wiederum aus der Römerzeit die Kaisertherme mit einem gut versteckten Eingang. Für uns war er zu gut versteckt, darum sind wir direkt durch die Unterführung weiter zum Amphitheater gegangen. Dort ist das Kellergeschoss am Interessantesten: Auf Bohlen durchquert man das Gewölbe und bekommt eine Ahnung davon, wie hier wohl vor langer Zeit gekämpft wurde.
Hinter dem Amphitheater geht eine steile Straße Richtung Petrisberg. Nach zwei Kurven steht man am Eingang des Weinlehrpfads. Das klingt spannender als es ist. Trotzdem hat man von hier oben durch die Reben einen guten Blick auf die Stadt und den Dom. Wieder unten und erneut an den Kaiserthermen vorbei führt die Straße zu den Barbarathermen, über die man auf einer Metallbrücke gehen kann. Direkt daneben ist die Römerbrücke, die wenig spektakulär ist. Gegenüber geht die Karl-Marx-Straße ab, die zur Brückenstraße wird. Dort ist das Karl-Marx-Haus. Sehr interessant und gut gemacht, so dass man nicht zu viel Text lesen muss, aber trotzdem ein gutes Verständnis für seine Arbeit bekommt. Mir war beispielsweise nicht klar, dass Köln im Leben von Karl Marx eine so wichtige Rolle spielte.
Wo wir in Trier übernachtet haben
Übernachtet haben wir übrigens im Ibis Styles. Ich finde ja schon lange, dass die Ibis Styles Hotels ganz gut mithalten können mit den frechen, modernen Hotels. Aber so ein attraktives Ibis Styles wie in Trier habe ich bisher noch nicht gesehen. Es ist im Alten Posthof untergekommen und dementsprechend sind im Altbau-Flügel sehr dicke Mauern und hohe Decken. Mit farblichen Akzenten, einer Mauertapete und einem modernen Kronleuchter ist das schon eine coole Deko. Hinzu kommen äußert lärmisolierte Fenster, die die Geräuschkulisse von den beiden Restaurantterrassen im Innenhof fast komplett abwehren. Nur ab und zuhört man eine dicke Tür ins Schloss fallen.
Und dann hat das Hotel auch noch intelligente Möbel: Der Raum ist nicht unnötig vollgestellt. Aber man kann sich eine Kofferablage, ein Schminktischchen oder einen Schreibtisch einfach ausklappen, wenn man sie braucht. Allerdings hatten wir ein Comfort-Familienzimmer bekommen, obwohl wir nur Comfort gebucht hatten. Ein Upgrade also, aber äußerst angenehm! Prima.
Wo wir gegessen haben
Mit dem Essen in Trier ist es so eine Sache. Denn die meisten Restaurants sind entweder voll oder servieren Einheitskost wie Wiener- und Jägerschnitzel sowie Salat mit Hähnchenstreifen oder Pizza und Pasta.
- Im Vianotta haben wir noch einen Platz und Flammkuchen zum Moselwein bekommen. Ich sag mal: Eigentlich war es Pizzateig, nicht rund, sondern langgezogen, mit Rahm statt Tomatensoße sowie einem Belag aus Lachs und merkwürdigerweise Zitronenscheiben. Dafür fehlte der Dill. Sonst war’s okay.
- Dann hatten die Falstaff Leser*innen in Trier Christis zu einer der besten Eisdielen RLPs gewählt. Ichnhatte extra im Internet geschaut, wie die Eisdiele so ist. Da war von Riesling- und Eierliköreis die Rede. Letztlich gab‘s, was es halt oft gibt. Ich hatte Salty Peanut und Cassis-Johhurt. War gut, aber nicht herausragend. Nicht weit von dort, am Hauptmarkt, ist das Elisabeth, das hat zumindest ab und zu Riesling- und Roséeis, wie mir der freundliche Herr erklärte. Aber leider nicht, als wir da waren.
- Sehr schön ist der Weinstrand in der Fußgängerzone, der schon am späten Nachmittag mit vielen Menschen umrundet ist. Je später der Abend, umso mehr Gäste stehen dort mit Weingläsern und -flaschen, und desto länger dauert es natürlich auch, bis man am Stand bedient wird. Aber gemütlich ist das trotzdem.
- Im Inneren des Alten Posthofs, also da, wo auch unser Hotel war, gibt es ein Café mit Cupcakes. Man sitzt schön draußen, und die Cupcakes sind lecker.
Fine Dining in Trier
Hervorragend gegessen haben wir in der Schlemmereule. Das Fine Dining Restaurant ist im Innenhof des Palais Walderdorff. Das ist ganz wunderbar, denn so sitzt man nur wenige Meter von den Touristenströmen entfernt völlig ruhig. Das Restaurant gibt es seit über 30 Jahren, und es hat eine Michellin Empfehlung. Warum es nicht zum Stern reicht, hat sich mir nicht erschlossen. Ich hatte gebratenen Pulpo auf Ananas und Wassermelone, Seeteufel in Serranoschinken mit Salbei und Gnocchi sowie ein Aprikosentörtchen.
Wie man nach Trier kommt
Tatsächlich liegt Trier etwas ab vom Schuss. Obwohl es eigentlich nur knapp 120 Kilometer von Köln sind, fährt der Zug gut 2 Stunden 30 – größtenteils durch Rheinland-Pfalz. Dafür hatten wir eine durchgehende Verbindung, die ab Koblenz vom IC zum RE wurde und dann eben deutlich öfter hielt. Trotzdem war es eine recht bequeme und gemütliche Fahrt. Und immerhin ist Trier nahe an Luxemburg, Metz und Saarbrücken.
Trier wurde vor mehr als 2000 jähren gegründet und soll die älteste Stadt des heutigen Deutschlands sein. Dementsprechend gibt es dort auch römische Bauwerke zu bestaunen: Die Porta Nigra, das Amphitheater und die Therme beispielsweise.
Trier liegt in Rheinland-Pfalz, nah an der Grenze zu Luxemburg und Frankreich. Durch Trier fließt die Mosel.
Wer nur einen Tag in Trier Zeit hat, sollte sich natürlich die Porta Nigra ansehen und in der Altstadt ein Glas Wein trinken. Sehenswert ist außerdem das Karl-Marx-Haus.