Ich war zum ersten Mal in Prag und mir hat die Stadt ausgesprochen gut gefallen, weil sie ein ganz eigenes Flair hat. Da Bettina ja schon ihre 13 Tipps für Prag aufgeschrieben hat, denen ich nichts mehr hinzufügen kann, möchte ich hier auf ein paar Dinge eingehen, die man besser vermeidet, damit das Prag-Erlebnis bleibt.
1. Kein Taxi in Prag nehmen
Überall wird davor gewarnt, in Prag ein reguläres Taxi zu nehmen, weil das alles Abzocker seien. Das kann ich nicht bestätigen – weil ich mich einfach nicht getraut habe, es zu testen. Wir sind abends spät angekommen, und ich hatte keine Lust, noch mit dem Bus durch die Stadt zu kurven. Stattdessen hatte ich von zuhause aus einen Transfer mit Prague Airport Transfers gebucht. Der hat umgerechnet etwa 23 Euro gekostet, der Preis gilt pro Fahrt, nicht pro Person. Vorteil: Ich musste nicht lange nach dem Bus oder einem Taxi suchen, stattdessen hat im Ankunftsbereich des Flughafens jemand ein Schild mit meinem Namen hochgehalten und 20 Minuten später standen wir vor unserem Hotel.
Im Auto gab es zur Begrüßung noch eine Flasche Wasser für jeden, einen Stadtführer und vor allem den Gutschein für eine vierstündige Stadtführung, die wirklich hervorragend war.
2. Nicht den Prager Schinken am Altstadtplatz essen
Einmal tappt man dann doch in die Touri-Falle. Direkt am Altstadtplatz werden auf offenem Feuer große Schweine gebraten und dann der berühmte Prager Schinken frisch vom Schwein verkauft. Die Preisangaben beziehen sich auf 100 Gramm und sind in Tschechischen Kronen ausgezeichnet. Nun macht der Umrechnungskurs von 25 zu 1 die Umrechnung eigentlich nicht so schwierig, aber da man dann eine fertige Portion vor sich stehen hat, und in der Regel hungrig ist, kam zumindest mein Gehirn nicht mehr hinterher. Ergebnis: eine zugegebenermaßen große Portion, die für zwei gereicht hat, und zwei Bier haben umgerechnet fast 40 Euro gekostet. Lecker war der Schinken trotzdem. Besser und deutlich günstiger sind die Imbissbuden am Wenzelsplatz. Hier gibt’s leckere tschechische Bratwürste.
3. Keinen importierten Alkohol in den Absinth-Läden kaufen
In der Innenstadt gibt es an jeder Ecke Läden, die Absinth und eine riesige Auswahl weiterer importierter Alkoholika anbieten. Die Preise sind fast immer weit über dem, was man zuhause bezahlt. Selbst ein tschechischer Gin wird bei Amazon hier günstiger angeboten als vor Ort. Auch kleine Wasserflaschen kosten in diesen Läden zum Teil mehr als 2 Euro – im normalen Supermarkt sind sie für unter 50 Cent zu haben. Bier gibt es dagegen quasi an jeder Ecke günstig.
4. Wechselstuben in Prag vermeiden
Vor vielen Wechselstuben waren lange Schlangen. Mit dem Geldautomaten geht es viel schneller und in der Regel auch günstiger, weil der Bankkurs besser als der Barkurs ist. Wer dann noch eine Kreditkarte hat, mit der man im Ausland keine Gebühren zahlt, stellt sich mit dem Automaten in jedem Fall besser. Diesen Tipp halte ich auch für universell anwendbar, ich habe noch nirgendwo einen besseren Wechselkurs bekommen, wenn ich Bargeld getauscht habe.
5. Nicht lange bei Sehenswürdigkeiten anstehen
Gut, das lässt sich nicht immer vermeiden, aber folgende kleine Geschichte: Wir standen in der Schlange im Rathaus, weil wir auf den Rathausturm wollten. Das Panorama lohnt sich! Die Kassenschlange war schätzungsweise eine Viertelstunde lang. Am Eingang las ich jedoch den Hinweis auf einen separaten Einlass für Besucher mit einem „Mobile Pass“. Kurz gegoogelt und innerhalb einer Minute hatte ich mit dem Smartphone zwei Tickets gekauft, wir konnten aus der Schlange ausscheren und standen wiederum eine Minute später im Aufzug des Turms auf dem Weg nach oben. Nebenbei bemerkt: Die Tickets sind auch ein bisschen billiger, wenn man sie online kauft.
6. Nicht am Sabbat in die Synagoge wollen
Bei einem Städtetrip nach Prag am Wochenende muss man seine Besuche in den jüdischen Sehenswürdigkeiten gut planen. Denn diese sind am Sabbat von Freitagnachmittag bis Samstagabend geschlossen.
7. Nicht die falsche Prag-Tour buchen
Darüber habe ich ausführlich hier geschrieben. Genau die Tourbeschreibung und die Bewertungen lesen, um keine Enttäuschung zu erleben
8. Nicht zu viel futtern
Das ist leichter gesagt als getan. In Prag wird überall deftiges Essen angeboten, und die größte Kalorienbombe war Softeis im luftig-leichten Striezelteig (Trdelnik). Mir ist schon lange nicht mehr von einer Mahlzeit schlecht geworden, aber dieses mega-leckere Eis hat es geschafft. Ich würde es trotzdem wieder essen … war zu gut.
9. Keine unbequemen Schuhe tragen
In Prag liegen beinahe alle Sehenswürdigkeiten nah beieinander. Bus und Bahn innerhalb der Innenstadt lohnen sich kaum. Daher ist man viel als Fußgänger unterwegs und sollte Schuhe tragen, in denen man bequem laufen kann.
10. Nicht zur falschen Zeit nach Prag fahren
Auch das ist leichter gesagt als getan. Prag hat das ganze Jahr Saison, vor allem am Wochenende und an Feiertagen. Bei meinem Besuch Mitte August war es jedenfalls auch ziemlich voll, genauso wie bei Bettinas Besuch an Ostern.