Lossmersinge, das sind volle Kneipen, laute Musik, fröhliche Menschen. Viele stehen freiwillig Stunden vorher an, um zu einem der beliebten Mitsingkonzerte in den Wochen vor Karneval zu kommen. Nicht 2021. Natürlich nicht. Denn die Corona-Pandemie macht singende Menschenmengen in Kneipen unmöglich. Schade. Aber kein Grund, ganz auf Lossmersinge zu verzichten. Denn die beliebtesten Karnevals-Hits der Sessions können auch per Stream unter dem Motto Lossmersinge zo Hus gewählt werden.
Vorab: Viele der Lieder in 2021 haben irgendwie mit der Corona-Pandemie zu tun: „Kumm, mer holle uns die Zigg zoröck (…) einmol so noh, wie et domols wor“ singt Miljö – von mir auf Platz 4 gewählt. „Et Levve hät sich nor versteck, bliev jeck“, heißt es bei der #blievjeckband. „Fastelovend fällt nit us, Karneval es jedes Johr“, singen Silke Wünsch & Christian Hecker. „Stell dich midden in den Sturm erinn und schrei“ von Kasalla ist meine Nummer 3. „Dat ruckelt sich zeräch“ von Moni aus dem Musical Himmel & Kölle – meine Nummer 1 und auch Brings, meine Nummer 2, singt „Mir singe Alaaf, vielleich e betzje stiller“. Einige sind rockig laut, andere leise, manche haben mir zu viel Tiefgang, andere zu wenig. Aber so ist es eben: Jeder Jeck es anders.
Den Stream könnt Ihr noch bis 16. Februar anhören, abstimmen allerdings nur noch bis morgen, also bis zum 7. Februar. Irgendjemand hat mir zwar gesagt, die Abstimmzeit sei auf den 11. Februar verlängert worden, aber zumindest im Internet konnte ich das nicht verifizieren. In jedem Streamingticket ist ein Abstimmcode enthalten. Wer also zu zweit oder dritt schaut, braucht entsprechend einen beziehungsweise zwei Abstimmcodes mehr.
Wie Euer Lossmersinge zo Hus ein Erfolg wird
- Wir haben via Zoom-Konferenz gestreamt. Heißt: Eine hat den Stream per „Bildschirm teilen“ an die beiden anderen geteilt. Das war ehrlich gesagt keine gute Idee, denn die Qualität des Tons war schauerlich. Besser ist also, alle Teilnehmer in unterschiedlichen Wohnungen haben eigene Streams, und Ihr versucht gleichzeitig Play und Pause zu drücken. Wir wollten genau das nicht machen, weil wir dachten, dass es schrecklich würde, wenn die Musik zeitversetzt zu hören ist. Aber da man beim Singen sowieso nur sich selbst hört, wäre das weniger schlimm als der schlechte Ton gewesen.
- A propos sich selbst hören: Vielleicht sagt Ihr den Nachbarn Bescheid, damit die sich nicht erschrecken.
- Logischerweise solltet Ihr zum Stream etwas trinken. Toll! Karneval endlich mal ohne Kölsch und stattdessen mit Wein. Auch Knabber macht sich während der zwei Stunden ganz gut.
- Verkleidet solltet Ihr sein, logisch, oder?
Mein Fazit: Gebt dem digitalen und virtuellen Karneval eine Chance. Er vertreibt Euch die Zeit, Ihr habt mit Euren Freunden lustige Momente – und zumindest ein bisschen könnt Ihr damit auch die Karnevalsbranche finanziell unterstützen. Davon abgesehen steckt echt viel Zeit und Liebe in den Projekten.
Übrigens: Das Abschlusskonzert von Lossmersinge wird am Karnevalssonntag ab 17.11 Uhr im Internet gestreamt. Dann könnt Ihr Eure Refrainzettel nochmals auspacken.